Samstag, 13. April 2013

Road to Malmö (20/39): Malta


Malta - Malta - Malte - ta'Malta

Malta, Gozo, Comino und ein Felsen namens Filfla bilden das maltesische Inselreich, das sich bereits in den 70er Jahren beim Song Contest blicken ließ und heute eines der Länder mit der längsten Historie im Wettbewerb ohne Sieg ist, Portugal nimmt ja in diesem Jahr nicht teil. Dabei stand die musikalisch starke Insel bereits mehrmals kurz davor, den Contest nach Valletta zu holen. Nachdem es letztes Jahr auch mit dem Finale funktionierte, schickt man in diesem Jahr einen chartstauglichen Titel nach Malmö.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1971 mit Joe Grech
Rundfunkanstalt: TVM

Teilnahmen: 23
Siege: keine 
Eurofires Liebling:
Chiara - Angel(MT'05 - 192 Pkt.) 


Kein Weg für an der körperlich und stimmlich beleibten Sängerin Chiara Syracusa vorbei. Eine unfassbare Darbietung lieferte Chiara 2005 in Kiew ab, als sie mit "Angel" ganz Europa eine traumhafte Ballade schenkte, die ein echtes Highlight in der maltesischen Song Contest-Geschichte war. 2009 schickte man Chiara ein drittes Mal nach 1998 und 2005 nach Moskau, wo sie jedoch mit einem schwachen Titel unter "Ferner liefen" zu finden war. "Angel" bleibt dennoch ganz großes Kino und ist m.M.n. zurecht Zweiter geworden.

Der ESC in drei Sätzen: Die 70er Jahre, zu Zeiten des, mit Libyen und der Sowjetunion sympathisierenden Dom Mintoff, können aus Eurovisionssicht gern vernachlässigt werden, weder auf Maltesisch noch auf Englisch konnte die Inselrepublik überzeugen. In den 90er Jahre änderte sich dies, als man eigentlich nur aufgrund eines freigewordenen Startplatzes wieder einen Interpreten zum Wettbewerb schickte. Große Erfolge wie mit Chiara und Ira Losco konnte Malta um den Jahrtausendwechsel verzeichnen, nach 2005 ging es desaströs weiter, lokale Größen wie Olivia Lewis oder erneut Chiara scheiterten, zuletzt erreichte Kurt Calleja zumindest das Finale.

Eurovision Song Contest 2013:

Interpret: Gianluca Bezzina
Titel: Tomorrow
Startnummer: 6 (im 2. Semifinale) 
Sprache: Englisch 
Text & Musik: Boris Cezek, Dean Muscat
Vorentscheid: Malta Song For Europe, Vorentscheidungsshow mit vorangehendem Semifinale mit 24 Interpreten, darunter Wiederholungstäter wie Claudia Faniello, Finalshow am 2. Februar in Ta'Qali mit 16 Interpreten. Abgestimmt wurde zu 7/8 per Expertenjury und 1/8 Televoting.



Über den Künstler: Gianluca Bezzina wurde am 9. November 1989 geboren und ist Arzt. Eigentlich ist der 23jährige nur Teilzeitsänger und insofern noch nicht bei allzu vielen musikalischen Events dabei gewesen. Er ist das dritte von insgesamt sieben Geschwistern und stammt aus der kleinen Stadt Qrendi im Süden Maltas. Seine musikalische Ausbildung begann mit dem Klavierspielen im Alter von sieben Jahren, später sang er im Maltese Children Choir.

Er ist Frontsänger der Gruppe Funk Initiative und veröffentlichte auf Malta bereits drei Singles, die auch in den dortigen Radiostationen auf Rotation laufen. Den maltesischen Song Contest-Vorentscheid gewann er spielend und mit großem Vorsprung, mit "Tomorrow" tritt er nun am 16. Mai im zweiten Semifinale von Malmö an.


Eurofires Meinung:
Es ist unglaublich, aber Malta rettet für mich in diesem Jahr ein bisschen den Grand Prix. Das Lied ist auch keine Sternstunde für die Eurovision, die beim 100jährigen Jubiläum mit Pauken und Trompeten gefeiert werden wird, aber das Lied ist durchaus radiotauglich und verbreitet gute Laune. Mir gefällt der Song, der bei vielen Balladen und Mittelmaßnummern positiv auffällt, ich hoffe Malta wird in diesem Fall für seine Auswahl belohnt, so wie vergangenes Jahr mit Kurt Calleja.


Finalchancen: 




Weiterführende Links:
Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv 

Songtext auf Diggiloo.net 

Kostprobe: