Mittwoch, 16. März 2011

Eurovision 2011: Aktuelles in und um Düsseldorf


Deutschland - In Düsseldorf könne man das Eurovisions-Fieber "definitiv" spüren, sagte der von der EBU geschickte Supervisor Jon Ola Sand im Rahmen des Delegationstreffens am Montag und Dienstag. Deutsche Medienvertreter, wie jüngst ein Journalist von n-tv erklärte jedoch, dass außer ein paar Fahnen vor dem Rathaus noch nicht viel von der Eurovisionsatmosphäre zu spüren sei.

Auch am Flughafen Düsseldorf gibt es demnach noch keine Hinweise auf die Großveranstaltung, auch wenn der Pressedienst der Landeshauptstadt fleißig Einladungen verschickt und am Freitag ins Flughafenrestaurant Chalet in Terminal A einlädt, wo gemeinsam mit der Flughafenleitung das Programm und verschiedene Aktionen zum Song Contest am Airport vorgestellt werden. Auch Lys Assia soll am Freitag anwesend sein.

Der Flughafen Düsseldorf stellt in diesen Tagen übrigens auf seinen Sommerflugplan um und verbindet Nordrhein-Westfalen nonstop mit 175 Zielen in über 50 Ländern, darunter auch ein Langstreckenflug mit Air China direkt nach Peking. Auch auf der ITB in Berlin präsentierte sich der Flughafen mit einem eigenen Messestand. Eine Sprecherin erklärte: "Der Musikwettbewerb wird vor allem in Gesprächen mit ausländischen Gästen am Stand eine Rolle spielen und dazu beitragen, Düsseldorf als Metropole in Europa und in der Welt noch bekannter zu machen."

Unterdessen sind in Düsseldorf die Arbeiten an dem mobilen Ersatzstadion von Fortuna Düsseldorf beendet worden und auch hier ist der Namensgeber eine Fluggesellschaft. Das Stadion, das etwa 20.000 Plätze bietet, soll für den Namen "airberlin world" tragen, nachdem Verhandlungen über den Sponsorenvertrag abgeschlossen wurden. Hier trägt Fortuna seine letzten drei Heimspiele gegen Union Berlin, Arminia Bielefeld und Alemannia Aachen aus. Die Premiere hat das Stadion jedoch am 26. März mit dem EM-Qualifikationsspiel der deutschen U-17-Mannschaft gegen die Ukraine.

Des weiteren erschien nach der gestrigen Auslosung der Startreihenfolge eine Vielzahl von Zeitungs- und Onlineartikeln über eben besagte Auslosung. So wurde die polnische Delegationsleiterin belächelt, weil sie sich den ersten Startplatz im Finale ausgesucht hatte. Als Begründung gab sie an, dass Magdalena Tul, die Interpretin für Polen, auch im Vorentscheid vom ersten Startplatz aus gewonnen hatte. Dennoch ging ein Raunen durch die Schar der Delegationsleiter.

Spanien als Wildcard-Gewinner wählte die 22 im Finale, aus dem Grund, weil Lena in Oslo von der Position 22 aus ihren Siegeszug durch Europa startete. Auch über die deutsche Startnummer 16 im Finale wurde in den Medien bereits diskutiert. Die einen finden es gut, die anderen schlecht. "Mit einer Zahl, die nicht unter den ersten ist, sind wir im letzten Jahr auch schon sehr gut gefahren.", ergänzt Düsseldorfs OB Dirk Elbers. "Quatsch, die Zahl ist gar nicht so wichtig. Hauptsache Lena ist dabei.", sagte Sabine Heinrich im Interview.

Die Stadt Düsseldorf wollte nach eigenen Angaben nach dem Karneval mit der Vorbereitung zum Eurovision Song Contest beginnen. Nach dem abgeschlossenen Delegationstreffen wird dies nun auch Zeit. Am 4. April sollen die Aufbauarbeiten in der Esprit Arena beginnen, zudem soll in der Nähe das Pressezentrum eingerichtet werden. Für das problemlose Erreichen der Arena stehen Shuttlebusse und eine hervorragende Infrastruktur zur Verfügung, ein Problem bietet jedoch das veraltete Werbe- und Informationsmaterial der Stadt Düsseldorf.

In- und ausländische Fans werden, so berichtet n-tv mit alten Prospekten zum ÖPNV in die Irre geführt. Das am Flughafen ausliegende Material sei nicht mehr auf dem aktuellsten Stand, die ausgeschriebene S7 vom Flughafen zur Messe wurde inzwischen aufgegeben und der Airport werde inzwischen von der S11 angesteuert. Auch die Esprit Arena ist in dem Kartenmaterial vom August 2008 noch als LTU Arena ausgeschrieben. Dinge die bis Mai zu ändern sind.

Die Stadt Düsseldorf präsentierte sich auch auf der Internationalen Touristikmesse ITB in Berlin. Zwar hatte man keine speziellen Informationen zum Song Contest für Fachbesucher ausliegen und konnte auch auf meine Nachfrage nur auf ihre Internetseite verweisen, Bürgermeister Elbers sprach dort jedoch darüber, dass die Stadt insbesondere bei internationalen Gästen beliebt sei. "Public Viewing, ein großartiges Rahmenprogramm und viele bunte Partys mit Fans aus 43 Ländern werden Düsseldorf zur Musikhauptstadt Europas machen."

Die Zahl der Übernachtungen stieg im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um fast 17%, der Song Contest werde diesen Effekt in diesem Jahr nochmals ansteigen lassen. Während die Beiträge aus den 43 teilnehmenden Nationen inzwischen feststehen, sagte NDR-Sprecherin Iris Bents am Dienstag, dass es noch einige Restkarten für die beiden Semifinals am 10. und 12. Mai gebe. "Wie viele genau noch da sind, kann ich im Moment nicht sagen.", Finaltickets sind aber auf normalem Wege nicht mehr zu bekommen. Dafür steigen die Kartenpreise im Internet auf über 1.300 Euro, wie die WZ in ihrer Online-Ausgabe meldet.

Auf der gleichen Internetseite wird übrigens auch das Geheimnis der slowakischen Delegationsleiterin gelüftet, warum die Startnummer fünf, die sie bei der Auslosung für ihre Vertreter, die Twiins, gewählt hatte, eine romantische Zahl sei. "Ich habe am 5. Mai meinen Mann kennengelernt und mein Großvater hatte an dem Tag Geburtstag."