Sonntag, 27. März 2022

EBU: Österdahl spricht über Russland-Ausschluss


Europa 
- Martin Österdahl, der Executive Supervisor des Eurovision Song Contests hat erstmals öffentlich über den Ausschluss Russlands vom Wettbewerb in Turin gesprochen. Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, da Russland nicht als Land teilnimmt sondern sich durch eine Rundfunkanstalt vertreten lässt und diese prinzipiell nichts falsch gemacht und keinerlei Regeln gebrochen hat, die Teilnahme aber dennoch nicht tragbar sei.

Die Eurovision trägt in ihren Grundfesten die Regelung, dass nichts und niemand den Wettbewerb in Misskredit bringen darf. Dies sei angesichts der russischen Invasion in der Ukraine jedoch der Fall gewesen. Der Ausschluss von Belarus im vergangenen Jahr sei hingegen einfacher gewesen, da hier die Meinungsfreiheit von Seiten des Senders BTRC nicht mehr gewährleistet war. Diese Thematik wurde bei der Europäischen Rundfunkunion scheinbar schon länger diskutiert.

"Ehrlich gesagt war es eine Diskussion, die schon sehr lange geführt wurde, aber jetzt durch die Invasion sehr aktuell wurde. Die Zusammenarbeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk basiert auf einer Reihe von grundlegenden Werten, denen weder Belarus noch Russland gerecht werden. Es geht in erster Linie um Meinungsfreiheit.", so Österdahl. Belarus wurde 2020 vom Song Contest ausgeschlossen, Russland vor gut einem Monat nach dem Einmarsch in die Ukraine.