Dienstag, 30. August 2016

Schweden: Les Gordons werden erste Melodifestivalen-Act



Schweden - Die ersten Vorentscheidungsteilnehmer in Schweden heißen Les Gordons. Die die Herrengruppe qualifizierte sich über das vorangehende Format "Svensktoppen nästa" aus 25 Kandidaten, die die einzelnen Regionen Schwedens repräsentierten und lösten damit den ersten Slot für das Melodifestivalen 2017.

Ihr Siegersong "Need to feel" darf aufgrund der Regelung, dass potentielle Eurovisionsbeiträge nicht vor dem 1. September des Vorjahres aufgeführt werden dürfen, nicht am Melodifestivalen teilnehmen. Bisher konnte ein Interpret, der zuvor "Svensktoppen nästa" gewonnen hat, sich nicht für den Eurovision Song Contest qualifizieren. 

Die Gruppe aus Örebro besteht aus Jonatan Renström und Albert Björliden, die sich 2009 zusammenfanden und 2012 durch Carl Ragnemyr, Andreas Persson und David Runebjörk ergänzt wurde. Im Laufe ihrer Bandkarriere wurde aus The Gordons die französische Variante Les Gordons. Nähere Informationen zum schwedischen Melodifestivalen folgen in Kürze.

Samstag, 27. August 2016

Silver Cocktail: Silver Convention



Europa - Der drittletzte Cocktail auf unserer Karte, für den sich unsere User entschieden haben trägt den Namen "Silver Convention". Allerdings hat dieses Posting rein gar nichts mit dem deutschen Damentrio von 1977 zu tun, die Betonung liegt vielmehr auf dem Wort "Silver", es geht also um die Zweitplatzierten in der Geschichte des Eurovision Song Contests von Anbeginn bis zu Dami Im aus Australien, für die es nicht ganz nach oben auf dem Treppchen gereicht hat, aber wie heißt es so schön: "Silber kann man zu allem tragen".


Geht man zurück in der Geschichte des Eurovision Song Contests, dann fällt gleich beim allerersten Jahrgang 1956 in Lugano auf, dass es hinter Lys Assia keine weiteren Platzierungen gibt. Die Wertungszettel von damals wurden gleich im Anschluss der Sendung verbrannt, es liegen somit keine Informationen für die Nachwelt vor, wer hinter der Schweiz auf den zweiten Rang kam. Gerüchten zufolge soll es Walter Andreas Schwarz mit seinem, aus heutiger Sicht, befremdlichen Text über den "Kai der Vergangenheit", auf den "Runner Up"-Platz gekommen sein, belegt werden konnte dies jedoch nie.

1957 in Frankfurt am Main wurde es schon klarer, es gab ein offizielles Voting, durchgeführt von Anaid Iplicjian, die vor einer provisorischen Pappwand mit einer Europakarte veranschaulichte, welche enormen Distanzen die EBU durch Telefonschaltungen zu überbrücken weiß. Paule Desjardins wurde die erste Zweitplatzierte beim Eurovision Song Contest, die diesen Titel ohne Frage tragen darf. Frankreich kassierte hinter den Niederlanden die meisten Punkte, immerhin 17 an der Zahl. Wenn es aber ein Land geschafft hat, als Ewiger Zweiter bezeichnet zu werden, dann war es das Vereinigte Königreich.

Eigentlich war alles auf Sieg
ausgerichtet: Cliff Richard
Insgesamt 15x landeten die Briten auf dem undankbaren zweiten Platz. 1959, 1960, 1961, namhafte Künstler konnten sich nicht mit dem jeweiligen Jahrgangsbesten messen. Mary Hopkin 1970 oder Cliff Richard 1968 standen ebenso im Schatten der Sieger wie auch Kathy Kirby ("I belong") oder die New Seekers mit "Beg, steal or borrow". Dabei waren die britischen Beiträge immer nah am jeweiligen Musikgeschmack, "Let me be the one" von den Shadows 1975 ist ein Evergreen, ebenso wie "Rock Bottom" von Lynsey de Paul & Mike Moran 1977. Ein knappes Duell lieferte sich Scott Fitzgerald ("Go") 1988, der erst in der letzten, jugoslawischen Stimmvergabe, von Céline Dion überholt wurde.

