

Offenbar ist dem NDR auch bewusst gewesen, dass sie nicht einen "Mann mit Mut" nominiert haben, sondern selbst Mut ob der Entscheidung besitzen. Bereits wenige Stunden nach der Bekanntgabe, dass das deutsche Volk kein sonderlich großes Mitspracherecht hat, wie einst bei Oscar Loya oder Lenas zweitem Anlauf, regt sich Protest beim Pöbel in den sozialen Netzwerken und in den Kommentarfunktionen der Nachrichtenseiten. Selbst eine Petition gibt es bereits wieder, die sich gegen ein Engagement von Naidoo in Stockholm ausspricht.
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Xavier saß 2010 in der Jury, die nach Lena suchte |
Auch diverse Onlinemedien graben zudem verbale Entgleisungen der Vergangenheit aus, die es schwer machen, in Xavier Naidoo einen offenen und liberalen Vertreter Deutschlands beim Eurovision Song Contest zu sehen. Der Spiegel titelt z.B.: "Für den NDR ist er ein "Mann mit Mut", für andere ein Verschwörungstheoretiker, der durch Demokratiefeindlichkeit, Nationalismus und Homophobie aufgefallen ist." Bei verschiedenen Anlässen erklärte Naidoo, Deutschland sei kein freies sondern ein besetztes Land.
Die Nominierung von Xavier Naidoo bietet Satiremagazinen ein gefundenes Fressen und Eurovisionsfans die Skandale und Diskussionen, die man sich seit Wochen wünscht. Auf den NDR prasselt eine ganze Menge Kritik ein, selbst von Leuten, die gar nicht in der Materie des Eurovision Song Contests stecken. Ein Facebook-User erklärte, unabhängig von den Songs, die zur Debatte stehen werden: "(...) die Nominierung an sich ist zunächst mal eine herbe Enttäuschung, ungeachtet der Qualität des Nominierten."

Die ARD wollte einen Künstler, der den Song Contest nicht mehr zur Promotion seiner Karriere nutzen muss, gefunden haben sie so einen, aber auch einen, der das Land spaltet, sowohl durch seine Ansichten als auch durch seine Musik. Hätte es nicht auch ein Clueso getan?