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Hübsche Briefmarken konnten sie: 60 Jahre Tadschikische SSR in der UdSSR |
Einen relativ eindrucksvollen Geschmack von der musikalischen "Freiheit" jenseits der Berliner Mauer gibt die Nebengeschichte von Wuschel (Roman Stadlober) im Film "Sonnenallee" wieder. Und so hat man auch in der Sowjetunion den Eurovision Song Contest verfolgt, vielleicht nicht immer öffentlich darüber gesprochen, die Spione waren schließlich überall, dennoch gab es auch Jahrgänge, in denen die Show ganz offiziell im sowjetischen Staatsfernsehen zu sehen war. So wurde beispielsweise der Wettbewerb 1969, bei dem es vier Sieger gab, fast im gesamten Ostblock übertragen, zudem war der Wettbewerb in jener Zeit selbst in Südamerika populär.
Nicht-Teilnehmerländer, die den ESC 1969 ausgestrahlt haben:
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Teilnehmen durften die Länder jenseits des Eisernen Vorhangs allerdings nicht. Dafür gab es die Intervision, das Pendant der EBU auf Seiten des Warschauer Pakts. In Sopot wurde zwischen 1977 und 1980 der Intervision Song Contest gepflegt, er erreichte allerdings nicht die Popularität, die der Eurovision Song Contest hatte. Und auch wenn das Thema hier schon mehrmals ausgelutscht wurde, so ist es doch immer wieder erheiternd, dass man damals mittels Lichtschalter über einen Beitrag abstimmen konnte. Fand man einen Beitrag gut, hat das lokale Elektrizitätswerk gemessen, wo und wie oft das Licht an- und ausgeknipst wurde. Dieser Mechanismus war zu jener Zeit tatsächlich demokratischer als das Entsenden von Juroren zum Song Contest.
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Ilja Lagutenko von Mumiy Troll band sich 2001 'ne Karawatte ans Bein |
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Knallte in der UN-Versammlung auch mal mit dem Schuh auf's Pult: Nikita Chruschtschow |
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Mehr Männer als Liz Taylor: Alla Pugatschowa (1997) |
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Phillip Kirkorow, heute der größte russische Musikmogul |
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Der erste Bodennebel beim ESC: Alsou mit "Solo" |
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Na wer schält sich denn da aus dem weißen Klavier? |
Auch wenn viele den Nationen der ehemaligen Sowjetunion verwerfen, sie würden nur ihren Nachbarn Punkte geben, ist dies immer noch einem großen kulturellen Austausch geschuldet. Diese Länder waren Jahrzehnte unter der Flagge mit Hammer und Sichel vereint, ähnlich wie Jugoslawien führten politische Differenzen dann irgendwann zum Auseinanderbröckeln dieser Nationen. Der gemeinsame Musikgeschmack blieb jedoch und auch wenn man sich jedes Jahr über den Punkteaustausch zwischen Belarus und seinem großen Bruder ärgern mag, er ist irgendwie nachvollziehbar. Politische Diskrepanzen führten in jüngster Zeit aber auch dazu, dass sich z.B. Georgien und Russland oder die Ukraine und Russland ignorieren. Dabei votieren die Zuschauer nach ihrem persönlichen Geschmack und stehen über den Interessen ihrer Politiker.
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Sang auch Weihnachtslieder: Ivan Rebroff auf Vinyl |
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Wirf die Gläser an die Wand: Dschinghis Khan (1979) |
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Frank Farians größter Coup: Boney M - "Rasputin" |
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The Voice-Juror und ESC- Dritter: Sergey Lazarev |

Poll: Und wo kämen wir ohne Lichtschalter-Voting hin... in Runde fünf stehen wieder sechs Themen zur Auswahl, heute im Angebot habe ich die Quattro Stagioni, Oh Tannenbaum, Alpha & Omega, Einhundert, Shamrock und Bonsoir l’Europe. Viel Spaß beim Werten, zur Abstimmung geht es hier entlang.