Großbritanniens letzter
Platz 2 - Imaani (1998)
Zuletzt wurde Großbritannien 1998 mit Imaani Zweite beim Song Contest im eigenen Land. Mit "Where are you?" verdrängte Imaani, die 1972 als Melanie Crosdale geboren wurde, Chiara aus Malta auf den dritten Platz, auch wieder erst in der letzten Wertung. Chiara wurde dafür 2005 Zweite mit ihrem wunderschönen Schmachtfetzen "Angel". Auch Deutschland schaffte es viermal auf den Silbermedaillenrang. An allen zweiten Plätzen war Bernd Meinunger als Texter beteiligt, in drei von vier Fällen auch Ralph Siegel als Komponist. 1980 schuf er für Katja Ebstein das unvergessene "Theater". Katja Ebstein wurde darüber hinaus noch zweimal Dritte, 1970 und 1971. Für ganz vorne hat es für sie jedoch nie gereicht, sie scheiterte an Dana, Séverine und Bucks Fizz.

Hat 1981 gut funktioniert:
Lena Valaitis & Ralph Siegel
Gleich zweimal wurde die Gruppe Wind Zweite. 1985 komponierte Hanne Haller "Für alle", 1987 gelang der Gruppe mit "Laß' die Sonne in dein Herz" noch einmal ein großer Wurf, damals war es Johnny Logan, der die Bundesrepublik in die zweite Reihe verwies. Und dann war da noch Lena Valaitis 1981, die als Anelė Luise Valaitytė am 7. September in Memel, dem heute in Litauen liegenden Klaipėda, geboren wurde und mit "Johnny Blue" darüber sang, wie grausam Kinder sein können und sinngemäß, dass auch ein blindes Huhn mal ein Korn finden könne und ganze Konzerthallen füllen könne. Lena erfreut sich noch heute im ZDF-Fernsehgarten oder bei Nostalgie-Radiosendern größter Beliebtheit.

Deutschland schaffte es immerhin 4x auf den zweiten Rang, einigen Ländern blieb, trotz zahlloser Teilnahmen diese Ehre verwehrt. Österreich beispielsweise nimmt seit 1957 mehr oder weniger regelmäßig am Wettbewerb teil, Silber gab es jedoch nie für die Acts aus Austria. Ebenso wenig für griechische, portugiesische, zypriotische, luxemburgische oder finnische Beiträge. Auch diverse osteuropäische Nationen, die schon seit Beginn der 90er dabei sind, haben noch nie die zweite Geige gespielt. Dazu gehören Estland, Lettland, Serbien, Rumänien oder Kroatien. Stattdessen landeten einige Wiederholer nach ihrem Sieg auf dem zweiten Platz.

Musste erst Zweite werden
um zu gewinnen: Linda Martin
Gigliola Cinquetti aus Italien zum Beispiel. Sie wurde 1964 mit "Non ho l'èta" Erste, zehn Jahre später hinter ABBA mit "" Zweite. Auch die allererste Siegerin Lys Assia wurde von den Juroren 1958 mit "Giorgio" auf den zweiten Platz votiert. Linda Martin aus Irland wurde hingegen zunächst Zweite mit ihrem "Terminal 3" und gewann 1992 den Eurovision Song Contest in Malmö. Andere hatten ähnliches vor. Ira Losco wurde 2002 in Tallinn Zweite mit "7th wonder", ihr Anlauf 2016 mit "Walk on water" landete jedoch nur in den Top Ten. Dafür hat sie in dieser Woche einen gesunden Sohn namens Harry zur Welt gebracht.

Für Polen erfolgreich:
Edyta Górniak
Polens Debüt wurde 1994 mit Edyta Górniak zu einem Traum in Silber. "To nie ja" verzauberte die Juroren auf dem Kontinent, noch heute ist sie Polens größter Musikexport, beim diesjährigen Vorentscheid musste sie jedoch der Konkurrenz den Vorzug lassen. Elisabeth Andreassen, die 1986 als Teil der Bobbysocks für Norwegen den Sieg perfekt machte, sang den Gastgeber von 1996, ebenfalls Norwegen mit "I evighet" auf den zweiten Platz, nur die noch sphärischer klingende Eimear Quinn aus Irland wurde ihr gefährlich. 

Laufen heute noch im Radio:
The Common Linnets
Weitere prominente Zweitplatzierte sind Esther Ofarim, die spanische Gruppe Mocedades, Lill Lindfors & Svante Thuresson mit ihrem Lied über die Prinzessin und den Schweinehirten oder die Common Linnets für die Niederlande in der jüngeren Geschichte. Im Vorfeld wurden den Niederländern kaum mehr als Außenseiterchancen eingerechnet, am Ende durften sie sich aber hinter Conchita auf dem Treppchen wiederfinden. Der Song ist noch heute oft im Radio zu hören, zwei Jahre nach dem Wettbewerb von Kopenhagen.

