Freitag, 27. Oktober 2017
Deutschland: Radikaler Neuanfang und neues Euro-Panel
Deutschland - Einen "radikalen Neuanfang" verspricht ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber heute auf Eurovision.de und kündigt ein, zumindest für Deutschland neuartiges Auswahlprozedere an. Während die Abstimmung der ausländischen Wertungen im vergangenen Jahr nur eine Empfehlung war, wird sie für 2018 verbindlich und ins Endergebnis einfließen.
Neben den Zuschauern im Inland wird ein 100köpfiges Europa-Panel und eine internationale Jury über den deutschen Beitrag abstimmen. Die 100 ausgewählten Mitglieder werden durch einen mehrstufigen Auswahlprozess gemäß eines möglichst internationalen Musikgeschmacks ermittelt. Diese Menschen werden von der Vorselektion der Interpreten bis zum Finale mitentscheiden.
Die internationale Jury wird aus 20 bis 25 Menschen bestehen, die in den vergangenen Jahren in ihren jeweiligen Heimatländern Mitglieder der nationalen Jury waren und bei der Abstimmung am Song Contest-Finale mitgewirkt haben. Ob der internationale Sachverstand dem deutschen Beitrag zupass kommt sei zunächst dahingestellt, da es immerhin mit der musikalischen Qualität der Beiträge steht und fällt.
ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber erklärte: "Wir haben in den letzten Monaten viele intensive Gespräche geführt, alles auf den Prüfstand gestellt und externen Rat und Kritik eingeholt. Unser Ziel ist ein radikaler Neuanfang, bei dem nichts so bleiben soll, wie es in den letzten Jahren war. (...)" Man möchte den internationalen Einfluss nutzen und ins die Ergebnisberechnung einfließen lassen. Unterdessen können sich interessierte Interpreten bis zum 6. November um 12 Uhr per E-Mail an bewerberESC2018@digame.de für den deutschen Vorentscheid bewerben.
Aus allen Bewerbern, sowohl aus dem Online-Pool als auch aus Vorschlägen von Plattenfirmen und Komponisten sowie direkter Ansprache durch den NDR werden die 100 Europa-Panel-Mitglieder zwanzig Kandidaten für den Vorentscheid auswählen. Anschließend werde der NDR gemeinsam mit den Kandidaten im Studio arbeiten und ihre Bühnenpräsenz fördern und bewerten. "Auf Basis dieser Ergebnisse wählen das Europa-Panel und die internationale Jury die fünf Teilnehmerinnen und Teilnehmer am deutschen Vorentscheid aus.", berichtet DWDL.de.
Wann das Finale des deutschen Vorentscheids stattfinden wird, ließ der NDR noch offen, aus den 20 Kandidaten werden jedoch, wie auch in diesem Jahr, nur fünf Kandidaten in der Live-TV-Show auftreten dürfen. Immerhin: "Parallel dazu wird der NDR auf Grundlage vorher definierter musikalischer Genres mit Komponisten, Produzenten und Labels für jeden der fünf Teilnehmer nach einem authentischen, besonderen Lied suchen und den dazu passenden Auftritt entwickeln.", heißt es auf Eurovision.de. Barbara Schöneberger konnte auch für das kommende Jahr verpflichtet werden.