Europa - Die detaillierten Wertungsergebnisse des Eurovision Song Contest Finales 2009 in Moskau wurden soeben von der EBU veröffentlicht. Um eins vorwegzunehmen: auch bei reinem Televoting hätte Norwegen mit soliden 378 Punkten gewonnen. Aserbaidschan hätte den zweiten Rang mit 253 Punkten belegt, die Türkei den Dritten (203) und Island den vierten Platz (173 Punkte).
Für Deutschland hätte der Abend noch desaströser geendet, wenn es die Jury nicht gegeben hätte. Mit lediglich 18 Punkten aus dem Televoting (Höchstwertung 6 Punkte aus Albanien) hätte Deutschland den 23. Platz belegt. Lediglich Malta (ebenfalls 18 Punkte) und Israel (15 Punkte) hätten Alex und Oscar hinter sich gelassen.
Der 25. Platz im Televoting für Israel ist tatsächlich erstaunlich, da Noa & Mira Awad im gemischten Voting den 16. Platz mit 53 Punkten belegten. Bei der Jury lag der Titel mit 107 Punkten entsprechend hoch, auf Rang 9. Auch das Juryvoting konnte Norwegen mit 312 Punkten für sich entscheiden.
Weitere Jurylieblinge waren Island (260) auf Rang 2, Jade aus Großbritannien auf Rang 3, Patricia Kaas aus Frankreich auf der 4 und Urban Symphony aus Estland auf der 5. Aserbaidschan, im Gesamtergebnis auf #3 landete bei den Juroren nur auf dem achten Platz, Hadise aus der Türkei auf dem siebten Platz. Deutschland erreichte im Juryvoting den 14. Platz. Schlusslicht bilden Finnland und Spanien mit 12 bzw. 9 Punkten.
Von der deutschen Jury erhielt Yohanna aus Island die maximale Punktezahl, zehn Punkte gingen an Chiara aus Malta, acht an Alexander Rybak. Nur einen Punkt hatten die Juroren für die Türkei übrig. Diese erhielt dafür im deutschen Televoting die 12 Punkte. Zehn Punkte gaben die deutschen Zuschauer an Sakis Rouvas aus Griechenland, acht Punkte an Alexander Rybak, sieben Punkte an Jade, sechs an Anastasia Prikhodko aus Russland, fünf an die bosnische Gruppe Regina, vier an Aysel und Arash, drei an Armenien, zwei an Dänemark und einen Punkt an Yohanna. Mitfavoriten wie Patricia Kaas, die Schwedin Malena Ernman oder auch Urban Symphony gingen im deutschen Televoting leer aus.
Insbesondere beim Televoting fallen auch die Freundschafts- und Diasporapunkte auf: Russland kassierte von Armenien zehn, von Aserbaidschan sieben, von Weißrussland acht und von der Ukraine zwölf Punkte. Auch die beiden Finalisten vom Balkan, Kroatien und Bosnien-Herzegowina profitierten im Televoting enorm von den Punkten ihrer Nachbarn.
Kroatien erhielt den 12er aus Bosnien und umgekehrt. Bosnien erhielt ferner 12 Punkte aus Montenegro, Serbien und Slowenien, sowie acht aus Mazedonien. Kroatien bekam 10 Punkte aus Montenegro sowie sieben Punkte aus Mazedonien und Serbien. Griechenland erhielt den 12er aus Zypern, die Türkei bekam zwei Punkte aus Zypern.
Die Türkei erhielt dafür zwei Höchstwertungen aus Belgien und den Niederlanden. Armenien bekam aus beiden Ländern zehn Punkte, aus Frankreich gab es nochmal acht Punkte. Aus Andorra gab es für die spanische Sängerin zehn Punkte, der 12er aus dem Pyrenäenland ging nach Portugal. Portugal gab 12 Punkte nach Spanien.
Der 12er der Iren an Litauen ist auch auf die große Anzahl baltischer Einwanderer in Irland zurückzuführen. Aus Estland gab es fünf Punkte für Litauen. Die baltischen Nachbarn Lettland und Litauen gaben hingegen 10 Punkte nach Estland, aus Finnland gab es nochmals 12 Punkte. Im Gegenzug gab es sechs Zähler für Finnland aus Estland. Und das der skandinavische Block geschlossen zueinander hielt und Punkte austauschte, ist wohl auch nicht verwunderlich.
Anders als im gemischten Voting erhielt Alexander Rybak aus vier Nationen von der Jury keine Punkte: Bulgarien, die Türkei, Tschechien und die Slowakei gaben keine Punkte nach Norwegen. Vom Televoting weichten die Juryvotings der Beneluxländer ab: Belgien gab fünf Punkte an die Türkei, keine Punkte nach Armenien. Die niederländischen Juroren gaben überhaupt keine Punkte in diese Länder.
Griechenland erhielt auch von der zypriotischen Jury den 12er. Russland profitierte bei der Jurywertung lediglich von einem 12er aus Armenien und 10 Punkten aus Estland. Von den ukrainischen Juroren gab es für Anastasia Prikhodko keine Punkte. Bosnien erhielt 10 Punkte von den mazedonischen und montenegrinischen Juroren, zwölf von Kroatien. Die bosnische Jury vergab acht Punkte an Kroatien. Die Jurys aus Aserbaidschan und der Türkei tauschten ihre 12er aus.
Die einzelnen Ergebnisse kann man sich als PDF-Datei bei Eurovision.tv runterladen.
Die einzelnen Ergebnisse kann man sich als PDF-Datei bei Eurovision.tv runterladen.