Freitag, 2. Juni 2017

Eurovision 2017: EBU zieht Lehren aus Kiew



Ukraine - Frank-Dieter Freiling, der Vorsitzende der Reference Group des Eurovision Song Contests hat sich in einem Interview gegenüber Eurovision.de zum aktuellen Stand der Dinge geäußert und betont, dass es Strafen gegen die Rundfunkanstalten aus Russland und der Ukraine geben wird und sich die EBU in Zukunft stärker in die Vorbereitungen der Eurovision einbringen wird.

"Es gab einen Propagandakrieg von beiden Seiten und die ukrainische Seite, vor allem die Regierung und ihre Sicherheitsbehörden, hat sich in eine mediale Falle von russischer Seite manövrieren lassen. Am Ende musste der ukrainische Sender sich entscheiden: gegen die eigene Bevölkerung oder gegen die internationalen Partner.", so Freiling. Die EBU habe versucht einzuwirken, wie aber auch dem ukrainischen Fernsehen waren aufgrund der Gesetzeslage die Hände gebunden.

Auf den Einwand, die EBU hätte in den vergangenen Jahren Regelverstöße des Wettbewerbs nicht weitreichend geahndet sagte Freiling: "Es wurden jeweils teils sehr hohe Geldbußen auferlegt. Beim ukrainischen ESC-Gastgeber liegt ein eindeutiger Bruch der Verträge vor und das werden wir auf der nächsten Sitzung der Reference Group am 12. Juni diskutieren. Alles, was das Ergebnis der Beratungen ist, kann ich Ihnen nach unserer Sitzung erzählen, aber diese Vorfälle werden nicht folgenlos bleiben."

Zudem erklärte er, dass die EBU in Zukunft stärker in die Vorbereitungen des Eurovision Song Contests beteiligt sein werde und sich solche Probleme wie in diesem Jahr nicht wiederholen, was sowohl den organisatorischen Ablauf als auch die Einreise sämtlicher Delegationen und Journalisten betrifft. Zum Schluss sagte er: "Der ESC lebt nicht von Ausschlüssen von EBU-Mitgliedern, sondern von der Möglichkeit, dass alle teilnehmen können."