Dienstag, 9. April 2013

Road to Malmö (16/39): Spanien


Spanien - Spain - l'Espagne - España

Spanien ist ein Urgestein beim Eurovision Song Contest, wenn auch eins mit mäßigem Erfolg. Zwei mal, zu Zeiten Francos konnte Spanien den Sieg für sich behaupten, aber die Zeiten Francos sind längst vorbei und Spanien irgendwo im hinteren Teil des Starterfeldes versunken. So recht weiß man in Madrid offenbar nicht, was man noch für die Eurovision melden soll, in diesem Jahr probiert man sich mit keltischen Tönen und ganz seichten Klängen.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:

Debüt: 1961 mit Conchita Bautista
Rundfunkanstalt: TVE
Teilnahmen: 52
Siege: 1968 - Massiel - La la la
1969 - Salomé - Vivo cantando

Eurofires Liebling:

Pastora Soler - Quédate conmigo
(ES'12 - 97 Pkt.)

Spanien war für mich immer ein Mitläufer, der nichts Weltbewegendes aber auch nichts abgrundtief schlechtes schickte. Daniel Diges oder Beth mag ich noch heute sehr gern, aber den absoluten Vogel schoss das Land auf der Iberischen Halbinsel vergangenen Mai mit Pastora Soler ab. Ein Lied, dass derart fantastisch instrumentalisiert und dargeboten wurde, dass man wirklich Gänsehaut bekommen könnte. Ich habe Spanien als Sieger gesehen und war etwas geknickt, als es nur der zehnte Platz wurde, aber jeder der 97 Punkte für Spanien war in Baku verdient.

Der ESC in drei Sätzen:
 
Zu früheren Zeiten, sowohl in den 60ern als auch später in den 90ern war Spanien ein vergleichweise erfolgreiches Land, zwei Siege Ende der 60er mit Massiel und Salomé sind nicht zu verachten, auch mit Anabel Conde und dem zweiten Platz oder David Civera und Rosa in den 2000ern gab es einige Höhepunkte. Nach Einführung der Semifinals ging es mit Spanien allerdings bergab, Son de Sol und Las Ketchup erreichten nur den jeweils 21. Platz, Topstar Soraya sogar nur den vorletzten Platz. Geändert hat sich in Spanien seitdem nicht viel, TVE selektiert seit drei Jahren die Interpreten intern, mit Pastora gelang zumindest der erste Top Ten-Erfolg seit 2004..


Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: El Sueño de Morfeo
Titel: Contigo hasta el final (With you until the end)

Startnummer: Unbekannt (im Finale)
Sprache: Spanisch
Text & Musik: David Feito, Raquel del Rosario, Juan Luis Suárez
Vorentscheid: Destino Eurovision - Interne Auswahl der Gruppe El Sueño de Morfeo durch das spanische Fernsehen TVE. Anschließend Mini-Vorentscheid mit Internetvoting und Live-Show im Hauptprogramm des Senders, abgestimmt wurde zwischen drei Titeln per Jury- und Televoting.


Über den Künstler: Morpheus' Traum, so die Übersetzung des Bandnamens, ist eine seit 2000 bestehende Popgruppe aus Asturien im Norden Spaniens. Sie besteht aus der Sängerin Raquel del Rosario Macías, dem Gitarristen David Feito Rodríguez und seit 2003 aus dem E-Gitarristen Juan Luis Suárez Garrido. Gegründet wurde die Gruppe unter dem Namen Xemá, das erste Album der beiden Interpreten war jedoch nicht sonderlich erfolgreich in Spanien.

Die erste Single aus ihrem zweiten Album, "Nunca volverá", hingegen wurde ein großer Erfolg, zu dieser Zeit gab es auch einige Auftritte in der Serie "Los Serrano". Die erste Tournee verfolgten über eine Millionen Menschen bei insgesamt über 100 Auftritten in ganz Spanien. Raquel del Rosario ist darüber hinaus nicht nur als Sängerin bekannt, sondern war zwischen 2006 und 2011 auch mit Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso verheiratet.
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Eurofires Meinung:
Joa, Spanien schickt wieder einmal etwas Keltisches zum Contest. Wie damals schon bei Lucía Pérez glaube ich nicht so recht an einen Erfolg des Titels, dafür ist er einfach zu unspektakulär und für die Spanier tut es mir wieder einmal leid, dass sie am Zeitgeist des Wettbewerbs vorbeikomponiert haben. Mit großer Wahrscheinlichkeit findet man das Lied, auch wenn es stilistisch einwandfrei ist, auf einem der letzten Ränge im Finale von Malmö wieder, perdoname.

Weiterführende Links: 

Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net

Kostprobe: