Samstag, 26. Februar 2022

Eurovision 2022: EBU schließt Russland aus


Russland
- Mehrere Rundfunkanstalten in Europa, darunter die EBU-Mitglieder aus den Niederlanden, Dänemark, Norwegen, Schweden, Island, Finnland und den baltischen Staaten haben die EBU aufgefordert, Russland vom diesjährigen Eurovision Song Contest auszuschließen, Finnland und Estland drohten sogar offen mit Boykott, sollte die EBU die russische Teilnahme zulassen. In Genf ist man nun übereingekommen, dass es 2022 in Turin keinen russischen Beitrag geben wird.

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine, der nach wie vor andauert und inzwischen auch die Hauptstadt Kiew und die Region Odessa erreicht hat, wurde über einen vorläufigen Ausschluss diskutiert. Zwar werden die russischen EBU-Mitglieder zwar nicht suspendiert, einen Wettbewerb zum Eurovision Song Contest darf Russland dennoch nicht schicken. In dem Statement der EBU heißt es, dass "die Aufnahme eines russischen Beitrags in den diesjährigen Wettbewerb angesichts der beispiellosen Krise in der Ukraine den Wettbewerb in Verruf bringen würde."

In einem gemeinsamen Statement der deutschen EBU-Mitgliedsanstalten ARD und ZDF heißt es von der Vorsitzenden der ARD Patricia Schlesinger und ZDF-Intendant Thomas Bellut, der Song Contest sei ein musikalisches Fest der Völker. "Er repräsentiert Werte wie Freiheit und Vielfalt und ist ein friedlicher Wettstreit kreativer Köpfe. Wenn ein Teilnehmerland des ESC von einem anderen angegriffen wird, sind wir innerhalb der europäischen ESC-Familie solidarisch. Deshalb ist die Entscheidung gegen die Teilnahme Russlands an dieser Stelle richtig."

Neben dem Ausschluss vom Eurovision Song Contest fordern einige Rundfunkanstalten zudem die vollständige Suspendierung der russischen EBU-Mitgliedssender Channel One, VGTRK und Radio Ostankino. Diese Forderung wurde vom ukrainischen Sender UA:PBC gestellt und erhält Zuspruch von den drei baltischen Mitgliedssendern ERR aus Estland, LTV aus Lettland und LRT aus Litauen. Auch das polnische Fernsehen und AVROTROS aus den Niederlanden drängen die EBU dazu, die Sachlage zu prüfen.