Dienstag, 31. Oktober 2017

Mazedonien: Regierung zum Eingreifen aufgefordert



Mazedonien - Nachdem der Sender MKRTV zunächst von der Nutzung der EBU-Programme ausgeschlossen wurde, haben Journalisten des Landes die Initiative ergriffen und drängen die mazedonische Regierung, die offenen Rechnungen des Senders zu übernehmen und an die Europäische Rundfunkunion zu überweisen, da der Sender nunmehr von der Nutzung von Bild- und Tonaufnahmen anderer Rundfunkanstalten abgeschnitten ist.

Die Zentrale des mazedoni-
schen Rundfunks in Skopje
Die Journalistenvereinigung AJM erklärte, dass die Teilnahme an der EBU und die Nutzung ihrer Dienste ein wichtiger Schritt zur europäischen Integration seien und der Sender nun keinerlei Rechte für die Ausstrahlung und Verwendung von Sportübertragungen, Dokumentationen und ausländischen Programmen habe. Dies behindere nicht nur die Arbeit des Senders sondern wirft gleichzeitig ein schlechtes Bild auf Mazedonien.

Als Grund nannte die Vereinigung die jahrelange Misswirtschaft bei MKRTV. Der Sender selbst habe die mazedonische Regierung bereits gebeten, die Ausstände zu begleichen. MKRTV ist seit 1993 Mitglied der EBU und wurde nach der Anhäufung von 500.000 Euro Schulden vorübergehend von der Nutzung sämtlicher Dienste der Union ausgeschlossen. Der Sender ist verantwortlich für den Eurovision Song Contest, für den er bereits zugesagt hatte, die EBU die Teilnahme aufgrund jener Verbindlichkeiten aber vorübergehend blockiert.