


Und dabei hieß es wenige Tage zuvor noch, RTCG würde überlegen, ob es überhaupt Sinn macht, am Wettbewerb teilzunehmen. Wenig verstanden fühlte man sich in Podgorica von der Europäischen Rundfunkunion, die das Votum der fünf entsandten Juroren nicht anerkannte. Über Monate hinweg brüskierte sich RTCG über die Methoden, während es aus dem ebenfalls betroffenen Mazedonien keinerlei Reaktion gab. Dort wurde die vermeintliche Manipulation so zur Kenntnis genommen.
Neben Montenegro sagte in dieser Woche aus Russland zu. Auch hier hieß es im Vorwege, man würde sich vom Wettbewerb zurückziehen. Ganz unbegründet wäre diese Idee auch nicht, zwar landeten die Beiträge der letzten Jahre im Ranking auf der linken Tabellenhälfte, Russland musste sich aber permanten der Missgunst der Zuschauer in der Halle aussetzen, die lautstark gegen die Gesetze gegen homosexuelle Propaganda und den Ukraine-Konflikt protestierte. Auch der russischen Staatsführung im Kreml dürfte dies nicht verborgen geblieben sein.
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We are in Denmark? |
Kiew sagte mittlerweile aber auch für 2016 zu, es bleibt also beim Sender NTU bei einem einmaligen Fehlen. Auf welche Art und Weise beide Nationen ihre Beiträge auswählen und wie sich die Stimmung beim Eurovision Song Contest in Punkten beider Länder wiederspiegelt, wird sich im Mai zeigen. Es darf schon jetzt davon ausgegangen werden, dass es beide Länder ins Finale schaffen, sowohl Russland als auch die Ukraine haben bisher eine 100%ige Finalquote. Sollte sich die Ukraine auf einen nationalen Vorentscheid festlegen, so freue ich mich bereits jetzt auf das Chaos, das dieser anrichten wird.

Die neue Eurovisionssaison hat gerade erst begonnen und trotzdem werfen einige liebgewonnene Traditionen ihre Schatten voraus. Wann sich der NDR jedoch zu seinen Plänen für 2016 äußert ist noch nicht bekannt. Vor einigen Monaten wurde eine Meldung dementiert, man wurde das Konzept des schwedischen Melodifestivalen adaptieren und in Deutschland anwenden, seither ist es ruhig geworden. Wer weiß, was sich ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber und die neue Delegationsleiterin überlegen, um in Schweden mehr als die prestigeträchtigen "nil points" zu kassieren.