Europa - Hoffentlich sind alle Leser einigermaßen gut ins neue Jahr gestartet? Die Zeiten in denen wir leben werden zwar nicht besser und auch die beginnende Song Contest-Saison trägt nur wenig dazu bei, dass sich das Weltgeschehen normalisiert, aber wie andere Leute Zuflucht bei der Bibel oder sonstigen Gotteswerken suchen, so haben wir unsere kleine Bubble, in der in den kommenden Monaten wieder zahlreiche Beiträge und Meldungen veröffentlicht werden. Zumindest das ist ein Grund sich ein kleines bisschen zu freuen.
Hat immer noch Interesse am ESC: RTCG aus Montenegro |
Tatsächlich nehmen in diesem Jahr nur drei Länder aus dem ehemaligen Jugoslawien am Eurovision Song Contest in Malmö teil. Als der Wettbewerb 2016 zuletzt in Schweden stattfand waren es doppelt so viele. Bosnien-Herzegowina nahm damals allerdings auch nur Dank großzügiger Sponsoren teil. Seit Jahren krebst BHRT, das Staatsfernsehen beider Entitäten im Land, am Rand des völligen Zusammenbruchs. Nicht ganz so schlimm, aber zumindest auch finanziell nicht in der Lage an der Eurovision teilzunehmen, steht es um Montenegro und Nordmazedonien.
Mit Bulgarien und derzeit auch Rumänien fehlen zudem zwei weitere Balkannationen. Zwar steht TVR immer noch in Verhandlungen mit der EBU, sollte der Staat allerdings keine Gelder mobilisieren, fällt die Teilnahme 2024 aber ins Wasser. Zudem läuft dem Sender die wichtige Vorbereitungszeit ab. Ähnlich ist es Slowenien 2013 ergangen, als man erst am 17. Januar seine finale Teilnahme aussprach. RTVSlo nominierte damals intern die Sängerin Hannah Mancini, sie wurde Letzte im Halbfinale. Etwas, das Rumänien mit Theodor Andrei bereits im Vorjahr geschafft hat.
Waren ein zweckgebundenes Duo für den ESC: Teya & Salena |
Reges Interesse scheint indes auch der polnische Vorentscheid hervorzurufen. Wie in sozialen Netzwerken und verschiedenen Gazetten zu lesen ist, haben sich eine Reihe prominenter Interpreten ihr Interesse an der Eurovision 2024 signalisiert. Darunter findet man mit Edyta Górniak nicht nur die erste Vertreterin Polens, sondern mit Justyna Steczkowska auch die Zweite. 1995 nahm Justyna mit dem unglaublich schiefen wie interessanten "Sama" am Song Contest in Dublin teil und wurde nur 18. Fast 30 Jahre später hat sie sich nun offenbar mit dem Titel "Witcher - Tarohoro" bei TVP beworben.
Justynas legendärer Auftritt in Dublin 1995 - "Sama" |
Zu guter Letzt noch eine allgemeine Information... die EBU hat nach Anfrage des norwegischen TV2 die Definition zulässigen Autotunes beim Eurovision Song Contest enger gefasst. Demnach ist Live-Gesang der Leadsänger und Interpreten auf der Bühne nach wie vor essentieller Bestandteil der Show, die Live-Performance darf somit nicht verändert werden. In begrenztem Maße ist es jedoch zulässig, Autotune für Teile des Songs zu verwenden. Etwaige Anpassungen müssten zunächst der Reference Group der Eurovision zur Abstimmung vorgelegt werden. Beim norwegischen Vorentscheid bleibt Autotune, anders als beim Song Contest, zulässig.
Malmö 2013 und Malmö 2023? Margaret Berger tritt in der ersten Vorrunde des MGP in Norwegen an |
Justyna - Witch-Er Tarohoro