
"Unsere Forderungen werden erfüllt und deshalb werden wir zurückkehren.", so der O-Ton aus Ankara. Die EBU hielt sich bisher bedeckt und bestätigte keine Änderungen am Eurovisionsprozedere, auch wenn Jon Ola Sand erst gestern zu verstehen gab, dass die Eurovision stets in Bewegung sei.
Möglicherweise fühlte sich TRT als Mitglied der Union auch nicht ernstgenommen. "Die EBU hat über 300 Angestellte, nur einer davon ist Türke.", kritisierte man die Nicht-Berücksichtigung bei der Wahl des Verwaltungsgremiums der EBU. Auch die konservative Haltung führender Regierungskräfte und der beschworene "moralische Abfall" des Song Contest könnten eine Rolle für das dreijährige Fernbleiben gespielt haben.

Die Türkei
gab als erstes muslimisches Land 1975 seinen Einstand beim Eurovision Song
Contest. Während man jahrelang eher im hinteren Mittelfeld landete, besserte
Sertab Erener mit ihrem Sieg 2003 in Riga dauerhaft die Bilanz der Türkei auf.
Zwischen 2007 und 2010 war man stets in den Top Ten platziert, lediglich 2011
schied die Gruppe Yüskek Sadakat im Halbfinale aus. 2012 nahm man aufgrund des
Contests in Baku mit Can Bonomo noch einmal teil.
Seit 2013 verzichtete die Türkei auf die Teilnahme aus oben genannten Gründen und initiierte sogar einen eigenen Wettbewerb, die Türkvizyon, die 2015 im turkmenischen Mary bereits zum dritten Mal stattfindet. Zudem trägt TRT den Asia-Pacific Song Contest, das ABU Song Festival aus. Mit der Rückkehr 2016 zur Eurovision bereichert der Sender sein Programm abermals.