Dienstag, 9. April 2024

Eurovision 2024: Weiteres Statement der EBU zu Israel


Europa/Israel
- Jean Philip De Tender, Vize-Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion hat sich heute in einem offiziellen Statement zur Teilnahme Israels und den damit verbundenen Protesten und Drohungen gegen einzelner Interpreten geäußert. Die EBU erkenne die tiefen Gefühle und Meinungen an, die der Wettbewerb vor dem Hintergrund des Krieges im Nahen Osten hervorruft, heißt es darin. In einem FAQ stellt die EBU zudem klar, warum der israelische Rundfunk anders als etwa die russischen Sender nicht vom Wettbewerb ausgeschlossen wurde.

"Die Entscheidung, jeden Sender, einschließlich des israelischen Senders KAN, in den Eurovision Song Contest einzubeziehen, liegt in der alleinigen Verantwortung der Leitungsgremien der EBU und nicht bei den einzelnen Künstlern. Die Künstler kommen zur Eurovision, um ihre Musik, Kultur und die universelle Botschaft der Einheit durch die Sprache der Musik zu teilen.", heißt es weiter. Man betont die freie Meinungsäußerung, stellt sich aber entscheidend gegen Online-Missbrauch, Hassrede oder Belästigung gegenüber den Künstlern und den am Wettbewerb beteiligten Personen. 

In den letzten Wochen gab es neben Protesten und sachlichen Diskussionen auch diverse Fälle, in denen Künstler, etwa Olly Alexander aus dem UK oder Bambie Thug aus Irland, dazu gedrängt wurden, den Wettbewerb zu boykottieren und Druck auf die Delegationen ausgeübt wurde. Auch in Schweden gab es offene Anfeindungen gegen die Eurovision, Farbanschläge auf Werbung, die mit dem Wettbewerb in Zusammenhang steht und eine Petition die den Ausschluss Israels fordert und u.a. von Malena Ernman und Eric Saade unterzeichnet wurde.

Die EBU erklärte in ihrem FAQ zudem, dass man eng mit dem schwedischen Sender SVT, der Stadt Malmö und den lokalen Behörden und Sicherheitseinrichtungen zusammenarbeiten werde, um den Wettbewerb in Malmö im Mai zu einer sicheren Veranstaltung für Delegationen, Künstler und Besucher zu machen. Die israelische Delegation um Eden Golan kündigte ihrerseits an, nicht an Preview-Veranstaltungen oder Rahmenveranstaltungen wie dem Eröffnungsempfang teilzunehmen. Schwedische Sicherheitsbehörden arbeiten mit dem israelischen Inlandsgeheimdienst Shin Bet an einem Konzept um die Delegation bestmöglich zu schützen.