Freitag, 6. Januar 2023

Norwegen: Melodi Grand Prix lässt Autotune zu


Norwegen
- Beim norwegischen Vorentscheid, dem Melodi Grand Prix 2023, kommt erstmals Autotune zum Einsatz. Delegationsleiter Stig Karlsen bestätigt: "Der Melodi Grand Prix folgt der Entwicklung der Konzertindustrie und Musikshows im Fernsehen, indem es Autotune beim Leadsänger beim Vorentscheid 2023 zulässt." Karlsen betont jedoch auch, dass es unerlässlich ist, dass der Interpret auch ohne Autotune auf höchstem Niveau abliefern muss.

Beim Eurovision Song Contest ist Autotune laut derzeitigem Regelwerk nicht erlaubt. In den letzten Jahren wurde das Regelwerk allerdings auch hier immer weiter aufgeweicht. Mit dem Argument der Corona-Pandemie und der damit gewünschten Verkleinerung der Delegationen wurden zuletzt sogenannte Pre-Recorded Vocals, also vorab aufgezeichnete Backgroundstimmen für zulässig erklärt. Der Leadsänger musste allerdings weiterhin live singen.

Schon 2017 gab es Diskussionen um Pre-Recorded Vocals, insbesondere der Komponist und Produzent Jowst aus Norwegen, der auch in diesem Jahr wieder am Melodi Grand Prix teilnimmt, zeigte sich verstimmt und erklärte, die Regelungen würden sein künstlerisches Schaffen einschränken. Ob und wie nun die Autotune-Freigabe beim Melodi Grand Prix umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Die erste Vorrunde des norwegischen Vorentscheids findet am 14. Januar statt.