Donnerstag, 19. Januar 2012

Unser Star für Baku: Zweite Liveshow aus Köln


Deutschland - Der deutsche Vorentscheid für den Eurovision Song Contest geht weiter, in der zweiten Liveshow treten erneut zehn bis dahin unbekannte Kandidaten an, covern bekannte Titel und hoffen auf einen der fünf Plätze für die nächste Runde. Moderiert wird die Show wieder von Sandra Rieß und Steven Gätjen, in der Jury erneut Thomas D, Alina Süggeler und Stefan Raab.

Die Kandidaten:
01. - Andrew Fischer sang "Tears in heaven" von Eric Clapton
Sang einen der am meisten durchgenudeltsten Castingsongs, "Tears in heaven", meiner Meinung nach sehr unkreativ und die Stimme gefällt mir auch nicht wirklich, klingt wie frisch im Stimmbruch, immerhin machen die Heavytones einen guten Job. Aber überzeugend war es nicht, das wird nichts mit der nächsten Runde möchte ich jetzt schon mal behaupten. Die Juroren sind mit ihren Kommentaren auch noch ein bisschen zögerlich, Thomas D freut sich, dass Andrew da ist, Stefan Raab macht fast nicht erkennbare Kommentare, eine nicht so wirklich gute Ausgangsposition.

02. - Polly Zeiler sang "Grenade" von Bruno Mars 
Der Funke will bei dieser Eigeninterpretation nicht so recht bei mir überspringen. Die Stimme besonders, aber nicht besonders eingängig. Der Applaus recht verhalten, aber immerhin besser als Kandidat #1, als Rohdiamant wurde Polly angekündigt, ich bin leider enttäuscht, entweder die Zuschauer haben wirklich die schlechtesten an den Anfang gewählt oder der Abend wird ziemlich öde.

03. - Sebastian Dey sang "This love" von Maroon 5
Schon eher, das gefiel mir stimmlich schon besser, wenngleich ich das Lied absolut entsetzlich finde. Aber ihm macht es offenbar Spaß auf der Bühne. Der Applaus und der schnelle Sprung nach oben im Ranking sprechen ebenfalls dafür. Frau Süggeler wurde erstmal ausgebuht für ihr Statement, dass sie ihm seine Art und Weise zu performen noch nicht ganz abnimmt, die Zuschauer haben es ihm aber abgenommen, im Moment steht er auf der #1.

04. - Jörg Müller-Lornsen sang "Maybe tomorrow" von Stereophonics
Meine Güte, das war auch überhaupt nichts, ich glaube kurzum könnte man diese Darbietung als personifizierte Langeweile darstellen. In jedem besseren Aufzug wäre diese "sphärische" Form der Unterhaltung gut aufgehoben, aber beim Eurovision Song Contest braucht es keine ayurvedischen Jammersänger, der nächste bitte, ich habe leider gar nichts empfangen.

05. - Ornella de Santis sang "Slow motion" von Karina Pasian 
Die erste Kandidatin, die wirklich singen konnte und das hat auch das Publikum sofort gemerkt. Das Lied ist phasenweise zwar ein bisschen wimmerig gewesen, aber das muss sie ja auch nicht in Baku singen. Im Gegensatz zu ihren vier Vorgängern hat Ornella mich schon mal etwas überzeugt, ein bisschen mehr Begeisterung noch und das könnte was werden. Thomas D lobt die Beherrschung und das Gefühl ihrer Stimme, auch die beiden anderen sind angetan, sie darf sehr gern weiter kommt.

06. - Rachel Scharnberg sang "My baby left me" von Rox 
Allmählich kommt die Show in Fahrt, das Lied passte perfekt zu Rachel, die Performance und die Stimme erinnern mich auch sehr an die Originalinterpretin. Die Stimme füllt das Studio auch vollkommen aus - ich bin beeindruckt und hoffe, dass Deutschland dieses Talent belohnt. Das Publikum ist schon mal begeistert, die Juroren auch.

07. - Tina Sander sang "Geronimo" von Aura Dione 
Das wiederum hat mich nicht so wirklich überzeugt, dieser Song ist auch ein bisschen schwierig um die musikalische Substanz einer Stimme festzustellen. Ich könnte mir Tina eher als Leadsängerin einer irischen Folkband vorstellen, die in verqualmten Pubs auftritt, aber nicht in Baku bzw. auf der großen Bühne von Unser Star für Baku.

Ich möchte zwischendurch übrigens auch noch einmal anmerken, dass ich die Interviews von Sandra Rieß fürchterlich finde. Ich will Sabine Heinrich zurück.

08. - Umut Anil singt "Straight up" von Paula Abdul 
Schwierig, da waren echt einige gute Takte drin, jedoch klingt vieles auch nach einem ganz gewöhnlichen Top 20-Kandidaten bei DSDS, mitunter echt geknödelt und ohne große Höhepunkt. Gefühlvoll mag es vielleicht gewesen sein, aber insgesamt war es vielleicht doch ein bisschen arg schüchtern. Die Juroren ergänzten natürlich richtigerweise, dass das Timing furchtbar war.

09. - Yana Gercke singt "Price tag" von Jessie J.
Diese Jacke ist auf jeden Fall schon mal für den Song Contest prädestiniert, die Stimme auch, der Auftritt passte super zu Yana und sie hat es sogar geschafft, dass Publikum zum Mitsingen zu bringen, hammer! Im Ranking geht aktuell nicht allzu viel vor sich, aber Yana hat auf jeden Fall bisher die Führung verdient, Stefan Raab diagnostizierte sogar, dass sie den Flow hat. Auch die Art allgemein finde ich äußerst sympathisch.

10. - Vera Reissmüller singt "Fooled me again" von Lady Gaga
Abschließend die schwäbische Granate Vera Reissmüller, die auf jeden Fall eine Stimmgewalt hat um die Bühne in Baku zu rocken, in Köln hat sie es schon getan, ich fand die Darbietung wirklich ausgesprochen gut und selbst Stefan Raab unterstellte Vera Züge von James Brown, das macht Eindruck. Der abschließende Kommentar von Thomas D: "Du kannst alles außer Hochdeutsch". Jetzt noch ein mieses Interview mit Sandra Rieß und dann geht's gleich mal wieder ans Eingemachte.

Jetzt geht es gleich wieder nur um die Blitztabelle, die Juroren fordern Andrew in die Top 5, einen wirklichen Favoriten der sich vom Hauptfeld absetzt gibt es nicht. Zwischen der führenden Kandidatin Yana (14,9%) und dem Sechstplatzierten Sebastian liegen gerade einmal vier Prozentpunkte und aus der letzten Show wissen wir, wie schnell sich das ändern kann. Für Polly und Jörg dürfte der Abend aber ein unglückliches Ende nehmen, fehlen würden sie der Show aber definitiv nicht.

Die letzte Werbung vor der Bekanntgabe der Entscheidung, aktuell führt Yana mit knapp 15% vor Vera, Rachel, Sebastian und Ornella, aber wie schon letztes Mal ist auch der Sechstplatzierte, Umut, im Rennen. Das Ergebnis folgt gleich in einem separaten Blogeintrag.