Mittwoch, 17. September 2025

Deutschland: SWR öffnet Bewerbungen für Vorentscheid


Deutschland
- Der nunmehr für den Eurovision Song Contest verantwortliche SWR hat in einem mehrseitigen Pamphlet den Bewerbungsstart für den deutschen Vorentscheid für Wien eingeläutet. Wie der SWR betont soll es kein Castingformat werden, somit ist die Zusammenarbeit mit Stefan Raab und RTL nach einem Jahr bereits wieder Geschichte. Stattdessen soll ein eigenständiges Format mit dem Arbeitstitel "Das Deutsche Finale" etabliert werden.

Bewerbungen können fortan online eingereicht werden, Act und Song sollen als Gesamtpaket eingereicht werden. Als Voraussetzungen gelten die EBU-Bestimmungen, zudem ein Mindestalter von 18 Jahren sowie eine EU-Staatsangehörigkeit, ein Aufenthaltstitel bis zum 20. Mai sowie ein klarer Bezug zu Deutschland, sei es durch die Staatsangehörigkeit, den Lebensmittelpunkt in Deutschland oder einen deutschen Elternteil. Gesucht werden darüber hinaus Medienerfahrung und Stimm- sowie Bühnenpräsenz.

Alle eingegangen Bewerbungen werden anschließend nach Qualität geprüft, in der zweiten Phase bindet man eine "internationale Marktforschung" ein, die aus Experten und musikaffinen Menschen aus diversen europäischen Ländern bestehen soll, daraus formt das Song Contest-Team des SWR eine Shortlist, deren Kandidaten am Vorentscheid teilnehmen werden. Das deutsche Finale soll im Februar zur Primetime in der ARD live ausgestrahlt werden, Vorrunden sind derzeit nicht vorgesehen.

Abgestimmt werden soll durch einen Mix aus Zuschauervoting und einer internationalen Fachjury. Der SWR betont zudem, den Eurovision Song Contest medial breit gefächert anzubieten, man werde Social Media und die ARD-eigenen Kanäle wie die Mediathek und weitere TV-Formate nutzen. Die Bewerbungsphase für den deutschen Vorentscheid endet zunächst am 22. Oktober, wer es in den Vorentscheid geschafft hat soll bis spätestens Anfang Dezember feststehen. Der SWR hat den Eurovision Song Contest nach dem Song Contest in Basel vom NDR übernommen, der seit den 90ern für dessen Ausrichtung zuständig war.

Frankreich: France Télévisions bestätigt Teilnahme in Wien


Frankreich
- Zwischen all den Boykottberichten gibt es auch noch Bestätigungen von Rundfunkanstalten für den Eurovision Song Contest 2026 in Wien. France Télévisions hat in einem Instagram-Posting seine Teilnahme bekannt gegeben. Nähere Einzelheiten zum Auswahlverfahren für den Song Contest in Österreich nannte das französische Fernsehen allerdings nicht. Zuletzt wurde Louane intern für Basel ausgewählt.

"France Télévisions freut sich, seine Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 am 16. Mai in Wien zusammen mit den anderen öffentlich-rechtlichen Medien der EBU bekannt zu geben. Die Gruppe bekräftigt damit ihre Unterstützung für musikalisches Schaffen, Künstler und dieses einzigartige Ereignis.", heißt es in dem offiziellen Posting des französischen Fernsehens, das nach dem Vereinigten Königreich und Deutschland das dritte Big Five-Land ist, das seine Teilnahme festzurrt.

Anders als in den 2010er Jahren haben die französischen Beiträge in den letzten Jahren deutlich Boden gut gemacht. So wurde Barbara Pravi mit "Voilà" 2021 in Rotterdam Dritte, 2024 belegte Slimane mit "Mon amour" den vierten Platz, Louane wurde in Basel mit "Maman" Siebte. Der letzte französische Sieg stammt allerdings aus dem Jahr 1977. Der letzte öffentliche Vorentscheid in Frankreich fand 2022 mit dem Titel "Eurovision France, c’est vous qui décidez!" statt.

Griechenland: Drei Shows für Vorentscheid geplant


Griechenland
- Der griechische Sender ERT hat große Pläne für die kommende Song Contest-Saison. Der nationale Vorentscheid Ethnikós Telikós soll aus nicht weniger als 28 Beiträgen bestehen, die zunächst in zwei Halbfinals konkurrieren werden. ERT eröffnete heute die Bewerbungsphase für den Vorentscheid, die am Sonntag, den 2. November um Mitternacht enden wird. Grund für das neue Programm sei das enorme Interesse in diesem Jahr gewesen sein.