Anders war es im Jahr 1969, damals gab es, durch ein nicht ganz zu Ende gedachtes Regelwerk, gleich vier Sieger. Die Zweitplatzierten lieferten sich teilweise sehr spannende Kopf-an-Kopf-Rennen mit den späteren Siegern. So wurde Amina aus Frankreich 1991 auf den zweiten Platz verbannt, obwohl sie genauso viele Punkte hatte wie ihre schwedische Konkurrentin Carola. Da sie mit ihrem "C'est le dernier qui a parle qui a raison" jedoch weniger hohe Einzelwertungen hatte als Carola wurde sie zur unglücklichen Zweiten. 

Brachte Italien nach 14 Jahren
zurück zum ESC:
Raphael Gualazzi
Italien feierte seine Rückkehr zum Eurovision Song Contest mit einem zweiten Platz. Raphael Gualazzi platzierte sich zwischen den siegreichen Aserbaidschanern und dem schwedischen Favoriten Eric Saade. Die belgische Formation Urban Trad konnte 2003 hinter der Türkei einen überraschenden zweiten Platz herausholen, dabei sangen sie in einer Fantasiesprache und hatten mit dem russischen Damen von t.A.T.u. harte Konkurrenz im Nacken. Später hat man von t.A.T.u. jedoch noch mehr gehört als von Urban Trad.

Sieben, sieben, ein, zwei...
Zweimal in Folge konnte sich die Ukraine auf Platz zwei positionieren. 2007 schickte das Land die Glitzerqueen Verka Serduchka mit "Dancing lasha tumbai" zum Song Contest nach Helsinki, im Jahr später knüpfte Ani Lorak an dieses Ergebnis an. Im gleichen Jahr als Ani Lorak Zweite wurde, siegte Dima Bilan für Russland. Dieser konnte 2006 bereits eine Silbermedaille heimbringen. Mit "Never let you go" und einer Dame, die zum zweiten Refrain aus dem weißen Flügel kroch, hatte er die Gunst vieler Zuschauer bei sich. Ähnliches galt für Yohanna 2009, die allerdings meilenweit hinter Alexander Rybak das zweite Mal nach Selma 1999 auf dem Treppchen für Island landete.

Wurde die bisher letzte Silber-
medaillengewinnerin: Dami Im
Zuletzt reihte sich die Australierin Dami Im in die Liste ein, in der u.a. noch Anabel Conde aus Spanien, Rollo & King für Dänemark, Zeljko Joksimovic für Serbien-Montenegro oder Polina Gagarina für Russland stehen. Russland hat 2012 mit den udmurtischen Babushkis aus dem Dorf Buranovo übrigens den Vogel abgeschossen. Sechs trachtentragende Damen hatten ihren Steinofen mitgebracht und backten fröhlich zu "Party for everybody" Brötchen. 

Während der Zweitplatzierte häufig durch irgendein interessantes Gimmick besticht, etwa einen Ofen, Spiegelboxen oder ein serbisches Streichorchester, sind die Sieger heutzutage oft ein gemeinsamer Nenner aus Publikums- und Juryvoting. Schlecht sind weder die einen noch die anderen, aber auch wenn, wie ABBA es beschrieb, immer nur der Sieger im Rampenlicht steht, soll an dieser Stelle auch denen gedacht werden, die gut aber nicht gut genug waren, um den Eurovision Song Contest zu gewinnen.



Poll: Zwei Themen sind noch zur Auswahl, das letzte Voting für diese Cocktailsaison steht bevor und wie schon im letzten Jahr sind es die Mottos, die sich in all den Wochen beim Voting nicht durchsetzen konnten. Die Wahl fällt diesmal zwischen der "Fashion Queen" und der "Vintage Week". Zum Voting geht's hier entlang.

Freitag, 26. August 2016

Ukraine: Vielleicht Anfang September



Ukraine - Die Szenen in der Ukraine um die Gastgeberstadt des Eurovision Song Contests 2017 wären ein gefundenes Fressen für die Boulevardzeitungen Europas. Nachdem die Bekanntgabe gestern aus unbekannten Gründen auf ebenfalls unbestimmte Zeit verschoben wurde, gibt es weitere Kommentare zur geplanten Ausrichtung.

Ministerpräsident Borislav Bereza erklärte in einem Interview mit dem Sender 112 Ukraine TV, dass Odessa bereits als Gastgeber feststünde, Mitglieder der Regierung diese Entscheidung jedoch blockiert hätten. Vizepremier Vyacheslav Kirylenko nannte die Situation derzeit etwas "unglücklich" aber noch nicht kritisch. Eine Bekanntgabe sei nun für Anfang September angestrebt.

