Freitag, 16. September 2022

Deutschland: Ehemaliger EBU-Präsident Pleitgen gestorben


Deutschland
- Der langjährige WDR-Intendant Fritz Pleitgen ist gestern im Alter von 84 Jahren gestorben. Pleiten hatte seine journalistische Tätigkeit 1963 beim WDR aufgenommen und war von 1995 bis 2007 dessen Intendant. Er war als Auslandskorrespondent tätig und war informierte sowohl über den Zypernkrieg in den 70er Jahren und interviewte als erster westlicher Journalist den sowjetischen Generalsekretär Leonid Breschnew.

In Medienkreisen galt er als eine prägende Figur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland und stand für glaubwürdigen Journalismus. 2002 wurde er Vizepräsident der Europäischen Rundfunkunion, zwischen 2006 und 2008 war er Präsident der Union. Zu seinen letzten größeren Projekten gehörte die Planung der Ruhr 2010 in Essen, die als Europäische Kulturhauptstadt 2010 erklärt wurde. Zudem war er ehrenamtlich tätig und u.a. Präsident der Deutschen Krebshilfe e.V.

2005 wurde ihm die Karlsmedaille für europäische Medien für seine Verdienst um die Integration und Identitätsbildung in Europa verliehen. WDR-Intendant Tom Buhrow lobte Pleitgen: "Fritz Pleitgen stand für Mut und Fairness, und er liebte seinen WDR (...) Er stand sein ganzes Leben lang für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Rolle in der Gesellschaft." Er sei ein kluger Stratege gewesen, der sich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verpflichtet fühlte und sich leidenschaftlich für ihn einsetzte.