Freitag, 5. Dezember 2025

Türkei: Aus der Sicht der Dinge von TRT


Türkei
- Auch wenn sie beim Eurovision Song Contest bereits seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen würden, sind natürlich auch türkische Delegierte des Senders TRT Teil der gestrigen Generalversammlung der Europäischen Rundfunkunion gewesen und haben ebenfalls an den Abstimmungen teilgenommen. Wie bereits gestern bekannt wurde, hat TRT scharfe Kritik an der israelischen Teilnahme geäußert und ihre Vertreter während der israelischen Redebeiträge gemeinsam mit den Kollegen des algerischen Rundfunks den Saal verlassen.

Mustafa Sarıtaş, Leiter der Außenpolitikabteilung von TRT, erklärte: "Wie alle Anwesenden erleben auch wir bei TRT jahrzehntelange Unterdrückung und einen Völkermord vor den Augen der ganzen Welt. Seit Beginn des sogenannten Waffenstillstands wurden Dutzende Kinder getötet, und Hilfslieferungen erreichen Gaza immer noch nicht sicher. Über 270 Journalisten wurden von Israel ermordet. TRTs Position ist eindeutig: Die Teilnahme des israelischen öffentlich-rechtlichen Senders KAN an dem Wettbewerb ist weder angemessen noch mit seinen Werten vereinbar und sollte ihm daher nicht gestattet werden."

TRT war eine der Rundfunkanstalten, die sich vehement für eine entsprechende geheime Abstimmung eingesetzt haben. Die Türkei beklagt seit Jahren zudem die Regelungen beim Eurovision Song Contest und verzichtet seit 2013 auf die Teilnahme am Eurovision Song Contest. Zuletzt vertrat Can Bonomo das Land beim Eurovision Song Contest 2012 in Aserbaidschan, die Türkei wurde damals Siebte. An ein Comeback der Türkei im Wettbewerb dürfte angesichts der nun getroffenen Entscheidungen mittelfristig nicht mehr zu denken sein, wenngleich man stets betont hat, dass die Gesprächskanäle mit der EBU offen seien.