Als Grund für die Verzögerung erklärte er, dass man ja keinen Fehler bei der Vergabe machen möchte. Ob Dnipro inzwischen tatsächlich aus dem Rennen ist, wie vor einigen Wochen bereits fälschlicherweise bei Kiew behauptet, ließen alle Seiten offen. Die Story geht also weiter, stellt sich die Frage was zuerst bekannt ist, der erste Interpret für den Song Contest 2017 oder die Stadt, in der er stattfindet.

Donnerstag, 25. August 2016

Kommentar: Teil Vier der großen Ausrichtungsstory



Europa - Es gibt manche Dinge, die gehen ganz fix, die CDU wurde nach der Atomkatastrophe von Fukushima sehr schnell, sehr grün, der Ausschluss russischer Leichtathleten von Olympia wurde durch das IOC fix bestätigt und das Leerfressen seines Napfes durch unseren Kater geschieht auch ziemlich rasch, eine Gastgeberstadt für den Eurovision Song Contest zu finden, kann sich aber ziehen wie Kaugummi.

Irgendwie ist es bezeichnend, dass mit der Ukraine ein Land, das politisch am Scheideweg steht und desaströse nationale Vorentscheide in der Vergangenheit ausgerichtet hat, die dreimal wiederholt werden sollen um dann doch die erste Siegerin ohne Konkurrenz wieder zum Wettbewerb zu schicken, solche Probleme hat, sich für eine Stadt zu entscheiden. In Aserbaidschan beispielsweise gab es gar keine Alternative zu Baku, selbst in Österreich, wo sich einige Städte bewarben, war Wien ziemlich schnell fix. 

Nur in der Ukraine dauert es wieder eine Runde länger, bis der nationale Rundfunk sich mit der EBU festlegen kann, ob es nun Odessa oder doch Kiew wird. Die Stadt Dnipro scheint sich nach undurchsichtigen Kommentaren des Executive Producer der Show schon aus dem Rennen verabschiedet zu haben. Er erklärte, Odessa und Kiew lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Duell, von Dnipro sprach er nicht. Und gerade dort tobt der Bürgermeister über die ständigen Verzögerungen, zwei Monate hätte die Ukraine in ihrer Vorbereitungszeit bereits vergeudet.

Auch Kiews Bürgermeister, Vitali Klitschko, zeigte sich verärgert über die inzwischen vierte Verzögerung der Bekanntgabe. Die Schweden haben kurz nach dem Song Contest-Finale von Stockholm ihre Hilfe angeboten, hätten die Ukrainer diese doch bloß angenommen. Somit warten zahlreiche Fans darauf, ob sie nun ihre Zimmer in Kiew oder Odessa stornieren sollen, um das Erlebnis Eurovision Song Contest 2017 vorzubereiten. Die Pannen bei der Bekanntgabe lassen das Sommerloch zwar etwas kleiner werden, es stellt sich aber auch die bange Frage, ob es die einzige Panne bleiben wird.

Die Ukraine ist nicht unbedingt als erfolgreicher Ausrichter von Großveranstaltungen bekannt. Zur EM 2004 in Polen und der Ukraine wurde der polnische Staat für seine Fortschritte, insbesondere in der Infrastruktur gelobt, für die Ukraine gab es Mängelrügen. Klar, 2005 wurde der Wettbewerb in Kiew ausgetragen und trotz des politischen Umbruchs wenige Monate zuvor, hat man ihr stemmen können, heute ist der Wettbewerb aber deutlich größer, zieht mehr und mehr Menschen, Journalisten und Nationen an. NTU hat eine finanzielle Garantie an die EBU überwiesen um zu beweisen, dass der Wettbewerb dort in guten Händen ist, trotzdem gibt es schon ein Dreivierteljahr vor den ersten Proben scheinbar unüberwindbare Hürden...

Uns erwartet mit Sicherheit eine chaotische Vorbereitungsphase, bleibt nur zu hoffen, dass sich der Sender NTU nicht auch noch mit einem wochenlangen Vorentscheid verzettelt. Wir erinnern uns an 2005 zurück. Am 14. November 2004 begann die Sendung "Ty zirka" mit der ersten Vorrunde, jeweils fünf Kandidaten wurden Woche für Woche vorgestellt, einer kam weiter. Nach der 15. Show am 20. Februar hatten sich dann etwaige Finalisten gefunden. Das Finale gewann die Formation Greenjolly mit "Razom nas bahato", die eine von vier zusätzlichen Wildcards erhalten hatten und direkt im Finale gesetzt waren.

