Sonntag, 8. November 2009

EBU: Ungarisches Parlament soll Finanzierung überdenken


Ungarn - In einem Brief an den ungarischen Staatspräsidenten László Sólyom und Ministerpräsident Gordon Bajnai fordert die Europäische Rundfunkunion die ungarische Regierung direkt dazu auf, ihre massiven Budgetkürzungen für den Sender MTV zu überdenken.

"Eine solche Kürzung würde dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Ungarn schwer schaden und MTV davon abhalten, ihren Grundversorgungsauftrag gegenüber der ungarischen Bevölkerung zu erfüllen.", sagte EBU-Präsident Jean-Paul Philippot in diesem Schreiben. Das ungarische Parlament beschloss am Dienstag Einsparungen von 20 Milliarden Forint, umgerechnet rund 73 Millionen Euro.

Die EBU erinnerte auch an einen Beschluss des Europäischen Parlaments von 2008, dass die Finanzierung von öffentlich-rechtlichen Senders langfristig geplant werden müsse. Der Sender MTV muss aufgrund dieser drastischen Budgetkürzungen, die laut EBU über das normale Maß der Kürzungen im Zuge der Wirtschaftskrise hinausgehen, eine Vielzahl von Projekten absagen. Darunter fällt u.a. auch die Teilnahme am Eurovision Song Contest.