Dienstag, 2. April 2024

Deutschland: Die Früchte kurioser Programmplanung


Deutschland
- Bei aller Liebe zum Eurovision Song Contest muss auch ich erkennen, dass man die Sendeplatzbelegung innerhalb der ARD-Rundfunkanstalten ikonisch zugrunde gerichtet hat. Das betrifft weniger das Finale des Eurovision Song Contests am 11. Mai im Ersten, das in Kooperation mit dem ORF und dem SRF eine gemeinschaftlich produzierte und ausgestrahlte Vorlauf-Show mit Barbara Schöneberger erhält, sondern vielmehr die Halbfinals. Die Lieblosigkeit der Programmplaner bekommt 2024 eine neue Dimension.

Deutlich zu spüren ist dies nicht nur durch die Reduzierung der ESC-Berichterstattung des NDR auf ein Minimum, den Wegfall des webbasierten Contents für Fans, etwa die Songchecks, sondern auch dadurch, dass man das zweite Halbfinale zunächst aufgrund einer "Panne" gar nicht in der Programmplanung auf Eurovision.de im öffentlich-rechtlichen Fernsehen aufgeführt hat und erst später nachgetragen hat, dass dieses, wie auch das erste Halbfinale auf ONE zu sehen sein wird, wenngleich Deutschland nicht stimmberechtigt ist.

Das Medienmagazin DWDL.de berichtet nunmehr: "Zu einer seltsamen Gegenprogrammierung kommt es am Abend des zweiten Halbfinales: Noch während dieses bei ONE läuft, startet das HR Fernsehen am 9. Mai ab 21:45 Uhr eine Sonderprogrammierung für ESC-Nostalgiker und wiederholt den ganzen Abend über verschiedene deutsche Vorentscheide, beginnend mit "Ein Lied für Amsterdam" aus dem Jahr 1970. Danach folgen die Jahre 1973, 1975, 1976, 1972 und 1969." An allen genannten Vorentscheiden war der Hessische Rundfunk selbst in der Produktion und Ausrichtung beteiligt.