Ukraine: Organisation gleicht allgemeiner Katastrophe



Ukraine - Eigentlich, aber nur eigentlich, sollte heute Nachmittag um 14 Uhr unserer Zeit eine Pressekonferenz stattfinden, auf der der Name der gastgebenden Stadt des Eurovision Song Contests 2017 in der Ukraine mitgeteilt wird. Diese Konferenz wurde kurzfristig abgesagt, die Bekanntgabe verzögert sich erneut.

Der Sender NTU verscherzte es sich dabei nicht nur mit einigen Hardcore-Fans, den einzigen, die die Ausrichterstadt tatsächlich interessiert, als auch mit dem Bürgermeister der Stadt Dnipro, Boris Filatov. Dieser twitterte: "Es ist eine Schande für die Ukraine, das Land hat zwei ganze Monate der Vorbereitung für die Eurovision verloren."

Ein konkretes Datum, wann der ukrainische Gastgeber feststeht, ist nicht angesetzt worden. Bis Mitte Mai 2017 werden wir aber wahrscheinlich eine Antwort auf die Frage haben, wohin es zum 62. Eurovision Song Contest gehen wird. Dnipro, Kiew und Odessa bewerben sich um die Austragung um die Nachfolge von Stockholm anzutreten.

Dienstag, 23. August 2016

Portugal: Ein weiterer großer Name im Gespräch



Portugal - Heißt es bald "Força Portugal"? Der Manager von Weltstar Nelly Furtado, hat in einer Anfrage gegenüber Eurovisionary.com über die Möglichkeit gesprochen, dass die US-Amerikanerin Kanadierin mit portugiesischen Wurzeln ihr Land beim Eurovision Song Contest vertreten könnte. 

So vehement dagegen scheint die Sängerin inzwischen nicht mehr zu sein. Ihr Management ließ mitteilen: "Wenn RTP und mit näheren Details und einem zeitlichen Rahmen versorgt, können wir schauen, ob wir die Idee auffassen können.", so die Publikation. Nelly Furtado war bereits in früheren Jahren im Gespräch, aufgrund ihrer Prominenz und des möglichen Karriereknicks verliefen sich die Gerüchte jedoch im Sand.

Neben Nelly Furtado, die u.a. schon mit Topstars wie Justin Timberlake, Juanes oder TImbaland zusammengearbeitet hat, steht auch noch Katia Aveiro alias Ronalda im Fokus der momentanen Nachrichten aus Portugal. RTP hatte eine einjährige Auszeit genommen, seine Teilnahme in der Ukraine jedoch definitiv zugesagt.

Montag, 22. August 2016

News-Splitter (521)



Ukraine - Eine Garantie von 449 Millionen ukrainischen Grywna wurde am letzten Mittwoch vom ukrainischen Fernsehen NTU an die Europäische Rundfunkunion überwiesen. Damit sichert sich die Ukraine nun auch formell die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2017. Die EBU forderte die finanzielle Sicherheit als Garantie dafür, dass das ukrainische Fernsehen in der Lage ist, den Wettbewerb auch mit notwendigen Geldern zu finanzieren. Die Rückzahlung dürfte nach dem Song Contest 2017 erfolgen.

Island - Huh! In der gähnenden Leere des Sommerlochs hat sich das isländische Fernsehen RÚV aufgerafft, seine Teilnahme am 62. Eurovision Song Contest zu bestätigen. Der isländische Sender wird somit auch im kommenden Jahr wieder einen Kandidaten entsenden. Bisher ist allerdings noch nicht mehr an brauchbaren aus Reykjavik bis in die Eurovisionswelt vorgedrungen, es dürfte aber wahrscheinlich sein, dass es wieder den nationalen Vorentscheid Söngvakeppnin geben wird. Island schied in den vergangenen beiden Jahren im Halbfinale aus.

Deutschland - Bei den 66. Bad Hersfelder Festspielen geht die Karriere von René Kollo zu Ende. Der Tenor, der u.a. in der New Yorker Met oder der Mailänder Scala sang und das Lied "Das ganz große Glück" für die ARD-Fernsehlotterie sang, beendet seine preisgekrönte Karriere, die ihn u.a. zu den Wagner-Festspielen nach Bayreuth führten. Kollos größter Gassenhauer war 1961 der Titel "Hello, Mary Lou", 1964 und 1965 nahm er am deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil. Welchen Platz "Wie vom Wind verweht" 1964 erzielte, ist nicht bekannt, mit "Alles Glück auf dieser Welt" wurde er 1965 punktelos Letzter. Kollo ist mittlerweile 78 Jahre alt.

