Deutschland - Stefan Raab hatte zum Auftakt seiner letzten Arbeitswoche im Privatfernsehen recht gute Quoten und einen ordentlichen Marktanteil. Verabschiedet wurde der Mann mit den tausend Ideen von Axel Stein und Bülent Ceylan. Letzter regulärer Gast bei TV total ist heute Abend Comedian Bastian Pastewka. Und wir blicken heute auf einiger dieser vielen Ideen zurück, die zu diversen TV-Shows umfunktioniert wurden.
Eine davon entstand nach einer verlorenen Wette bei "Wetten, dass..?" im Jahr 2003. Raab bot an, die Bobbahn in Winterberg in einer Chinapfanne herunterzufahren. So entstand die Idee zur Wok-WM, der langlebigsten Raab-Eventshow. Hier liegt auch der Ursprung der Rivalität zum Iren Joey Kelly, der so ziemlich bei jedem Raab-Event der letzten Jahre vertreten war. Die Shows erreichten in den Anfängen rund 30% Marktanteil, neben Kelly und Raab waren Georg Hackl und Christian Clerici Dauergäste auf dem Treppchen der Wok-WM.
Ganz ernst wurde der Gedanke der Wok-WM jedoch nie genommen, waren weniger Sportler dabei, sondern primär Stars und Sternchen der Unterhaltungsbranche, Lucy Diakovska, die britische Boyband Blue, ein DDR-Wok oder ein Jamaika-Wok sorgten für Spaß. Im Ewigen Medaillenspiegel erreichte Raab mit fünf Goldmedaillen jedoch nur den zweiten Rang, hinter Georg Hackl und vor Kelly. Im Jahr darauf initiierte Raab den nächsten sportlichen Großwettkampf, das TV total-Turmspringen war erfunden.
Sein damaliger Praktikant und heutiger Wegbegleiter Elton freute sich nach dem Karriereende von Raab am allermeisten darauf, nicht mehr synchron vom 3m-Turm springen zu müssen. Sowohl im Einzel- als auch im Synchronspringen konnte Raab in dieser Spielshow nicht brillieren. 2013 wurde das Showkonzept vom amerikanischen Sender Fox gekauft und wird in den USA inzwischen als "Stars in Danger: High Diving" verkauft.
Die Autoball-Finalisten |
Verna Mae Bentley-Krause |
Absolute Mehrheit |
Mit der Show, die vergleichsweise schwache Zuschauerzahlen erreichte, machte Raab aber einen Schritt in die politische TV-Unterhaltung. Nicht nur das Kanzler-Duell zwischen Angela Merkel und Peer Steinbrück durfte er mit Kollegen moderieren, mit seiner eigenen Polittalkshow, von der es immerhin fünf Folgen gab, schaffte er es, dass Bundestagspräsident Norbert Lammert das Konzept als "absoluten Unfug" betitelte.
Erfolgreicher lief es bei der Pokerstars.de-Nacht, bei der Raab und Elton gegen drei weitere Prominente und einen Onlinequalifikanten Poker spielten. Während einer Show entwickelte Raab in Gedanken den späteren Titelsong zur Show "All In". In den 45 Ausgaben seit 2006 konnte Raab viermal als Sieger vom Tisch gehen. Die Show soll auch ohne Raab weiter auf ProSieben ausgestrahlt werden, jedoch ohne den Zusatz von TV total im Namen. Alle übrigen Raab-Events werden vermutlich für 2016 eingestampft.
Morgen widmen wir uns den Comedy-Highlights aus TV total, die einen Platz auf dem Nippelbord verdient hätten und der Sendung das gegeben haben, was sie ausmacht.