Freitag, 5. April 2013

Road to Malmö (12/39): Israel


Israel - Israel - l'Israël - ישראל 

Das erste nicht-europäische Land beim Eurovision Song Contest ist bekannt für Friedens- und Klagelieder. Insgesamt konnte das Land auch gute Erfolge, etwa 1998 mit Dana International erzielen. Dennoch sind viele Titel, häufig Balladen, mit einem hymnenhaften Schleier überzogen, der die Friedens- und Versöhnungsnote übermitteln soll und damit selten Erfolg hat. Zuletzt zog diese Nummer 1979 mit Gali Atari, die mit "Hallelujah" gewinnen konnte.


Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1973 mit Ilanit
Rundfunkanstalt: IBA
Teilnahmen: 35
Siege: 1978 - Yizar Cohen & Alpha Beta - A-ba-ni-bi
1979 - Gali Atari & Milk and Honey - Hallelujah
1998 - Dana International - Diva


Eurofires Liebling:
Shiri Maimon - Hasheket shenish'ar
(IL'05 - 154 Pkt.)

Mein allerliebstes Grand Prix-Lied aus der 58jährigen Song Contest-Geschichte stammt aus Israel und es ist eine wundervoll vorgetragene Ballade namens "Hashekeht shenish'ar" ("Die Stille die zurückblieb"). Diesmal war Europa begeistert, nachdem man sich in den Jahren zuvor mit arabischen Phrasen, Seichtpop a la Tal Sondak oder Lior Narkis oder Arien von David d'Or berieseln lassen musste. Bei dem Auftritt passte einfach alles, wäre der Jahrgang nicht so stark gewesen, hätte Shiri mit Sicherheit mehr als den vierten Platz belegt.

Der ESC in drei Sätzen: Israel ist der Grund, warum so viele nordafrikanische und arabische Länder auf den Song Contest verzichten, diese Behauptung hört man immer wieder und in den 70er Jahren wäre dies vermutlich auch richtig gewesen. Mittlerweile aber dürfte es Ländern wie Jordanien oder Marokko aber herzlich egal sein, dort fehlt es einfach an Identifikation zur Eurovision. Die jüdische Nation sorgte immer wieder für Überraschungen, etwa mit Dana International oder Shiri Maimon, viele vorrangig getragene Lieder, schmieren jedoch ab, von Interpreten wie Harel Ska'at hat man sich einst sicherlich mehr erhofft.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Moran Mazor (מורן מזור)
Titel: Rak bishvilo
Startnummer: Unbekannt (im 2. Semifinale)
Sprache: Hebräisch
Text & Musik: Chen Harari, Gal Sarig
Vorentscheid: Kdam-Eurovision, mehrteilige Vorentscheidungsshow mit drei Vorrunden á zehn Interpreten und einer Trostrunde mit drei Kandidaten. Abgestimmt wurde in allen fünf Liveshows per Jury- und Televoting. Als Siegerin ging Moran Mazor hervor

Über den Künstler: Moran Mazor wurde 1991 in Halon, im Speckgürtel der Stadt Tel Aviv geboren und kann, sofern sie ins Finale einzieht nach dem Semifinale auch noch in ihren Geburtstag hineinfeiern, sie hat am 17. Mai Geburtstag. Im Alter von 17 Jahren wurde sie Teil der Militärband der israelischen Luftstreitkräfte, später wollte sie als Reservistin bei der Armee Pharmazie studieren.

Größere Bekanntheit über die israelische Armee hinaus erlangte die Sängerin, die etwas wie "Verliebt in Berlin"-Darstellerin Lisa Plenske ausschaut, 2011 durch die Realityshow "Eyal Golan is calling you". Beim Kdam-Eurovision konnte sie sich mit dem Titel "Rak bishvilo" ("Nur für ihn") gegen 29 weitere Kandidaten durchsetzen. Ihr erstes Album soll in Kürze veröffentlicht werden, pünktlich zur Eurovision.

Eurofires Meinung:
Unter den vielen Balladen und langweiligen Liedern ist "Rak bishvilo" mit Abstand das Beste. Hier spürt man die Begeisterung, Moran lebt ihr Lied und intoniert mit großer Stimmkraft, die man vielen Interpreten des israelischen Vorentscheids gewünscht hätte. Israel hat im Jahr nach Izabo wieder einen starken Beitrag im Rennen, der durchaus Potenzial hat, ins Finale einzuziehen und dort im vorderen Mittelfeld zu landen.

Finalchancen:
 


Weiterführende Links:
 
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net

Kostprobe: