Der griechische Vorentscheid 2006 sollte lediglich die Frage beantworten, mit welchem Lied Anna Vissi Griechenland beim Song Contest im eigenen Land vertreten sollte. Sie wurde bereits vorab intern vom Sender ERT ausgewählt und zeigte beim Mini-Vorentscheid, bei dem sie vier Titel vorstellte, die schlimmste Playback-Choreographie, die ich jemals gesehen habe. Beim Eurovisionsfinale musste sie live singen und tat das auch großartig, die Halle in Athen lag ihr zu Füßen und Europa ließ auch eine Top Ten-Platzierung springen, hier reicht es für die 40.
Schon wieder geht es nach Schweden... 2007 probierte Sarah Dawn Finer sich erstmals stimmgewaltig beim Melodifestivalen. "I remember love" war eine powervolle Ballade, die noch heute verzückt. 2009 sang sie "Moving on" beim Vorentscheid, kam jedoch auch nicht über das Finale hinaus. Ihren wichtigsten Auftritt hat sie als Lynda Woodruff, die perfekte Reporterin für das Geschehen um den Eurovision Song Contest 2013 in Malmö, unvergessen ihre Probleme um die Aussprache Aserbaidschans.
Überraschend hat sich die kleine Goldi Halili in dieses Ranking geschlichen. Mit ihrem, für albansiche Verhältnisse, sehr poppigen Titel hatte sie beim Festivali i Këngës zwar keine Chance, schaffte es jedoch auch lange Zeit in meine Playlist. Wenige Jahre zuvor war sie ebenfalls im Finale der Eurovision dabei, damals jedoch noch so jung, das sie im Falle eines Sieges beim Festival gar nicht zur Eurovision hätte fahren dürfen. In Albanien ticken die Uhren eben noch ein bisschen anders.
Energiegeladen stapfte Nanne Grönvall 2005 die Konkurrenz beim Melodifestivalen in Grund und Boden, nur Martin Stenmarck musste sie vorbeiziehen lassen. Nanne, die mittlerweile 52 Jahre alt ist, war 1996 Teil der schwedischen Eurovisionsband One More Time, die in Oslo den dritten Platz belegen konnten. Später versuchte sie sich als Solistin beim Melodifestivalen. 1998 trat sie mit Mr. Spock-Ohren auf, 2001 nahm sie mit dem Titel "Men" beim britischen Vorentscheid teil, alle späteren Anläufe scheiterten, sodass "Den vilda" 1996 ihr einziger Eurovisionsausflug blieb.
Eine Kandidatin für Podestplätze: Samanta Tina wurde bereits 2012 im Duett mit Davids Kalandija Zweite und musste sich 2013 mit "I need a hero" hinter der Gruppe PeR mit dem zweiten Platz bei der lettischen Eirodziesma zufrieden geben. "I need a hero" wäre ein verdienter Sieger gewesen, der Mix aus Tele- und Juryvoting verhinderte jedoch ihren Sieg. 2014 probierte sie es mit dem Titel "Stay" erneut beim lettischen Vorentscheid und wurde Dritte.
Ein bisschen Western Style präsentierte Jill Johnson beim Melodifestivalen 2003. 1998 gewann sie bereits den Vorentscheid und präsentierte beim Eurovision Song Contest in Birmingham die abenteuerlichsten Schuhe des Abends. Auch 2003 trat sie mit High-Heels an und lieferte eine solide Performance ab, die am Ende des Abends mit dem dritten Platz belohnt wurde und ihrer musikalischen Karriere einen zweiten Kick bescherte. Zum Song Contest nach Riga fuhr damals das Duo Fame, Jessica Andersson und Magnus Bäcklund.
Der erste deutsche VE-Titel im Ranking hätte wunderbar zum Song Contest nach Malmö gepasst. Die Sängerin Betty Dittrich wurde 1984 in Malmö geboren, beim Vorentscheid hatte ihr Lied, das im 70er Jahre-Stil gehalten war den achten Platz belegt. Ob es erfolgreicher abgeschnitten hätte als Cascada kann man rückblickend schlecht beurteilen, ein schöner Ohrwurm ist es aber auf alle Fälle. Bei uns im Ranking reicht es für die männermordende Betty immerhin für die #34.