Dienstag, 25. Juni 2024

Lettland: Saeima stellt sich Eurovision nicht in den Weg


Lettland/Litauen
- 10.000 Unterschriften waren für eine Petition nötig, damit die Saeima, das lettische Parlament, über die Teilnahme am Eurovision Song Contest berät. In der Anfrage ging es um eine potentielle Abkehr vom Wettbewerb, da dieser den Sender LTV vergleichsweise viel kostet, Geld, das man ebenso gut auch in andere Projekte stecken könne, wie es in der Begründung heißt. Das Parlament hat nach seiner Beratung den Vorschlag abgewiesen und steht der Fortsetzung einer Song Contest-Teilnahme nicht im Weg.

Jana Semjonova, Programmdirektorin von LTV erklärte anschließend, der Song Contest sei eine wunderbare und vor allem wichtige Institution für die lettische Musikindustrie, zudem erreichten die Shows 200.000 Zuschauer im Land. Die Debatte entbrannte in Lettland, nachdem bekannt wurde, das die Supernova, der Vorentscheid für Malmö insgesamt 190.000 Euro gekostet hat, die Teilnahmegebühr an der Eurovision weitere 170.000 Euro. Lettland qualifizierte sich 2024 erstmals seit 2016 wieder für das Finale und belegte mit Dons den 16. Platz.

Auch das litauische Fernsehen sah sich aufgrund einer Aussage des Politikers Petras Gražulis gezwungen, sich zur Teilnahme zu äußern, der forderte, das Geld für die Teilnahme an der Eurovision lieber für "Familienveranstaltungen" und nicht für LGBT-Propaganda auszugeben. LRT erklärte, man habe keinerlei Pläne, sich von der Eurovision zurückzuziehen, der Wettbewerb sei ein voller Erfolg und mit rund 893.000 Zuschauern sei er die meistgesehene Show im Programm des Senders. Der Song Contest bringe die Menschen in Europa und weltweit zusammen, daher habe der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Litauen nicht die Absicht, sich zurückzuziehen.