Dienstag, 1. Mai 2018

Tag 3: Dänemark lässt die Wikinger los



Dänemark - Wer den dänischen Vorentscheid gesehen hat, der weiß mehr oder weniger auch, wie die Inszenierung in Lissabon aussehen wird. Es gab nur einen öffentlich einsehbaren Probendurchlauf, der zeigte aber sogleich, dass es wenn überhaupt nur marginale Änderungen an der gesamten Bühnenshow gegeben hat. Die Dänen sind quasi schon mit einem fertigen Staging angereist, "Higher ground" musste für den Eurovision Song Contest nicht neu in Szene gesetzt werden.

Rasmussen und seine bärtigen Begleiter tragen natürlich Schwarz, alles wirkt sehr mittelalterlich, die beiden großen zerrissenen Segel links und rechts von den Wikingern sorgen für die nötige Stimmung. Die harten Jungs haben zwar auf das Mitbringen eines richtigen Schiffes verzichtet, durch die im Wind flatternden Segel herrscht aber direkt die notwendige Atmosphäre, die vom Lied ausgehen soll.

Nun ist es so, dass ähnlich wie beim Dansk Melodi Grand Prix die gesamte Bühne und der Hintergrund in sehr dunklem Blau gehalten sind und man etwas Mühe haben könnte, den Interpreten und sein Team überhaupt zu erhaschen, insbesondere wenn die Kamera in die Totale wechselt und die gesamte Bühne zeigt. Das könnte man noch anders einstellen. Ansonsten überzeugen die Dänen mit geballten Fäusten und einer Stapf-Performance, die auch von der isländischen Nationalmannschaft hätte ausgehen können.

Der einzige Makel ist, dass sich Rasmussen zum Teil nicht wie ein Wikinger anhört, sondern wie ein Mitglied der Gummibärenbande, zu hoch für so einen martialischen Titel. Das war bereits beim Vorentscheid so und wird nur teilweise durch den Chor überspielt. Für das Finale sollte es aber dennoch locker reichen, das fabrikfrische Werk der Dänen ist die erste richtig erbauliche Nummer nach bisher eher verhaltenen Beiträgen.

Dänemark lässt die Wikinger los, Rasmussen bei der ersten Probe
Die gespannten Segel, die Outfits, alles passt in die düstere Performance
Allerdings könnte es am Fernseher zu dunkel wirken, u.U. ist das aber bewusst so gewollt...

1. Probe: Rasmussen - Higher ground