Freitag, 6. November 2009

San Marino, Schweinegrippe und Bobbysocks


Wer die erste novembertypische Erkältungswelle überstanden hat, kann sich in diesen Tagen freuen. Schlimmer sieht's da schon in der Ukraine aus. Dort, näher gesagt im Sportpalast der Hauptstadt Kiew soll in den nächsten Wochen der Junior Eurovision Song Contest 2009 stattfinden.

Ich mag nicht viel von der Veranstaltung halten und halte mich auch mit der Berichterstattung sehr zurück. Die Testarea für den Eurovision Song Contest, zumindest wenn es um Regeländerungen wie die Wiedereinführung der Jury oder den Startschuss für das Televoting geht, steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern.

Rund 400.000 Ukrainer haben sich nach aktuellem Stand mit der Schweinegrippe infiziert, täglich kommt eine Vielzahl neuer Erkrankungen hinzu. Präsident Juschtschenko sprach bereits von einem "Ernstfall". Die EBU, arbeitet daher in diesen Tagen eng mit den dortigen Behörden, dem Gesundheitsministerium und der WHO zusammen. "Die Gesundheit unserer jungen Teilnehmer und der Produktionscrew haben absolute Priorität", heißt es aus Genf. 13 Nationen gehen am 21. November in Kiew an den Start. In einer Pressemeldung erklärte die EBU allerdings auch, dass die aktuelle Lage derzeit nicht so bedrohlich sei, dass man den Wettbewerb absagen oder in eine andere Stadt verlegen müsse.

Aber nicht nur die Schweinegrippe ist in diesen Tagen Thema, auch die Anmeldungen und Absagen diverser Nationen beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo. Nachdem Ungarn, Tschechien, Österreich und in dieser Woche auch das Fürstentum Liechtenstein abgesagt haben, warten viele auf eine Entscheidung aus San Marino. Der verantwortliche Sender SMRTV erklärte gegenüber ESCKaz.com, dass man sich innerhalb der nächsten zwei Wochen, nahe der Deadline zur Anmeldung entscheiden werde.

San Marino debütierte 2008 in Belgrad mit der Gruppe Miodio, schaffte es jedoch nicht über den letzten Platz im Halbfinale hinaus. 2009 musste man aufgrund finanzieller Schwierigkeiten auf die Teilnahme verzichten. Ob der Sender 2010 neben Georgien zu den Rückkehrern gehören wird, bleibt angesichts der Finanzkrise, die bei vielen europäischen Rundfunkanstalten mit Budgetkürzungen verbunden ist, abzuwarten.

Eine weitere Meldung des Tages kommt aus dem Gastgeberland Norwegen. Die lokale Presse veröffentlichte heute die Namen mehrerer norwegischer Künstler, die möglicherweise am Melodi Grand Prix, dem Vorentscheid in Norwegen teilnehmen werden. Genannt werden unter anderem Tomine Harket, die Tochter von a-ha-Sänger Morten Harket, Alexander Stenerud, die Gruppe A1, Venke Knutson, aber auch Maria Arredondo und Rolf Løvland.

Letzterer ist Eurovisionsfan natürlich einschlägig bekannt, schrieb er doch die beiden ersten Siegertitel für Norwegen. 1985 war er mit den Bobbysocks und "La det swinge" und 1995 mit der Gruppe Secret Garden und "Nocturne" vertreten. Auch der Song "Duett", das Elisabeth Andreassen und Jan Werner Danielsen 1994 in Dublin sangen und damit auf Rang sechs kamen, stammt aus der Feder von Løvland. Ob und wer von den oben genannten Sängern dabei sein wird, erfahren wir in den nächsten Wochen, bestätigen wollte der Sender NRK heute natürlich noch nichts.

Zum Schluss noch ein kleiner Fernsehtipp für heute Abend an alle, die nicht in den Regen hinaus möchten: nach "Wer wird Millionär" folgt die UltimativeChartshow mit Olli Geissen, der heute nach den "erfolgreichsten deutschen Coversongs aller Zeiten" fahndet. Als Sofagäste sind Fernsehkoch Horst Lichter, Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Thomas Stein dabei. Als Showacts treten u.a. Mireille Mathieu, Howard Carpendale, Michael Holm und Toni Marshall auf.

Programmtipp:Fr. 6. November 2009 - 21:15 Uhr
Die ultimative Chartshow
Moderation: Oliver Geissen
Gäste: Thomas M. Stein, Horst Lichter, Katrin Müller-Hohenstein