Aserbaidschan - "Wir werden uns ernsthaft mit der Geschichte von voriger Woche auseinandersetzen.", kündigte Sietse Bakker von der Europäischen Rundfunkunion (EBU) gegenüber der belgischen Website Eurosong.be an. Es werde umfassende Untersuchungen geben, ob die aserbaidschanischen Behörden tatsächlich 43 Menschen, die beim Song Contest für Armenien abgestimmt haben, zur polizeilichen Anhörung vorgeladen haben.
Die 43 Anrufer sollen armenischen Presseberichten zufolge eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen. Unter Aserbaidschans Präsidenten İlham Əliyev soll es in letzter Zeit zudem häufiger zur Zensur von Medien gekommen sein. Hintergrund für diese fragwürdigen Methoden ist der anhaltende Konflikt zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken um die, vorrangig von Armeniern bewohnte Region Bergkarabach.
Beide Länder betreiben gegenseitig Provokationen, so sorgte z.B. das in die Kamera halten eines Monuments für die armenische Zugehörigkeit auf dem Territoriums Bergkarabachs während der armenischen Punktevergabe für Spannungen. Armenien beschuldigt das aserbaidschanische Fernsehen wiederum während des Beitrags von Inga und Anush Störsignale ausgesendet zu haben.
"Erst wenn die Untersuchung vollständig abgeschlossen ist, werden wir offiziell darauf reagieren.", heißt es von der EBU aus Genf.