Mittwoch, 10. Dezember 2025

Island: RÚV nimmt nicht am Song Contest 2026 teil!


Island
- Nun ist auch in Island die Entscheidung über den 70. Eurovision Song Contest in Wien gefallen. Der Sender RÚV hat sich bis zum heutigen Tag, an dem auch die Zu- bzw. Absagefrist der Europäischen Rundfunkunion endet, Bedenkzeit erbeten und schlussendlich dafür votiert, nicht am Song Contest im kommenden Jahr teilzunehmen. Damit schließt sich das isländische Fernsehen dem Boykott von Irland, den Niederlanden, Slowenien und Spanien an und entsendet keinen Vertreter nach Wien. Island nahm seit 1986 regelmäßig am Song Contest teil.

In der Stellungnahme heißt es: "Der Generaldirektor von RÚV erklärte bei dem Treffen in Genf, dass die Änderungen zwar viele der Anmerkungen von RÚV-Vertretern aus verschiedenen Phasen der EBU-Kooperation der letzten Jahre berücksichtigten, RÚV aber weiterhin Zweifel an deren Nutzen habe. Es sei wiederholt betont worden, dass Interessengruppen in Island, beispielsweise Künstlerverbände und die isländische Öffentlichkeit gegen eine Teilnahme am Wettbewerb seien. Der Vorstand von RÚV habe die EBU daraufhin unter Berücksichtigung bestehender Präzedenzfälle aufgefordert, KAN vom Wettbewerb auszuschließen. Die Angelegenheit sei komplex und habe bereits dem Ansehen des Wettbewerbs und der EBU geschadet."

Weiter: "Aus der öffentlichen Debatte in diesem Land und den Reaktionen auf die Entscheidung der EBU von letzter Woche geht klar hervor, dass die Teilnahme von RÚV am Eurovision Song Contest weder Freude noch Frieden bringen wird. Daher teilt RÚV der EBU heute mit, dass RÚV im nächsten Jahr nicht am Eurovision Song Contest teilnehmen wird. (...) Es ist noch nicht entschieden, ob Söngvakeppnin im nächsten Jahr vom RÚV ausgerichtet wird. Die verschiedenen Optionen werden derzeit geprüft, und eine Entscheidung wird bekannt gegeben, sobald sie vorliegt." Der Wettbewerb werde 2026 jedoch live für das isländische Publikum übertragen.

Der 70. Eurovision Song Contest in Wien bricht damit zwar keinen Teilnehmerrekord, dafür jedoch den unrühmlichen Rekord der meisten boykottierenden Länder im Wettbewerb. Erstmals ziehen sich gleich fünf Rundfunkanstalten gleichzeitig vom Song Contest zurück, bislang galt der Song Contest 1970 mit vier Rückzügen als Rekordhalter. Damals zogen sich die skandinavischen Länder Finnland, Norwegen und Schweden sowie Portugal vom Song Contest zurück um gegen das unklare Regelwerk zu protestieren. Im Jahr zuvor gab es aufgrund fehlender Regeln bezüglich eines Gleichstandes an erster Stelle vier Sieger.