Sonntag, 28. Januar 2024

Bosnien-Herzegowina: EBU mahnt Reformpläne an


Bosnien-Herzegowina
- Noel Curran, der Generaldirektor der Europäischen Rundfunkunion hat sich per Brief an die zuständigen politischen Amtsträger in Bosnien-Herzegowina gewendet und seinem Unmut über die Finanzierungsprobleme des staatlichen Rundfunks BHRT Ausdruck verliehen. Der Sender tanzt seit Jahren am Abgrund der Insolvenz, da es in Bosnien-Herzegowina kein einheitlich gefördertes Finanzierungsprogramm gibt.

"Wir verstehen die komplexe Situation in Bosnien-Herzegowina und die seit langem bestehenden Schwierigkeiten.", beginnt Curran. Es sei jedoch zwingend erforderlich, dass man eine langfristige Lösung findet, um BHRT regulär zu finanzieren. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei unerlässlich um "demokratische Diskussionen zu fördern, den sozialen Zusammenhalt zu unterstützen und die öffentliche Moral zu stärken.", so Curran weiter.

BHRT steht seit Dezember 2016 unter Sanktionen seitens der EBU, da sich die Schulden inzwischen im Millionenbereich anhäufen. Daher hat der Sender nur eingeschränkten Zugriff auf die Dienste der EBU, etwa den Nachrichtenaustausch oder die Teilnahme an Eurovisionsveranstaltungen. Geplante Reformen zur Finanzierung von BHRT wurden von staatlicher Seite nicht umgesetzt, da beide Entitäten des Landes jeweils eigene Rundfunkanstalten besitzen.