Freitag, 18. Juni 2010

EBU: Rückkehr zum "Spiel ohne Grenzen"


Europa - Wenn man einem Bericht der tschechischen Website ESCportal.cz sowie dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel glauben darf, plant die Europäische Rundfunkunion EBU für das kommende Jahr eine Wiederauflage der länderübergreifenden Spielshow "Jeux Sans Frontières" ("Spiel ohne Grenzen"), die sich auch im westdeutschen Fernsehen von 1965 bis 1980 großer Beliebtheit erfreute.

Die Gameshow war neben dem Eurovision Song Contest die einzige Unterhaltungsshow der EBU, die jährlich stattfand. 1999 fand die bisher letzte Ausgabe statt, ein Comebackversuch scheiterte im Jahr 2007 an den Finanzierungskosten. Die Idee der Show entstand im französischen Fernsehen, wo das Spiel unter dem Namen "Intervilles" auf nationaler Ebene gespielt wurde.

Das Prinzip war recht simpel, zunächst konkurrierten mehrere Städteteams im nationalen Wettkampf gegeneinander, die Teams mit den meisten Punkten fuhren zur zweiten internationalen Runde, die in den jeweiligen Teilnehmerländern stattfanden. Die Teams mit den besten Ergebnissen in der zweiten Runde durften am großen Finale teilnehmen. Deutschland hält bis heute mit sechs Siegen den Rekord.

Neben den westeuropäischen Traditionsländern vom Eurovision Song Contest wie Belgien, Frankreich, der Schweiz oder Italien nahmen später auch San Marino, Tunesien, die Tschechoslowakei (bzw. später Tschechien), Ungarn und Jugoslawien teil. Auch Liechtenstein war in einer Ausgabe mit einem eigenen Team, das ersatzweise für die Schweiz spielte, vertreten.

In Österreich ist das Spielformat gänzlich unbekannt, da der ORF nie an einer Ausgabe von "Spiel ohne Grenzen" teilgenommen hat. Ob das Format 2011 tatsächlich wieder aufleben kann, werden die EBU und die teilnehmenden Sender wohl in Kürze bekannt geben. Das tschechische Fernsehen ČT strahlt bereits jetzt Wiederholungen der Show "Hry bez hranic" aus, eine deutsche Beteiligung scheint jedoch unwahrscheinlich.