
Der Sender Télé Liban wurde Anfang der 50er Jahre von den Geschäftsleuten Wissam Ezzeddine und Joe Arida gegründet und gehört heute zu 100% der libanesischen Regierung. 1962 nahm Télé Liban 2 den Sendebetrieb auf. Die dazugehörige Radiostation Radio Liban war eines der Gründungsmitglieder der European Broadcasting Union, schied jedoch 2002 aus der Organisation aus. Der Sitz des Senders ist Beirut. Der Sender verfügt als einziges EBU-Mitglied über keine eigene Website.
Bereits zwei Wochen später stand fest, dass die damals 23jährige Sängerin Aline Lahoud (الين لحود), Tochter des bekannten libanesischen Sängers Salwa Al Qatreeb ihr Heimatland bei der Jubiläumsausgabe des Song Contests vertreten sollte. Aline hatte zuvor bereits mit dem Song "It's over" vom Komponisten Jad Rahbani am Megahit Festival in der Türkei teilgenommen. Er sollte auch ihren Wettbewerbstitel schreiben.
Mitte Dezember 2004 hieß es dann plötzlich, Télé Liban könne aus finanziellen Gründen nicht am Eurovision Song Contest teilnehmen. Sendersprecherin Sady Farah schloss von vorn herein aus, dass der Rückzug nicht politisch motiviert sei und die Teilnahme Israels am Contest nichts mit dem Rückzug zu tun habe. Am selben Tag lief die Frist für eine kostenfreie Abmeldung vom Wettbewerb ab.

Bis Anfang März 2005 sah es dann auch tatsächlich so aus, als würde der Libanon in der Ukraine dabei sein. Mittlerweile wurde auch der Songtitel "Quand tout s'enfuit" benannt. Den Text schrieb Romeo Lahoud, der die Wahl der französischen Sprache damit begründete, dass Französisch neben Arabisch die zweite Amtssprache im Libanon sei und das Land eines der führenden Nationen im Staatenbund der Francophonie sei.
Wenige Tage später kam es zur Disqualifikation des Beitrags und zu einer dreijährigen Sperre des libanesischen Fernsehens für den Eurovision Song Contest. Grund hierfür war eine, von Télé Liban in Auftrag gegebene, Website mit der Teilnehmerliste von Kiew, die jedoch nur 39 Nationen (Israel wurde ignoriert) zählte. Nachdem dem Versäumen der vierundzwanzigstündigen Änderungsfrist schloss die EBU den libanesischen Sender vom Wettbewerb aus.
Die Firma, welche für die Erstellung der Website verantwortlich war, begründete die Nicht-Erwähnung Israels damit, dass sie sich lediglich an libanesische Gesetze halte. Jegliche Erwähnung Israels würde gegen geltendes Recht des libanesischen Staates verstoßen. Dadurch konnte der Sender Télé Liban der EBU auch nicht garantieren, dass der israelische Beitrag von Shiri Maimon während der Liveübertragung ausgestrahlt werden könne. Das Song Contest-Reglement sieht jedoch eine Übertragung aller Beiträge vor.

Jad Rahbani, der Komponist von "Quand tout s'enfuit" sagte in einem späteren Interview: "Alles was wir wollten war, dass unsere Stimme und unsere Musik in der ganzen Welt gehört wird... wir hoffen, dass sich die Musik eines Tages durchsetzen kann." Im Libanon hat sich seitdem ein eigener Fanclub des OGAE-Netzwerks gegründet. Der Sender Télé Liban hat sich jedoch nie wieder zu einer aktiven Teilnahme am Song Contest geäußert, wahrscheinlich auch, weil sich die libanesischen Gesetze seither nicht geändert haben.

Als sich während des Votings ein israelischer Sieg abzeichnete, beendete der jordanische Sender JRTV sein Programm und zeigte stattdessen einen amerikanischen Spielfilm. In den jordanischen Medien wurde am Tag darauf verkündet, Belgien (Platz 2) hätte den Wettbewerb gewonnen. 1979 strahlte das jordanische Fernsehen die Punktevergabe überhaupt nicht aus (Israel gewann erneut mit Gali Atari).

Die andauernden Konflikte im Nahen Osten sprechen ebenfalls dafür, dass sich in naher Zukunft keine arabischen Nationen für den Song Contest anmelden werden.