Sonntag, 7. Dezember 2025

Slowenien: RTVSlo bewertet Song Contest jährlich neu


Slowenien
- Wenige Tage nach der folgenschweren EBU-Generalversammlung von Genf und dem Boykott von vier Ländern beim Eurovision Song Contest 2026 hat sich die slowenische Senderdirektorin Natalija Gorščak in einem Interview erklärt, dass man die Teilnahme am Eurovision Song Contest in Zukunft auf jährlicher Basis neu bewerten werde. Auf die Frage, ob der Wettbewerb an Glaubwürdigkeit verliere erklärte sie: "Natürlich ist das so." In den letzten acht Jahren habe die Politik starken Einfluss auf die Eurovision ausgeübt.

"Es gab zwar schon immer einen politischen Aspekt, das haben wir auch in den 90er Jahren gesehen, aber das Ausmaß der Politisierung seit 2017 ist nicht akzeptabel. (...) Wir sagen niemandem, er solle nicht zum Eurovision Song Contest gehen. Wir werden einfach nicht dabei sein, weil wir mit Israels Teilnahme nicht einverstanden sind. Es ist unser Recht, uns zurückzuziehen." RTVSlo behält sich vor, 2027 zurückzukehren, falls sich die Umstände verbessern. Die Delegierten von RTVSlo seien grundsätzlich mit den Maßnahmen der EBU einverstanden.

"Wir werden unsere Teilnahme jedes Jahr neu bewerten. Wir hören genau auf das Feedback unserer Zuschauer und Nutzer. Letztes Jahr hat unser Publikum, zusammen mit Künstlern und Musikern, deutlich gemacht, dass es Slowenien nicht teilnehmen lassen will. Unser Land hat seine Entscheidung getroffen.", so Gorščak. Slowenien setzt in diesem Jahr erstmals seit dem Debüt 1993 in Millstreet freiwillig aus, zuvor fehlte das Land lediglich aufgrund zu schlechter Vorjahresplatzierungen und musste in die Relegation. Dem Boykott schließen sich Spanien, die Niederlande und Irland an.