Anschließend wird eine Jury 28 Beiträge auswählen, die sich den beiden Vorrunden stellen werden. Insgesamt werden 14 Titel, sprich sieben pro Show, ins Finale einziehen. In den Halbfinals soll ausschließlich per Zuschauervoting über die Beiträge entschieden werden, im Finale stößt eine professionelle Jury hinzu um den Song für Wien auszuwählen. Das genaue Regelwerk für den Vorentscheid kann man sich hier (auf Griechisch) anschauen.

Die genauen Termine für den griechischen Vorentscheid liegen noch nicht vor. ERT bestätigte damit aber noch einmal fest seine Absicht, am Eurovision Song Contest 2026 in Österreich dabei sein zu wollen. In diesem Jahr wurde Griechenland durch Klavdia in Basel vertreten, die mit "Asteromata" den souveränen sechsten Platz belegte. Griechenland hat insgesamt 45 Mal am Song Contest teilgenommen und konnte ihn 2005 mit Helena Paparizou und "My number one" bisher einmal gewinnen.

Russland: Startreihenfolge der Intervision bekannt


Russland
- Frei von Perversionen, wie Außenminister Sergej Lawrow erklärte, soll am Samstag in Moskau der Intervision Song Contest 2025 stattfinden. Mittlerweile gibt es einige neue Details zur Gegenveranstaltung der Eurovision. So wird die Show in der Live Arena von der tatarischen Opernsängerin Aida Garifullina und Alex Sparrow alias Alexey Vorobyov moderiert werden, der Russland 2011 beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf vertreten hat. Mit Hilfe eines Samowars und verfärbten Teetassen wurde inzwischen auch die Startreihenfolge für die Show ausgelost.

Die Startreihenfolge beim Intervision Song Contest 2025:
01. -Kuba - Zulema Iglesias Salazar - Guaguancó
02. -Kirgisien - Nomad - Jalgyz saga
03. -China - Wang Xi - Zài lùshàng
04. -Ägypten - Mustafa Saad - Ben elbanat
05. -USA - Vassy - TBA
06. -Kenia - Sanapei - Flavour
07. -Kasachstan - Amre - Dala tañy
08. -VAE - Saif al-Ali - Dawaa lilsalam
09. -Russland - Shaman - Pryamo po serdtsu
10. -Brasilien - Luciano Calazans & Tais Nader - Pipoca com amor
11. -Tadschikistan - Farrukh Hasanov - Gori
12. -Katar - Dana Al Meer - Huwa dha anta
13. -Madagaskar - D-Lain & Denise - Tiako hanjeky
14. -Saudi-Arabien - Zena Emad - Mojrad ham
15. -Kolumbien - Nidia Góngora - En los mangreles
16. -Äthiopien - Netsanet Sultan - Halaala
17. -Venezuela - Omar Acedo - La fiesta de la paz
18. -Serbien - Slobodan Trkulja & Balkanopolis - Tri ružice
19. -Südafrika - Mzansi Jikelele - Home
20. -Vietnam - Đức Phúc - Phù Đổng Thiên Vương
21. -Belarus - Nastya Kravchenko - Motylyok
22. -Usbekistan - Shokhrukh Mirzo Ganiev - Sensan sevarim
23. -Indien - Rauhan Malik - Ishq

Die Intervision wird von diversen Rundfunkanstalten der oben genannten Länder übertragen, während sie in Belarus beim Sender BTRC und beim kirgisischen Sender KRTK live übertragen wird, wird die Show u.a. in Kasachstan, Südafrika und auch in Russland selbst von Channel One zeitversetzt übertragen. Als Kommentatoren für Channel One sind die einstige Song Contest-Punktesprecherin Yana Churikova und der ehemalige Delegationsleiter Yuri Aksyuta verpflichtet worden. Eine Zuschauerabstimmung wird es bei der Intervision auch nicht geben, stattdessen setzt sich das Endergebnis vollständig per Juryentscheid durch. 