Brasilien - ...und in Rio de Janeiro gingen heute Nacht die Olympischen Sommerspiele 2016 zu Ende. 87 Nationen konnten Medaillen erzielen, ob Moldawien seine Bronzemedaille behalten darf, hängt von einem laufenden Dopingverfahren ab. Überragend steht die USA mit 121 Medaillen (darunter 46x Gold) vor Großbritannien, China und Russland auf der #1. Deutschland belegt mit 17x Gold, 10x Silber und 15x Bronze den fünften Rang vor Japan und Frankreich. Für die Schweiz wurde es im Ranking Platz #24 mit insgesamt sieben Medaillen, Österreich befindet sich gemeinsam mit Nationen wie der Dominikanischen Republik, Nigeria oder Trinidad & Tobago auf dem 78. Platz mit einer Bronzemedaille.

"Euer Lächeln hat unser Herz gewärmt.", erklärte IOC-Präsident Thomas Bach und fand lobende Worte für Gastgeber Brasilien, wenngleich es die Pfeifkonzerte brasilianischer Fans gegen ausländische Konkurrenten, schlampige Dopingproben und Korruption immer wieder für Schlagzeilen sorgten. Die Olympischen Spiele, das sportliche Pendant zum Eurovision Song Contest brachten aber viele unvergessene Momente mit sich, wie etwa die Goldmedaille von Fabian Hambüchen oder Gold für Brasilien im Fußball gegen Deutschland als Ausgleich für das 7:1 im Maracana vor zwei Jahren bei der WM. Nun heißt es erst einmal wieder vier Jahre Ruhe und Neusortierung beim IOC bis zu den nächsten Sommerspielen in Tokio.

Samstag, 20. August 2016

Armenien: Ehemalige Teilnehmer in Castingjury



Armenien - Das armenische Fernsehen ArmTV hat heute die Jury für seinen neuen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest bekannt gegeben. Diese besteht ausschließlich aus ehemaligen Vertretern des Landes. Zusammen soll das "Dreamteam" nun die Suche nach dem nächsten armenischen Kandidaten für den Wettbewerb vorantreiben. Hierfür dient ein dreimonatiger Castingmarathon.

In der Jury von "Depi Evratesil" sitzen demnach die diesjährige Kandidatin Iveta Mukuchyan, Inga und Anush Arshakyan, die 2009 in Moskau ihren "Nor par" aufführten, Aram mp3, der das bisher beste Ergebnis von Sirusho einstellte und Hayko, der Armenien 2007 in Helsinki vertreten hat. Runde für Runde sollen die Juroren sich am neuen Vorentscheidungskonzept beteiligen und die Kandidaten aussieben.

Der Bewerbungsschluss für den armenischen Vorentscheid ist Donnerstag, der 25. August. Anschließend wird das armenische Fernsehen alle Bewerber auf Herz und Nieren überprüfen und später dann diverse TV-Liveshows ausstrahlen. Oben genannte Iveta Mukuchyan belegte beim Eurovision Song Contest 2016 in Stockholm den siebten Platz mit "Love wave".

Green Cocktail: Shamrock



Europa - Nach einwöchiger Pause ob des Feuerwehrfests in Rerik meldet sich die Cocktail-Kategorie zurück auf unserer Eurovisionsseite. Vier Themen standen noch zur Auswahl, mit einem knappen Vorsprung setzt sich der "Shamrock" durch, das Erkennungsmerkmal der Iren. Irland, das sich gern als "Home of Eurovision" bezeichnet, ist nach wie vor die erfolgreichste Nation beim Eurovision Song Contest und verdient daher einen Eintrag in der Hall of Fame bzw. ein eigenes Cocktailposting.


Auf der internationalen Bühne spielt das 1921 von Großbritannien unabhängig gewordene Irland kaum eine Rolle, sie sind bekannt für rote Haare, Guinness und die große Kartoffeldürre im 19. Jahrhundert. Da man sonst weder in der Weltpolitik noch durch große sportliche Erfolge auffallen konnte, mussten sich die Iren eine andere Nische suchen, in der sie erfolgreich war und da neben Irisch die zweite offizielle Amtssprache Englisch ist und sich diese im 20. Jahrhundert zur europäischen Verständigungssprache entwickelte, hatte Irland den Vorteil, überall auf der Welt verstanden zu werden.

Kein Klangholz sondern ein
Mikro: Butch Moore (1965)
So kam es, dass Irland beim Eurovision Song Contest beim Debüt 1965 auf Englisch gab. Butch Moore, der zunächst in einer Showband namens The Capitol sang hatte in den 60er Jahren den großen Durchbruch und wurde zum Eurovision Song Contest nach Neapel gewählt, mit einem englischsprachigen Song. "Walking the street in the rain" landete ad hoc auf dem sechsten Platz. Zwei Jahre später landete Irland mit Seán Dunphy bereits auf dem zweiten Platz, den ersten Sieg trug Dana im Jahr 1970 davon. Irland hatte seinen ersten Triumph errungen.

