Mittwoch, 30. März 2022

Ukraine: Delegation von Live-on-Tape-Klausel entbunden


Ukraine
- Für das ukrainische Kalush Orchestra machen die Eurovision und der italienischer Sender RAI eine Ausnahme, die den Delegationen eigentlich eine Live-on-Tape-Performance vorschreibt, gesetzt dem Fall, dass ein Team nicht zum Eurovision Song Contest nach Turin reisen kann. Claudio Fasulo, der stellvertretende Direktor von Rai Uno erklärte nun, dass die ukrainische Delegation aufgrund der bekannten Situation im Land von dieser Regelung ausgenommen wird.

"Angesichts der Bedingungen haben wir darauf verzichtet, dass das Live-on-Tape mit bestimmten Merkmalen gemacht werden muss. Wir würden unter Umständen auch ein Video vom nationalen Vorentscheid nehmen.", sagte Fasulo gegenüber eurofestivalnews.com. Der Hintergrund ist, dass das ukrainische Team plante, die Live-on-Tape-Performance in Lwiw aufzunehmen, das aber zunehmend unter russischen Beschuss gerät, sodass eine Produktion dort u.U. nicht mehr möglich ist. Die Delegationen erhalten einen Katalog mit Vorgaben, wie das vorab aufgezeichnete Video auszusehen hat, bzw. welche Standards und Kriterien enthalten sein müssen. Die Videos wurden 2021 von der EBU eingeführt, sollte es einer Delegation aufgrund von Corona-Fällen nicht möglich sein, live aufzutreten. 

In Rotterdam nutzte die australische Sängerin Montaigne die Videoaufzeichnung, aufgrund der restriktiven Ausreisebedingungen in Australien, die es ihr und ihrem Team unmöglich machten, nach Rotterdam zu reisen. Die Europäische Rundfunkunion und die italienische RAI setzen ihre Planungen zunächst wie gewohnt fort und gehen von einer regulären Teilnahme des ukrainischen Teams aus, dass auch in Turin dabei sein wird. Das Kalush Orchestra wurde gestern auf Startplatz sechs im ersten Halbfinale zugelost. Ebenfalls betonte die Gruppe in mehreren Interviews und zuletzt in der Grußbotschaft, dass man alles daran setze, die Ukraine live in Turin zu vertreten.