Schweden: Melodifestivalen-Finale am 7. März


Schweden
- Ähnlich wie das dänische Fernsehen hält es auch das schwedische Fernsehen und setzt die Planungen für das Melodifestivalen 2026 fort. Heute bestätigte SVT die Termine und Austragungsorte der fünf Vorrunden seines Vorentscheids. Das große Finale des schwedischen Vorentscheids findet am Samstag, den 7. März 2026 in Stockholm statt. Zuvor finden landesweit verteilt Vorrunden statt, den Auftakt macht Linköping am 31. Januar 2026. Insgesamt wurden 3.888 Bewerbungen für das Melodifestivalen verbucht.

Die Termine des schwedischen Vorentscheids:
31.01.26 - 1. Vorrunde in Linköping
07.02.26 - 2. Vorrunde in Göteborg
14.02.26 - 3. Vorrunde in Kristianstad
21.02.26 - 4. Vorrunde in Malmö
28.02.26 - 5. Vorrunde in Sundsvall
07.03.26 - Finale in Stockholm

Das Finale findet mit zwölf Interpreten in der Strawberry Arena in Stockholm statt, die einst noch als Friends Arena bekannt war. Sundsvall trägt erstmals seit 2011 wieder eine Vorrunde aus. Pro Vorlauf qualifizieren sich zwei Acts direkt für die Endrunde, aus den jeweils Drittplatzierten werden noch zwei weitere Teilnehmer durch eine finale Abstimmung ermittelt. Insgesamt nehmen 30 Beiträge am Melodifestivalen teil, der Sieger tritt die Nachfolge von KAJ in Wien an, die in diesem Jahr mit "Bara bada bastu" den vierten Platz belegt haben.

Dänemark: Teilnahme in Wien weiterhin geplant


Dänemark
- Das dänische Fernsehen DR hat in einer Stellungnahme erklärt, dass man weiterhin am Eurovision Song Contest teilnehmen werde, auch wenn der israelische Rundfunk nicht von der Europäischen Rundfunkunion ausgeschlossen wird. Dennoch hat auch der Sender mit Sitz in Kopenhagen seine Teilnahme an gewisse Bedingungen geknüpft. So heißt es: "Unsere Teilnahme ist an die Bedingung geknüpft, dass es weiterhin eine starke internationale Gemeinschaft, die Sicherheit und einen unpolitischen Rahmen rund um den Wettbewerb gibt."

"Unsere Teilnahme ist weder eine Unterstützung noch ein Protest gegen einzelne Länder, sondern vielmehr der Wunsch, Gemeinschaft über Grenzen hinweg zu erhalten. In einer Zeit, die von Unruhen und Spaltung geprägt ist, lohnt es sich, sich gegenseitig an den ursprünglichen Zweck von Wettbewerben wie dem ESC zu erinnern.", so Gustav Lützhøft vom Sender DR. Dies seien etwa Begegnungen über Meinungsverschiedenheiten hinweg, DR erklärt, dass der unpolitische Charakter erhalten bleiben muss.

Diesen Standpunkt hat das dänische Fernsehen auch der Europäischen Rundfunkunion mitgeteilt und schließt sich damit dem Protest mehrerer Rundfunkanstalten nicht an. Der dänische Vorentscheid werde weiterhin wie geplant durchgeführt. Angesetzt ist der Melodi Grand Prix für den 14. Februar in der Arena Nord in Frederikshavn. In diesem Jahr wurde Dänemark von Sissal und "Hallucination" vertreten, die die erste Finalqualifikation seit 2019 schaffte. Mit 47 Punkten belegte die von den Färöer-Inseln stammende Sängerin den 23. Platz.

Dienstag, 16. September 2025

Portugal: Regelwerk des Festival da Canção online


Portugal
- Das portugiesische Fernsehen RTP hat die Regeln für sein Festival da Canção 2026 bekannt gegeben und diese halten einige Neuerungen bereit, wie der Sender auf seiner Website erklärt. Demnach gibt es erstmals einen separaten Bewerbungspool für Schüler von auf Musikpädagogik spezialisierte Schulen, die sich bis zum 30. September online beim Sender RTP melden können. Einer dieser Bewerber erhält einen garantierten Startplatz beim Festival.

Zudem bietet RTP den Vorjahresgewinnern nunmehr die Option für einen Startplatz beim Festival da Canção an, in diesem Fall hätte die Gruppe Napa, sofern sie Interesse an einer neuerlichen Teilnahme hat, die Möglichkeit erneut am Festival teilzunehmen. RTP erhofft sich dadurch, eine Art generationsübergreifende Verbindung zwischen den einzelnen Wettbewerben aufzubauen. Ansonsten können sich alle anderen interessierten Interpreten mit Wohnsitz in Portugal bis einschließlich 31. Oktober anmelden.

