Donnerstag, 23. Juli 2009

Eurovision 2010: Ja, nein, vielleicht...


Europa - Georgien ist drin, Tschechien ist raus - sortierte Informationen zu den letzten Entwicklungen beim Eurovision Song Contest im DIN-Format:

Das georgische Fernsehen hat angekündigt, am Eurovision Song Contest in Oslo wieder teilzunehmen. Da weder eine Sperre der EBU ausgesprochen wurde, noch Georgien sich offiziell vom Wettbewerb 2010 abgemeldet hat, wird angenommen, dass die Kaukasusrepublik in Oslo wieder am Start ist.

Im Falle von Aserbaidschan und Armenien, die gegenseitig boykottierten bzw. politische Illustrationen in die Kamera hielten, sollte eine mögliche Sanktion durch die European Broadcasting Union eigentlich bereits Ende Juni beschlossen worden sein. Mittlerweile, so nehme ich an, ist das aber auch hinfällig und es wird keine Strafen für diese Länder geben. Aserbaidschan sucht ja sogar schon nach Teilnehmern für Oslo 2010.

Bei Spanien, das es versäumt hatte, das zweite Semifinale von Moskau live auszustrahlen, verhält es sich ähnlich, auch hier sollten auf einem EBU-Meeting bereits Entscheidungen und Maßnahmen gefällt worden sein, bekannt darüber ist jedoch nichts.

Liechtensteins erste Rundfunkanstalt 1FL TV wird in den kommenden Tagen einen Mitgliedsantrag an die EBU stellen. Wie die kasachische Nachrichtenseite ESCKaz.com erfahren haben will, soll eine mögliche Mitgliedererweiterung der EBU allerdings erst im Dezember stattfinden, also spät für eine Song Contest-Teilnahme 2010. Sollten die Bewerbungskriterien der EBU allerdings aufgeweicht werden, könnte Liechtenstein 2010 teilnehmen. Den Wettbewerb des Vorjahres live zu übertragen ist seit 2004 keine offizielle EBU-Regel mehr!

Nachdem Präsident Alexander Lukatschenko seinen Unmut über das schlechte Ergebnis Weißrusslands beim Song Contest öffentlich gemacht hatte, beauftragte er das zweite Staatsfernsehen, den Sender ONT mit der Kandidatensuche für Oslo. Der Sender hat bereits einen Aufnahmeantrag bei der EBU gestellt, hier verhält es sich jedoch genauso wie im Fall Liechtensteins. Sollte der Sender nicht rechtzeitig EBU-Mitglied werden, würde die Verantwortung für den Song Contest weiterhin beim Sender BTRC liegen.

Tschechien, das wurde heute nochmals unterstrichen, wird voraussichtlich nicht am Eurovision Song Contest 2010 in Oslo teilnehmen. Anders als im Nachbarland, der Slowakei, stößt der Wettbewerb auf geringes Interesse in der Bevölkerung. Eine Aufarbeitung der kurzen ESC-Historie Tschechiens folgt in den kommenden Tagen.

In der letzten Stellungnahme vor wenigen Tagen heißt es vom ORF-Kundendienst, dass derzeit "Keine Informationen" bezüglich einer Rückkehr zum Song Contest 2010 in Oslo vorliegen. Mit einer Entscheidung kann im Spätsommer bzw. im Herbst gerechnet werden. 

Auch vom monegassischen Sender TMC gibt es noch keine Stellungnahme. Die EBU wollte sich verstärkt für die Rückkehr Österreichs, Italiens und Monacos einsetzen. Aus San Marino liegen ebenfalls keine Informationen vor.

Die italienische RAI hat uns mitgeteilt, dass keine Teilnahme in Oslo geplant ist. Inwiefern die Bemühungen der EBU ausreichen, um Italien zu einer Rückkehr nach 13 Jahren zu bewegen bleibt abzuwarten.

Eine Rückkehr Luxemburgs kann man grundsätzlich ausschließen, da das Land nur noch über Radiosender, jedoch über keinen Fernsehsender innerhalb der EBU verfügt. Dieser ist notwendig um am Eurovision Song Contest teilnehmen zu können. RTL stand zuletzt 2004 auf der provisorischen Teilnehmerliste des Song Contests in Istanbul, zog jedoch vor der Abmeldefrist zurück.

Die gegenwärtigen Pläne des slowenischen Senders RTVSlo sehen jedoch definitiv eine Teilnahme am Song Contest 2010 vor. Das bestätigte uns Sendersprecher Andrej Hofer heute exklusiv. Slowenien schied 2008 und 2009 im Semifinale aus.

Gina Prónay-Zakar, Pressesprecherin des ungarischen Fernsehens MTV erklärte uns, dass beim Sender noch keine Entscheidung bezüglich der Teilnahme am nächsten Song Contest getroffen wurde. Sobald neue Infos vorliegen, wird man jedoch wieder mit uns in Kontakt treten. MTV musste nach einem gelungen Comeback 2005 im Folgejahr aufgrund finanzieller Probleme aussetzen. Seit 2007 ist man wieder regelmäßig dabei.