Eine große Chance haben die Mazedonier vergangenes Jahr verpasst, als sie den ausgewählten Titel "Imperija" von Esma & Vlatko nicht zur Eurovision geschickt haben und dafür den viel sperrigeren Titel "Pred da se razdeni" ausgewählt haben. Bei diesem Lied harmonieren beide Stimmen viel besser miteinander und auch unsere Leser haben den Titel sehr lieb gewonnen, damals schon und auch hier beim Ranking, sonst würde das Balkanland nicht an den Top Ten kratzen. Mit "Pred da se razdeni" schied Mazedonien schließlich im Semifinale aus.
Auch Estland hat eine große Chance versemmelt, nämlich 2003 als man nicht Vanilla Ninja sondern die 80er Jahre-Band Ruffus für den Song Contest in Riga auswählte und damit eine jahrelange Durststrecke einläutete. Vanilla Ninja bewarben sich damals mit einem Lied über ostasiatischen Kampfsport und einer eingängigen Melodie für die Eurovision. Es reichte jedoch nur für den neunten und letzten Platz. Davon eingeschnappt, versuchte man sein Glück in der Schweiz, wo man auch intern ausgewählt wurde und mit "Cool vibes" zum Song Contest nach Kiew fahren durfte.
Griechenland musste Kosten sparen und hatte nach der Ausrichtung des Wettbewerbs 2006 und aufwendigen Beiträgen á la Sakis Rouvas nur noch ein knappes Budget für die Eurovision zur Verfügung. Dennoch karrte man eingängige Lieder an, darunter Eleftheria mit "Tables are turning" oder die vielfach genannte Nikki Ponte mit dem tollen "I don't wanna dance", das im Voting zwei Höchstwertungen abstauben konnte. Die Platzierung von Nikki ist nicht bekannt, nach Düsseldorf fuhren jedenfalls Loucas Giorkas & Stereo Mike.
In die Top Ten hat es auch ein Titel aus Albanien geschafft und das völlig zu Recht. "Es gibt noch Hoffnung" heißt der Titel von Topstar Alban Skeneraj und dem ehemaligen Preluder Miriam Cani, die gab es beim damaligen Festivali i Këngës jedoch nach den ersten Wertungen der Juroren nicht mehr. Die bevorzugten lieber Aurela Gaçe, die wesentlich länger im Geschäft war, als die beiden aufstrebenden Sternchen. Beim Eurovision Song Contest hätte dieser Titel allerdings wesentlich erfolgreicher abgeschlossen, für diese Erkenntnis muss man kein Prophet sein.
Auch hier hätte es "Popular" wahrscheinlich nicht gegeben, hätte sich Eric Saade 2010 gegen Anna Bergendahl durchsetzen können. Zweifelsohne hätte sich Eric anders als Anna Bergendahl mit "Manboy" für das Finale qualifizieren können, aber mit Sicherheit auch kein so gutes Ergebnis erzielt, wie im Jahr drauf in Düsseldorf mit "Popular". Insofern haben die Schweden schon alles richtig gemacht. Weitere Titel aus dem Melodifestivalen, die es ins Ranking geschafft haben stammen von Jessica Andersson und Salem al-Fakir.
...selbst die Portugiesen, die bei der Eurovision ja chronisch erfolglos sind, haben es in die Top Ten geschafft. Andrej Babic, der kroatsische Fließbandproduzent hatte sich mit Catarina Pereira eine "relativ" stimmsichere Sängerin in Portugal ausgesucht, die einen tollen mediterran angehauchten Sommertitel aufgeführt hat, der jedoch nur den zweiten Platz belegt hat. Schuld waren in diesem Fall die Juroren, die sich in das Lied von Filipa Azevedo verliebt hatten und sie auch nach Oslo schickten...
Einen etwas anderen Melodifestivalen-Beitrag präsentierte Ace Wilder in diesem Jahr beim schwedischen Vorentscheid, mit ihrer Sträflingskolonne im Background. Zwei Punkte fehlten ihr am Ende gegenüber Sanna Nielsen um das Land beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen zu vertreten. Ace Wilder lag von Anfang an ganz vorne in unserem Ranking, rutschte jedoch mit den letzten Wertungen noch etwas ab und verpasst die Top 5 ganz knapp.