Aus allen Einsendungen werden sechs Beiträge für das Festival ausgewählt, die übrigen acht freien Startplätze werden durch Komponisten bzw. Acts besetzt, die RTP gezielt einlädt. Das komplette Regelwerk kann man sich hier anschauen (auf Portugiesisch). Der Sieger des Wettbewerbs erhält das Startrecht beim Eurovision Song Contest 2026. Während das Regelwerk des Vorjahres hingegen explizierte Verpflichtungen für den Song Contest definiert, fehlt diese Passage für 2026.

Maria Ferreira, Direktorin für Musik und Pressechefin für den Eurovision Song Contest bei RTP erklärte auf Nachfrage bereits: "Dies sind die Bestimmungen für das Festival 2026 und bestätigen nicht die Anwesenheit von RTP bei der internationalen Veranstaltung. Diese Bestimmungen enthalten die Regeln, Bedingungen und Grundsätze des Festival da Canção und nichts weiter." Offenbar zögert auch das portugiesische Fernsehen seine Teilnahme in Wien offiziell zu bestätigen und vertagt seine finale Entscheidung.

Spanien: RTVE-Direktion bekräftigt möglichen Rückzug


Spanien
- Bei der heute abgehaltenen Sitzung des RTVE-Vorstandes wurde auf Vorschlag von Senderchef José Pablo López entschieden, dass Spanien keinen Vertreter zum Eurovision Song Contest 2026 nach Wien schicken wird, sollte die Europäische Rundfunkunion die Teilnahme Israels weiterhin unterstützen bzw. ermöglichen. Die Senderdirektion stimmte mit zehn Ja-Stimmen gegenüber vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung. Spanien schließt sich damit den Sendern aus Irland, Island, den Niederlanden und Slowenien hat.

Zudem ist Spanien das erste Land der automatisch für das Finale qualifizierten Big Five, das seine Teilnahme vom israelischen Ausschluss abhängig macht. Das Ultimatum von RTVE erhöht den Druck auf die Europäische Rundfunkunion abermals, die bei der Generalversammlung im Dezember über die Teilnahme Israels beraten wird. Nach Angaben des schwedischen Senders SVT soll es dort tatsächlich zur Abstimmung kommen, ob Israel in Wien dabei sein kann oder nicht. Das Festival von Benidorm soll unabhängig von der Teilnahme am Eurovision Song Contest stattfinden.

RTVE hatte bereits im April im Vorfeld des Eurovision Song Contests in Basel einen Brief an die EBU gesandt und darin seinen Standpunkt um die israelische Teilnahme bekräftigt. Nach dem Finale von Basel forderte RTVE eine unabhängige Untersuchung der Televotingergebnisse an, die Israel zum Sieger bei der Zuschauerabstimmung machten. Zustimmung für den Schritt von RTVE gibt es zudem aus der Politik, Kulturminister Ernesto Urtasun, der Anfang der Woche sagte: "Wenn wir Israel nicht ausschließen können, sollte Spanien nicht teilnehmen."

Montag, 15. September 2025

Eurovision 2026: Meldungen um neutrale Flagge dementiert


Europa
- Die Europäische Rundfunkunion dementiert Meldungen israelischer Nachrichtenportale, dass man dem zuständigen Sender KAN die Teilnahme unter neutraler Flagge beim Eurovision Song Contest in Wien angeboten hat. "Die EBU hat KAN keine Vorschläge zur Teilnahme am Eurovision Song Contest im nächsten Jahr unterbreitet. Die Konsultationen mit der EBU-Mitgliedschaft dauern an, und es werden keine Entscheidungen getroffen, bis der Prozess abgeschlossen ist.", heißt es.

Wie das israelische Portal Ynet gestern meldete, habe die EBU angeblich den Vorschlag gemacht, Israel unter neutraler Flagge, wie z.B. Russland und Belarus bei den Olympischen Spielen, starten zu lassen. Auch die Option eines freiwilligen einjährigen Aussetzens wurde vermeintlich kommuniziert. Die Europäische Rundfunkunion wies nunmehr jegliche Angebote zurück, man sei weiterhin in einem Dialog mit den israelischen und auch anderen TV-Anstalten. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

In den letzten Tagen hatte sich der Ton rund um die israelische Song Contest-Teilnahme in Wien deutlich verschärft. Mehrere Sender, etwa aus den Niederlanden, Slowenien und Irland erklärten offen, sie werden keinen Interpreten nach Wien schicken, sollte Israel die Teilnahme möglich sein. Auch Island, Spanien und Belgien haben ihre finale Entscheidung über die Teilnahme vertagt und von den Ergebnissen der EBU-Generalversammlung im Dezember abhängig gemacht.