Damals schon so bieder wie
ihre Politik: Dana
In Erinnerung geblieben sind viele Lieder der irischen Delegation heute nicht mehr, viele, die sich heute für den Eurovision Song Contest interessieren werden mit Namen wie Maxi, Tina Reynolds, Red Hurley oder Colm C. T. Wilkinson wenig anfangen können. Sie alle haben Irland aber in den 70er Jahren vertreten, standen allerdings stets im Schatten von Dana, die mit "All kinds of everything" den großen Erfolg erzielte. Später war Dana als konservative Parlamentsabgeordnete tätig. Es sollte zehn Jahre dauern, bis ein Australier diesen Erfolg einstellte.

Irlands größter Erfolg:
Johnny Logan
Die 80er war die Ära des Johnny Logan. Noch heute tritt Johnny regelmäßig bei Eurovisionsshows quer über den Kontinent verteilt auf. Ist er doch der einzige Interpret, der den Wettbewerb zweimal gewinnen konnte. "What's another year" ließ Irland in der Statistik aufrücken. Seiner Gegnerin Katja Ebstein, die auf den zweiten Platz kam, verriet er: "I'm so sorry for you, but I need the money." Ehrlich war er, insbesondere auch bei seinem zweiten Sieg 1987. "Hold me now", eine Eigenkomposition hatte er für seine Frau geschrieben. Die Ehe ging jedoch kurz vor der Eurovision zu Bruch, so dass Johnny Logan bittere Tränen bei der Siegerehrung in Brüssel vergoss.

Linda Martin gewann den
ESC 1992 in Malmö
Der Song Contest fand 1988 wieder in Irland statt, das kleine Land mit seinen 4,5 Millionen Einwohnern wurde immer erfolgreicher. Im Übergang zu den 90er Jahren spielte Irland jedoch eine untergeordnete Rolle. Kiev Connolly und seine Missing Passengers beispielsweise landeten auf Rang 18, Kim Jackson wurde in Rom immerhin Zehnte. Danach sollte der irische Zorn über Europa hereinbrechen, die Mitte der 90er Jahre waren fest im irischen Klammergriff. Johnny Logan verdiente sich als Komponist von Linda Martins "Why me?" den dritten Eurovisionssieg.

Linda Martin leitete in Malmö die Ära ein, in der man Irland nicht schlagen konnte. Ambitionierte Pläne hatte anschließend das irische Fernsehen, als er den Eurovision Song Contest 1993 in einem kleinen verschlafenen Nest namens Millstreet Town stattfinden ließ. Der Ort, in dem zuvor nur Reitturniere die internationale Society anlockten, packte mit an und organisierte den bis dato größten Eurovision Song Contest, neben den westlichen Teilnehmerländern erhielt die Eurovision nämlich durch das Auseinanderbrechen Jugoslawiens Zuwachs. Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina gaben ihr Debüt, erstmals waren 25 Nationen mit dabei.

Gewann im kleinen Nest
Millstreet: Niamh Kavanagh
Als Siegerin ging allerdings weder Slowenien noch Bosnien vom Platz sondern die Bankangestellte Niamh Kavanagh. Ihr musikalisches Talent wurde erst 1991 entdeckt, als sie den Soundtrack für einen Kinofilm aufnahm. Als Komponisten für "In your eyes" engagierte man Jimmy Walsh, der Eurovisionstriumph im eigenen Land war perfekt. Mit 187 Punkten verwies Niamh, die danach keine große Karriere starten konnte, Großbritannien und die Schweiz auf die Plätze. 1994 ging die Eurovision also wieder nach Irland, im Point Theatre in den Docklands von Dublin fand die Eurovision statt.

Treten noch heute gemeinsam
auf: Paul & Charlie (1994)
Wieder waren 25 Nationen am Start, erneut kamen neue osteuropäische Nationen hinzu, Polen und Russland waren dabei, ebenso kleine Nationen wie Litauen, Estland oder Slowenien. Der Interval-Act von Riverdance, der traditionellen irischen Stepptanz mit typischer Folkloremusik verband, startete vom Song Contest aus seine beispiellose Karriere. Jeder hat Riverdance vor Augen, die klappernden Schuhe im Ohr, aber den Sieger von Dublin, das Duo Paul Harrington & Charlie McGettigan, wohl die wenigsten. Dabei stellten die beiden mit 226 Zählern einen neuen Punkterekord auf.

