Dienstag, 1. März 2022

EBU: Vertreter der russischen Sender suspendiert


Europa
- Die Europäische Rundfunkunion hat bei einer Sitzung in Genf beschlossen, die drei russischen EBU-Mitglieder Channel One, RTR und Radio Dom Ostankino bis auf Weiteres von der Teilnahme an Steuerungsgruppen zu suspendieren. Man verständigte sich, angesichts der russischen Invasion in der Ukraine darauf, Mitglieder der drei Sender fortan von den sogenannten "Governance Groups" der Rundfunkunion auszusperren. Die russischen Sender hatten ihrerseits zuvor angekündigt, die EBU zu verlassen.

Die EBU bestätigte zudem, dass der Austritt der Sender mündlich angekündigt wurde und man auf eine formelle, also schriftliche Bestätigung von russischer Seite warte. Channel One, RTR und Radio Dom Ostankino reagierten mit ihrem Austrittsgesuch auf die Entscheidung, Russland vom Eurovision Song Contest 2022 in Turin auszuschließen. RTR ist seit 1993 Teil der EBU, Channel One seit 1995. Beide haben in der Vergangenheit abwechselnd die russische Song Contest-Teilnahme organisiert.

Der Ausschluss Russlands vom Eurovision Song Contest erfolgte nach einem Antrag des ukrainischen Senders UA:PBC, der von mehreren Sendeanstalten Europas mitgetragen wurde. Estland und Finnland drohten ihre eigenen Beiträge zurückzuziehen, sollte die EBU kein klares Statement formulieren und Russland vom Wettbewerb ausschließen. Auch die skandinavischen Mitglieder, Polen und die Niederlande unterstützten entsprechende Forderungen.