Donnerstag, 25. April 2013

Road to Malmö (32/39): Belgien


Belgien - Belgium - la Belgique - Belgique/België

Ein Land ohne Persönlichkeit bzw. mit zwei Persönlichkeiten stellt sich heute vor: das Königreich Belgien. Selten herrscht zwischen Flamen und Wallonen Einigkeit über Beschlüsse, die beide Landesteile betreffen, das Land hält sogar den Rekord, als Nation, die am längsten ohne Regierungschef Bestand hatte. Aus dem Land der Pommes, Schokoladen-Meeresfrüchte und EU-Gesetzgebungen kommt in diesem Jahr ein Tom Dice 2.0.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1956 mit Fud Leclerc und Mony Marc
Rundfunkanstalt: VRT, RTBF
Teilnahmen: 54
Siege: 1986 - Sandra Kim - J'aime la vie

Eurofires Liebling:Urban Trad - Sanomi
(BE'03 - 165 Pkt.) 

Belgien 2003 spielte in einer eigenen Klasse, außer Sandra Kim 1986 war Belgien nie eine bessere Platzierung beim Eurovision Song Contest gelungen. Es war ein spannendes Rennen zwischen Russland, der Türkei und Belgien um den Sieg 2003 in Riga, Sertab Erener hatte am Ende die Nase knapp vorn. Urban Trad waren trotzdem ein Highlight, präsentierten sie ihre keltisch beeinflusste Ballade doch mit traditionellen Elementen und einer Fantasiesprache, die niemand in Europa verstehen konnte und man sieht, dass auch Lieder ohne Inhalt weit nach vorn kommen können.

Der ESC in drei Sätzen: 
1956 war Belgien bereits bei der Eurovision dabei und mit Ausnahme von 1994 und 2001 hat das Land auch keinen Wettbewerb verpasst. Dabei war man stets ein unerfolgreicher Kandidat, musste von den Gründungsmitgliedern am längsten auf den ersten Sieg warten und, hätte es Urban Trad nicht gegeben, würde immer noch auf eine weitere Top Five-Platzierung warten. Seit Einführung der Semifinals strauchelt Belgien in diesem, nur 2010 erreichte Tom Dice mit "Me and my guitar" das Finale und dort den sechsten Rang.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Roberto Bellarosa
Titel: Love kills
Startnummer: 15 (im 1. Semifinale) Sprache: Englisch
Text & Musik: Jukka Immonen, Iain Farquharson, Andreas Anastasiou
Vorentscheid: Interne Auswahl des Interpreten durch den französischsprachigen Sender RTBF. Roberto stellte anschließend drei Titel vor, über die zu 50% per Jury- und zu 50% per Televoting abgestimmt wurde. "Love kills" konnte sich hierbei gegen "Reste toi" und "Be heroes" durchsetzen..

Über den Künstler: 1994 wurde Roberto Bellarosa in Huy in der wallonischen Provinz Lüttich/Liège geboren und ist italienischer Abstammung, wie sein Name schon vermuten lässt. Bekannt wurde er in der ersten Staffel der wallonischen Ausgabe von The Voice, die er am 10. April gewinnen wonnte, nachdem er Songs von Grégory Lemarchal, OneRepublic, Chris Isaak und Katy Perry nachsang. 

Anschließend erhielt er einen Plattenvertrag mit Sony Music und veröffentlichte sein Debütalbum im September vergangenen Jahres mit dem Titel "Ma voie", kurze Zeit später wurde Bellarosa bereits vom Sender RTBF für den Eurovision Song Contest in Malmö gebucht, seinen ersten Auftritt vor internationalem Großpublikum..

Eurofires Meinung:
Belgien ist in diesem Jahr auch mit einen entsetzlich langweiligen Song vertreten. Während Tom Dice eine wirklich schöne, sinnige Darbietung bot und selbst Iris noch einigermaßen bewies, dass sie singen kann und sich für ihre schnöde Ballade nicht schämen muss, finde ich den Titel von Roberto einfach nur fad. Es zieht sich drei Minuten wie Kaugummi durch die Notenzeilen. Ich schätze, Belgien wird auch in diesem Jahr wieder seine vorzeitig seine Delegation nach Hause dirigieren müssen.

Finalchancen:



Weiterführende Links:
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net


Kostprobe: