Mittwoch, 29. Juli 2009

Karel Gott wollte in Westdeutschland bleiben


Tschechien - Einem Bericht der Salzburger Nachrichten, die sich auf mehrere tschechische Tageszeitungen berufen, soll der kürzlich 70 Jahre alt gewordene Karel Gott, mit dem Gedanken gespielt haben in den 70er Jahren im Anschluss an Konzerte in Westdeutschland zu bleiben.

"Zuhause bin ich auf Schritt und Tritt unüberwindbaren Hindernissen begegnet.", soll Gott im Jahr 1971 in einem bisher geheimen Brief an den Generalsekretär der Kommunistischen Partei in der Tschechoslowakei, Gustáv Husák, geschrieben haben. Im Brief, den auch die Komponisten Jiří und Ladislav Staidl unterzeichnet haben, fordert er die KP der Tschechoslowakei auf, die künstlerische Zensur zu lockern.

Das Schreiben soll mit den Worten "Ich glaube fest daran, in Ihrer Person und Ihrer Weisheit Verständnis für unsere komplizierte Situation zu finden, sowohl für mich als auch meine beiden Autoren.", enden. Nach seiner Teilnahme für Österreich am Eurovision Song Contest und Hits wie "Einmal um die ganze Welt", war Karel Gott auch in Westeuropa erfolgreich.

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings versuchte die kommunistische Regierung, die Ausreise beliebter Künstler und Sportler zu blockieren. Husák, selbst aktiv am Prager Frühling beteiligt, soll den drei Ausreisewilligen jedoch versichert haben, ihnen würden bei einer Rückkehr in die Tschechoslowakei keine strafrechtliche Verfolgung drohen. Gustáv Husák übernahm 1975 das Amt des Staatspräsidenten von Ludvík Svoboda. Er blieb bis zu seinem Rücktritt 1989 Präsident, 1991 starb er in Bratislava.