


Aufwecken war das Stichwort des Abends, denn trotz neuer Wertungsregel lag Frankreich von Anfang bis zum Ende klar vorne und die Abstimmung erwies sich dadurch als schleppend und langweilig. Die Sängerin Isabelle Aubret, eigentlich Thérèse Coquerelle, wurde beim französischen Vorentscheid 1961 nur Dritte, konnte mit "Un premier amour" aber 1962 gewinnen. Das Siegerlied erhielt doppelt so viele Punkte wie der Zweitplatzierte aus Monaco, kommerziell wurde das Lied jedoch nicht über die französische Sprachgemeinschaft hinaus erfolgreich.

Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Altbekannte. Für das Gastgeberland war Camillo Felgen am Start, der nach seiner Pleite mit einem Titel auf Lëtzebuergisch diesmal auf Französisch sang und auch mit dem dritten Platz belohnt wurde. Der Interpret für Monaco, François Deguelt, nahm ähnlich wie Camillo Felgen 1960 am Eurovision Song Contest teil. Er konnte sein damaliges Ergebnis sogar noch um einen Platz verbessern und erreichte mit "Dis rien" erstmals den zweiten Platz für das Fürstentum am Mittelmeer.
Die Schweiz schickte ebenfalls ein bekanntes Gesicht nach Luxemburg. Jean Philippe trat 1959 mit dem Titel "Oui, oui, oui, oui" für Frankreich an und konnte den dritten Platz belegen. Sein Gastspiel für die Schweiz blieb hingegen weniger erfolgreich. Bei seiner Rückkehr zum Wettbewerb mit dem entsprechenden Titel "Le retour" wurde nur mit zwei Punkten und einem geteilten zehnten Platz mit Dänemark und Norwegen honoriert.
Immer wenn das wallonische Fernsehen für Belgien den Beitrag aussuchte, wurde Fud Leclerc Vertreter des Landes beim Contest. So auch in diesem Jahr, sein Song "Ton nom" ("Dein Name") war sein vierter im Wettbewerb und zugleich der erste, der keinen einzigen Punkt von den europäischen Wertungsrichtern erhielt. Fud Leclerc verabschiedete sich unrühmlich vom Wettbewerb, das wallonische Fernsehen wählte ab 1964 jeweils andere Interpreten aus.
Ebenfalls punktelos endete der Abend für die Österreicherin Eleonore Schwarz, die in ihrem Lied "Nur in der Wiener Luft" über Johann Strauß, den Stephansdom, Backhendln und Sachertorte philosophierte. Das Lied floppte zugleich auch im eigenen Land. In den Folgejahren trat sie als Opernsängerin an der Wiener Volksoper auf. Die erfolgreichste Phase Österreichs im Wettbewerb sollte erst zwei Jahre später beginnen.


Den Sieg trug Conny Froboess mit ihrem Gassenhauer "Zwei kleine Italiener", dem ersten Gastarbeiterlied nach dem Zweiten Weltkrieg, davon. Im Text ging es um eben angesprochene Italiener die jeden Abend dem D-Zug nach Napoli hinterherschauen und am liebsten wieder bei ihren Freundinnen Tina und Marina sein würden. Der Titel stand darüber hinaus sechs Wochen an der Spitze der Verkaufscharts.
Beim Vorentscheid lieferte sie sich zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Siw Malmkvist, die möglicherweise nur durch die Flutkatastrophe in Norddeutschland den Sieg verpasste. Die forderte am 17. und 18. Februar 1962 über 300 Menschenleben. Der NDR und Radio Bremen entsandten aufgrund der Überschwemmungen in ihren Sendegebieten keine Juroren zu den Schlagerfestspielen nach Baden-Baden. Gerüchten zufolge hätten diese Juroren für Siw Malmkvists Lied "Die Wege der Liebe" gestimmt.
Conny Froboess schaffte in Luxemburg trotz des Erfolges in der Bundesrepublik nur den enttäuschenden sechsten Platz, was zur Folge hatte, dass viele etablierte Künstler der deutschen Musiklandschaft um ihre Karriere fürchteten, sollten sie am Wettbewerb teilnehmen. Punkte aus Italien für Conny gab es übrigens auch keine.
Conny Froboess schaffte in Luxemburg trotz des Erfolges in der Bundesrepublik nur den enttäuschenden sechsten Platz, was zur Folge hatte, dass viele etablierte Künstler der deutschen Musiklandschaft um ihre Karriere fürchteten, sollten sie am Wettbewerb teilnehmen. Punkte aus Italien für Conny gab es übrigens auch keine.


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