Mittwoch, 6. Dezember 2023

Nordmazedonien: MKRTV bedauert eigene Entscheidung


Nordmazedonien
- Es wurde zwar mit einem gewissen Budget für den Eurovision Song Contest kalkuliert, mit der gestrigen Bekanntgabe der Teilnehmerliste von Malmö haben sich die Hoffnungen auf ein Comeback Nordmazedoniens beim Song Contest 2024 allerdings wieder verschlagen. Der Sender MKRTV bedauert in einer offiziellen Stellungnahme, dass die finanzielle Situation eine Rückkehr im kommenden Jahr unmöglich macht.

"Wir bedauern zutiefst, dass Nordmazedonien das zweite Jahr in Folge nicht beim Eurovision Song Contest vertreten sein wird. Wir wünschen allen 37 teilnehmenden Nationen viel Erfolg und freuen uns auf eine große Show in Malmö.", so der Sender via X (Twitter). Noch Ende Oktober hieß es von Programmrätin Smilka Janeska-Sarkanjac, das es als positives Zeichen zu werten sei, dass Gespräche innerhalb des Senders andauern, wenngleich die Bestätigungsfrist der EBU bereits verstrichen sei.

Rund 1,5 Millionen Denar wurden von MKRTV im Kostenplan für die neue TV-Saison für den Eurovision Song Contest und den Junioren-Ableger verplant, hinzu kamen umgerechnet 260.000 Euro Mitgliedsbeiträge an die Europäische Rundfunkunion. Nordmazedonien fehlte bereits 2023 in Liverpool aus finanziellen Gründen, strahlte jedoch alle Shows live aus. Zuletzt wurde Nordmazedonien 2022 durch Andrea Koevska und "Circles" vertreten, die allerdings im Halbfinale von Turin ausschied.

Update (12:01 Uhr): In einem weiteren Statement aus Skopje begründet der Sender MKRTV seine Entscheidung damit, dass es im allgemeinen Interesse der Bevölkerung sei, die zur Verfügung stehenden Gelder auf mehrere Formate zu verteilen, die 2024 ganz im Zeichen des Rundfunkjubiläums in Nordmazedonien stehen. So feiert das Land 80 Jahre mazedonischen Rundfunk und 60 Jahre TV-Betrieb im Land. Makedonska Radio wurde 1944 gegründet, zwanzig Jahre später folgte Makedonska Televizija. Beide Sender waren zunächst regionale Ableger des jugoslawischen Staatsrundfunks, seit 1991 ist MKRTV eigenständig und seit 1993 Teil der Europäischen Rundfunkunion.