Mittwoch, 16. Februar 2022

Ukraine: UA:PBC entzieht Alina Pash Teilnahmerecht


Ukraine
- Wieder einmal hat die Ukraine einen "Skandal" geschaffen. Nachdem in den letzten Tagen schon die Anwesenheit der Vidbir-Siegerin Alina Pash auf der Halbinsel Krim im Jahr 2015 kritisch hinterfragt wurde und die Grenzbehörden inzwischen auch bestätigt haben, dass sie kein legitimes Einreisedokument ausgestellt haben, zog die Sängerin ihre Song Contest-Teilnahme nun freiwillig zurück. In einem Instagram-Posting nahm sie Stellung zu den Vorwürfen, die einen Bruch der Vorentscheidungsregeln darstellen.

Dort heißt es: "Ich bin Künstler, kein Politiker. (...) Ich möchte nicht mehr Teil dieser dreckigen Geschichte sein. Schweren Herzens ziehe ich meine Kandidatur als Vertreterin der Ukraine beim Eurovision Song Contest zurück. Es tut mir unbeschreiblich leid. Wir werden UA:PBC kontaktieren und die notwendigen Dokumente unterzeichnen." Sie dankte für die Unterstützung, sieht sich allerdings außerstande, zum Song Contest zu fahren, obwohl sie sowohl beim Jury- als auch beim Televoting die Höchstwertung erhielt.

UA:PBC bestätigte inzwischen, dass Alina nicht nach Turin fahren wird. Dies sei bei einer senderinternen Sitzung beschlossen worden. Gemäß der Regularien des Vorentscheids kann der Sender nun eigenständig einen Vertreter aus den verbliebenen Kandidaten des Vorentscheids auswählen. Wie und wann diese Entscheidung getroffen wird ist unklar, "Shadows of forgotten anchestors" werden wir in Turin allerdings nicht zu hören bekommen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Regeln des Vorentscheids Kandidaten einen Strich durch die Rechnung machen.

2019 zog Maruv sich nach ihrem Sieg zurück, da sie das Vertragswerk des Senders nicht unterzeichnen konnte und wollte. Die Ukraine verzichtete, nachdem UA:PBC versuchte, einen Kandidaten aus dem restlichen Feld zu nominieren und Absagen kassierte, gänzlich auf die Teilnahme in Tel Aviv. Auch in den Jahren zuvor war der ukrainische Vorentscheid schon immer ein Garant für zweifelhafte Auswahlen bzw. chaotische Vorentscheidungen, genannt seien hier die Jahrgänge 2010 und 2011.