Nordmazedonien: MRT prüft Teilnahme in Wien 2026


Nordmazedonien
- In Skopje ist die Teilnahme am Eurovision Song Contest noch nicht vom Tisch. In einem Protokoll des Senderrats des nationalen Rundfunks MRT vom 27. August ist zu lesen, dass mehrere Zuschauer den Wunsch nach einer Rückkehr Nordmazedoniens geäußert haben. Programmratsmitglied Ivana Efremovski erklärte, es werde eine öffentliche Debatte zu einer möglichen Rückkehr zum Wettbewerb geben, sofern das Interesse an der Teilnahme vorliegt.

"Die Rückkehr der Republik Mazedonien als Teilnehmer am Eurovision Song Contest ist auch ein Wunsch einiger Bürger, die sich per E-Mail an den Programmrat gewandt haben. Ihre Argumente sind, dass dies gut für die Förderung des Landes, der mazedonischen Musiker und Autoren sowie für die hohe Zuschauerzahl dieses Musikwettbewerbs sei.", heißt es in der offiziellen Meldung des Senders. Bereits in den Vorjahren wurde über eine Rückkehr debattiert.

Diese fiel dann allerdings aus finanziellen Gründen ins Wasser. Sowohl Zeit- als auch Geldmangel sorgten in den Jahren 2023 bis 2025 für ein Fernbleiben nordmazedonischer Interpreten bei der Eurovision. Die Teilnahme beim Junior Eurovision Song Contest wurde indes weitergeführt. Zuletzt nahm Nordmazedonien 2022 in Turin mit Andrea Koevska und "Circles" am Song Contest teil, schied damals jedoch im Halbfinale aus. Sein Debüt gab Nordmazedonien 1998, seit 2004 ist das Land regelmäßig vertreten gewesen.

Serbien: RTS startet Bewerbungsverfahren


Serbien
- Das serbische Fernsehen RTS hat nunmehr das Bewerbungsfenster für den nationalen Vorentscheid "Pesma za Evrovizija '26" geöffnet. Bis einschließlich 10. November nimmt der Sender mit Sitz in Belgrad Bewerbungen entgegen, Voraussetzung für die Bewerbung ist ein Text, der mindestens zu 51% auf Serbisch oder einer anderen national anerkannten Sprache verfasst ist. Der Sieger beim Vorentscheid soll erneut durch einen 50/50-Mix aus Jury- und Zuschauervoting erfolgen.

Wie viele Interpreten an der serbischen Vorentscheidung teilnehmen werden und ob es auch wie in den Vorjahren zunächst zwei Halbfinals geben wird, ließ RTS bislang offen. In den Regularien des nationalen Vorentscheids ist zudem festgehalten, dass der Sender den Beitrag für den Eurovision Song Contest auch auf interne Art und Weise bestimmen kann, sollte die künstlerische und musikalische Qualität nicht erfüllt sein und die Beiträge durch das Raster der Expertenjury fallen.

In diesem Jahr wurde Serbien durch den Sänger Princ mit dem Titel "Mila" vertreten. Er belegte den 14. Platz im Halbfinale des Song Contests von Basel und verpasste, trotz zwölf Punkte vom montenegrinischen Publikum den Finaleinzug. Es war das erste Mal seit 2017, dass Serbien den Sprung in die Endrunde verpasste. Princ wurde, wie auch seine drei Vorgänger alle durch das Vorentscheidungsverfahren "Pesma za Evroviziju" ermittelt, nachdem die ursprünglich als Vorentscheid dienende Beovizija aus Rechtsgründen abgesetzt werden musste.

Deutschland: Sängerin Inge Brück verstorben


Deutschland
- Die Schlagersängerin und Schauspielerin Inge Brück ist im Alter von 88 Jahren in Meschede verstorben. Bekannt wurde die Sängerin insbesondere durch ihre Teilnahme am Eurovision Song Contest 1967 in Wien, als sie mit dem Titel "Anouschka" aus der Feder von Hans Blum den achten Platz belegte. Zuvor hatte sie u.a. einen TV-Auftritt bei Hans-Joachim Kulenkampff und erhielt daraufhin einen Plattenvertrag. Sie nahm zudem u.a. am Deutschen Jazzfestival teil.

