Samstag, 26. Februar 2022

Russland: EBU-Mitglieder verlassen Sendeunion


Russland
- Wohl um einem Ausschluss aus der Europäischen Rundfunkunion zuvor zu kommen, haben die angeschlossenen russischen Mitgliedssender Channel One, RTR und Radio Ostankino die Senderunion verlassen. Die Sender erklärten in einer gemeinsamen Mitteilung, dass der Ausschluss Russlands vom Eurovision Song Contest die entscheidende Rolle für diesen Schritt gespielt hätte und man es als "unangemessenes politisches Opfer" empfindet, da sich der Song Contest stets als unpolitisch ausgegeben hätte.

Mit Stand 18:21 Uhr (MEZ) lag der Europäischen Rundfunkunion jedoch keine formelle Austrittserklärung vor. Russland bleibt somit bis auf weiteres ein Vollmitglied der Europäischen Rundfunkunion, wenngleich die EBU eine Teilnahme Russlands beim Eurovision Song Contest aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Ukraine ausgeschlossen ist. Mehrere Sender hatten zuvor mit Boykott gedroht und einen Ausschluss Russlands gefordert, dem die EBU schließlich stattgab.

Die potentielle Suspendierung der russischen Mitgliedssender wird am Montag Thema einer außergewöhnlichen Sitzung der Europäischen Rundfunkunion sein, wie Tinatin Berdzenishvili vom georgischen Staatsfernsehen GPB mitteilt. Zu den Unterstützern der Suspendierung der russischen Anstalten zählen die Sender der drei baltischen Länder, der Niederlande, Polens und der Ukraine. UA:PBC hatte einen entsprechenden Antrag unmittelbar nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine eingereicht.