Griechenland - Um das Sommerloch zu füllen, ist das griechische Fernsehen ERT erst einmal pissed, in Bezug auf den geplanten zypriotischen Vorentscheid. ERT hat die Europäische Rundfunkunion kontaktiert, um den Sachverhalt um die zypriotische Kandidatenauswahl im Rahmen der Castingshow "Fame Story" zu prüfen. Der zypriotische Sender CyBC arbeitet hierfür mit dem griechischen Privatsender Star Greece zusammen, um einen Vertreter für Malmö zu finden. Es handelt sich um das erste Zerwürfnis zwischen Griechenland und Zypern, die kaum enger als durch die Eurovision miteinander verbunden sind.
Dem Sender ERT schmeckt dies offenbar nicht, da die Show in Griechenland produziert wird und man davon ausgeht, dass die Show nicht als rechtmäßiger Vorentscheid zum Einsatz kommen darf, da sie nicht in Zypern stattfindet. Medien zufolge droht ERT mit dem Austritt aus der Europäischen Rundfunkunion, sollte ihrem Einspruch nicht stattgegeben werden. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Privatsendern zur Song Contest-Auswahl keinesfalls ein Vergehen, zumal die EBU sich bisher nie in die Vorentscheide ihrer Mitglieder eingemischt hat.
In der Vergangenheit hat etwa das ukrainische Fernsehen UA:PBC mit dem Privatsender STB kooperiert, der NDR mit ProSieben "Unser Star für Oslo" organisiert, das sanmarinesische 1in360 wurde in Bratislava produziert und das andorranische Fernsehen RTVA hat 2004 gemeinsam mit dem katalanischen Sender TV3 einen Vorentscheid aufgezogen. Die EBU hat sich bislang nicht näher zur griechischen Problematik geäußert, einen erkennbaren Grund, dem Sender CyBC einen Regelbruch anzukreiden, dürfte es allerdings nicht geben. "Fame Story" beginnt im September diesen Jahres mit dem Ziel, den zypriotischen Vertreter für Malmö zu entdecken.