1961 war sie mit "Das Glück kommt unverhofft" bei den Deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden dabei und trat später bei diversen Festivals, auch auf internationaler Bühne auf, darunter etwa das Festival Internacional da Canção in Rio de Janeiro. Nach ihrer Song Contest-Teilnahme widmete sich Inge Brück der Schauspielerin und spielte etwa in der 13teiligen ZDF-Vorabendserie "Miss Molly Mill" mit. Gemeinsam mit Katja Ebstein und Peter Horton gründete sie in den 70er Jahren das Künstlerkollektiv Künstler für Christus.

Inge Brück - Anouschka

Sonntag, 14. September 2025

Albanien: Änderungen beim Këngës und Finanzprobleme


Albanien
- Elhaida Dani, die Albanien selbst einst beim Eurovision Song Contest vertreten hat und seit dem vergangenen Jahr Artistic Director beim albanischen Festivali i Këngës ist, hat Änderungen im bevorstehenden Festival angekündigt. Sowohl die Jury als auch die Zuschauer sollen sich an der Entscheidung beteiligen können, die Zuschauer haben erstmals per App die Möglichkeit ihre Stimme abzugeben. Hinzu kommt, dass es rund um das Festival mehr Content in Form von Pocasts und einer Vorberichtsshow im TV geben wird.

RTSH hat noch bis einschließlich 30. September das Bewerbungsfenster für das 64. Festivali i Këngës geöffnet. Anmeldungen nimmt der Sender per E-Mail an festivali64@rtsh.al entgegen. Zu den Bestimmungen gehört, dass ein Lied nicht zuvor öffentlich präsentiert worden sein darf, der Interpret mindestens 16 Jahre alt ist und der Song nicht länger als vier Minuten ist. Für den Eurovision Song Contest werden die albanischen Beiträge traditionell noch einmal überarbeitet und ggf. auf drei Minuten eingekürzt.

Termine für das Festival sind noch nicht bekannt, aller Voraussicht nach wird es aber wie üblich Ende Dezember in Tirana stattfinden. RTSH-Direktor Eni Vasili räumte in dieser Woche ein, dass sich der Sender mit einer finanziellen Krise konfrontiert sieht, man aber bemüht sei, die Situation in den Griff zu bekommen. RTSH priorisiert daher zunächst internationale Verpflichtungen. "Solche Nichtzahlungen würden RTSH in die Lage versetzen, seine Partnerschaft in der EBU und die Teilnahme am Eurovision Song Contest oder den Verlust vieler Fernsehrechte zu riskieren."

Samstag, 13. September 2025

Finnland: YLE bezieht keine politische Stellung


Finnland
- Vom finnischen Fernsehen YLE liegt nunmehr auch ein offizielles Statement zur israelischen Song Contest-Teilnahme in Wien vor. Der Sender mit Sitz in Helsinki verurteilt offen die Situation im Gazastreifen, distanziert sich allerdings auch von Versuchen einiger Länder, den Wettbewerb zu politisieren, indem sie mit ihrem Rückzug eine Botschaft senden. Für YLE steht es aktuell nicht zur Debatte, am Terminplan für den Vorentscheid Uuden Musiikin Kilpailu zu drehen.

Auch die Teilnahme in Wien steht nach aktuellem Stand nicht zur Diskussion. YLE-Kulturchefin Johanna Törn-Mangs sieht in der Teilnahme am Eurovision Song Contest die Möglichkeit die finnische Kultur und musikalische Kreativität zu unterstützen. "Natürlich akzeptieren wir das durch den Krieg verursachte Leid nicht, aber unsere Mission besteht nicht darin, zu politischen Fragen Stellung zu beziehen." Einen ähnlichen Wortlaut gibt es aktuell aus Dänemark und Norwegen zu hören.

In der vergangenen Woche entbrannte die Diskussion um die israelische Song Contest-Teilnahme angesichts des Konflikts im Gazastreifen erneut. Mehrere Rundfunkanstalten machten deutlich, dass sie auf einen Dialog mit der EBU setzen und die Entscheidung bis zur endgültigen Abstimmung bei der Generalversammlung aussetzen werden. Dazu gehören etwa die Rundfunkanstalten aus Island, Irland, Belgien, den Niederlanden, Spanien und Slowenien.