Mittwoch, 2. Juni 2010

News-Splitter (272)


Polen - Das Finale des Eurovision Song Contest in Oslo wurde von rund 2,1 Millionen Polen auf TVP 1 verfolgt, was der schlechtesten Quote seit 2002 entspricht, in dem Jahr, in dem Polen gar nicht beim Song Contest vertreten war. Der Marktanteil der Show lag bei 21%. Hauptkonkurrenzprogramm war das Top Trendy Festival auf dem Privatsender Polsat, bei dem u.a. auch Edyta Górniak auftrat. Nach ihrer Performance switchten viele Zuschauer zum Song Contest herüber. Das Halbfinale, an dem Marcin Mroziński für Polen teilnahm, wurde von rund 1,85 Millionen Menschen in Polen verfolgt.

Armenien - Eva Rivas erklärte nach dem Eurovision Song Contest 2010 in Oslo, wo sie mit "Apricot stone" den siebten Platz erreichte, dass sie längerfristig plane, 2012 wieder für ihr Heimatland Armenien an den Start zu gehen. Am Dienstagabend sagte Eva gegenüber dem armenischen Fernsehen: "Da ist immer noch dieses Gefühl der Unzufriedenheit über den Platz, den wir erreicht haben. Deshalb möchte ich gerne 2012 wieder teilnehmen und einen Sieg für Armenien erzielen."

Belgien - Für das flämische Fernsehen war der Eurovision Song Contest nach einer langen Durststrecke wieder einmal ein Erfolg. Im Schnitt verfolgten rund 1,3 Millionen Flamen, Tom Dice und die erste Finalteilnahme seit 2004, was einem Marktanteil von 58% entspricht. Während der Punktevergabe stiegen die Zuschauerzahlen sogar zeitweise auf 1,7 Millionen Zuschauer. Belgien erreichte den sechsten Platz. Der Titel "Me and my guitar" von Tom Dice steht derzeit an fünfter Stelle bei den iTunes-Charts. Deutschland gab sowohl im Halbfinale als auch im Finale den 12er an Belgien.

Malta - Der Eurovision Song Contest wird auf Malta bierernst genommen. Daher setzte das maltesische Fernsehen PBS für die nächsten Wochen auch ein intensives Meeting der Hauptverantwortlichen für die Vorbereitungen zum nationalen Vorentscheid 2011 an. Senderdirektor Joe Mizzi bestätigte sogleich die Teilnahme Maltas am Song Contest in Deutschland. Er bekräftigte, dass Malta unbedingt weiter am Wettbewerb teilnehmen müsse, allerdings seine Haltung zum Contest ändern müsse. Mit Thea Garrett und "My dream" belegte das Land einen 12. Platz im Halbfinale, lediglich sieben Punkte fehlten zu den Qualifikationsrängen.

Irland - Louis Walsh, irischer Bandmanager und Jurymitglied in der britischen Ausgabe von "X-Factor" kritisierte nach dem schlechten Abschneiden von Niamh Kavanagh den Beitrag "It's for you". Der Song Contest sei im 21. Jahrhundert angekommen und Irland müsse dort auch ankommen und wieder Siegchancen zu haben. "Ich dachte Niamh würde besser abschneiden, aber ich bin nicht von einem Sieg ausgegangen, das Lied war einfach zu altmodisch." Sein Vorschlag für 2011: das Duo Jedward, das ebenfalls durch X-Factor bekannt wurde: "Ich bin sicher, dass Jedward gewinnen könnten, sie sind genauso gut wie das Mädel, dass Samstagnacht gewonnen hat." Nun ja...

Schweiz - Wie die Schweizer Presse berichtet, meint Lys Assia ihre Äußerungen, mit 86 Jahren nochmals am Eurovision Song Contest teilzunehmen, ernst. In der Blick fügt sie hinzu: "Mir ist es wirklich ernst. Ich bin überzeugt, dass ich die perfekte Besetzung für den Contest wäre. Ich vereine Charme, Eleganz und Können. So werde ich ganz Europa verzaubern." Beim SF sei man hellhörig geworden: "Wir prüfen jede Option.", heißt es von Sendersprecher Marco Meroni. Viele, darunter auch Ralph Siegel, geben allerdings zu bedenken, dass sich Lys Assia dabei eventuell zu viel zumuten würde und wahrscheinlich nur vom älteren Publikum ein paar Punkte kassieren würde.

Aserbaidschan - Aserbaidschanische Medien werfen den armenischen Kommentatoren vor, den Beitrag von Safura im Finale des Eurovision Song Contest am Samstag nur mit Schweigen quittiert zu haben. Während des Vorspanns kündigten die armenischen Kommentatoren den Titel von Safura nicht an. Aserbaidschan prüfe, ob man eine Untersuchung bei der EBU einleite, faktisch stellt der Nicht-Kommentar allerdings keine Regelverletzung dar, Kommentatoren sind lediglich angehalten, neutral und wertungsfrei über die Beiträge zu informieren, was sich in manch anderem Land auch nicht zu Herzen genommen wird. Armenien und Aserbaidschan ignorierten sich auch in diesem Jahr wieder und verteilten nicht einen Punkt ans Nachbarland.