Ein halber irischer Sieg:
Secret Garden (1995)
Die ständigen Siege Irlands schlugen langsam auf die finanziellen Bilanzen des Senders RTÉ, der ohnehin schon klamme Sender ließ es sich aber nicht nehmen, zum dritten Mal in Folge Gastgeber zu sein. Sehr erleichtert dürften die Senderchef gewesen sein, als ihr Kandidat Eddie Friel mit seinem Schlaflied "Dreamin'" nur auf den 14. Platz kam. Der Sieg ging nach Norwegen, die Band Secret Garden landeten mit sphärischen und nordisch kühlen Titel namens "Nocturne" auf der Eins. Ein Erfolg für Irland war es dennoch, denn die wichtigste Person der Band, die Geigerin Fionnuala Sherry stammte aus Irland.

1996 ging es nach Oslo, dem Jahrgang in dem Deutschland aussetzen musste und die Melodien oftmals einen keltischen Touch erhielten. Der kälteste und farbloseste Beitrag von Eimear Quinn gewann. Sie war Mitglied des Chors Anúna und sang bei einem Weihnachtskonzert, wo sie von Brendan Graham entdeckt wurde, dem Komponisten von "Rock'n'Roll Kids" 1994. Die beiden arbeiteten zusammen und gewann mit dem von ihm geschriebenen Titel "The Voice" den Wettbewerb von Oslo. Somit ging der nächste Sieg, der siebte mittlerweile, auf das irische Konto.

Wurden 1999 nach hinten
durchgereicht: The Mullans
Und bei der Zahl sieben stagniert die irische Erfolgsbilanz seither. Zwar folgte Marc Roberts der Tradition mit Balladen Punkte zu sammeln, er scheiterte jedoch an Katrina & The Waves aus Großbritannien und wurde Zweiter. Seitdem steckt Irland in einem Eurovisionsloch, die Mullans beispielsweise starteten 1999 mit zwölf Punkten aus Litauen als Erste in die Punktevergabe von Jerusalem, Irland wurde jedoch bis auf Rang 17 durchgereicht, am Ende standen nur 18 Punkte für "When you need me" auf dem Tableu. 2001 waren es sogar nur sechs Zähler für Gary O'Shaughnessy, die Katastrophe für Irland, man war im Jahr 2002 nicht einmal mehr für das Finale qualifiziert und musste daheim bleiben.

Hauptsache die Gitarre ist
grün: Mickey Harte
2003 kehrte Irland mit einem typisch grünen Beitrag zurück, Mickey Joe Harte sang "We've got the world tonight", dem im Vorfeld vorgeworfen wurde, zu stark an "Fly on the wings of love" zu erinnern. Er durfte dennoch in Riga starten und erreichte Platz elf, was Irland 2004 für das Finale setzte. Dort musste sich Chris Doran allerdings mit einer schalen Ballade auf dem 22. Platz einreihen. Es begann die Zeit, in der sich Irland mit den Halbfinals beschäftigen musste. Die Castingshow "You're a star" wurde eingestampft, nachdem Donna & Joe 2005 im Halbfinale rausflogen.

Die Merkelraute in Irland:
Dervish (2007)
2007 nominierte RTÉ intern die Band Dervish, die irischer nicht hätte sein können. Vier Beiträge standen zur Auswahl, Irland entschied sich für "They can't stop the spring", einem typischen Song, der den Prager Frühling als Leitthema hatte. Allerdings hatte niemand wirklich Lust auf die Folkloreband und ihre abgedrehte Leadsängerin, die auf der Bühne herumhuschte als hätte sie zwei Valium vor ihrem Auftritt genommen. Das Resultat war in der Eurovisionsbilanz einmalig, die große Eurovisionsnation landete auf dem 24. und damit letzten Platz.

Das rief die Protestler auf den Plan, das Niveau der Eurovision wurde in Frage gestellt, die Frage aufgeworfen, ob sich Irland den Wettbewerb überhaupt noch geben sollte. Die Antwort kam von einer Puppe. Dustin the Turkey war gefeierter Kinderstar in Irland, eine Truthahn-Puppe, mit dem die Iren groß geworden sind. Allerdings beschränkte sich der Humor der Figur nur auf Irland, zudem biederte Dustin mit seinem Song "Irelande douze points" in Osteuropa an, da er nahezu alle Nationen jenseits von Frankfurt/Oder namentlich nannte. Irland schied erneut im Semi aus.

Ebenso auch 2009 als ein junges internationales Komponistenteam mit Seichtrock und Sinéad Mulvey & Black Daisy in Moskau, zwar knapp aber dennoch den Sprung ins Finale verpassten. Es musste jemand her, der Irland wieder zu glorreichen alten Zeiten zurückbringen konnte. Und da Johnny Logan nicht dazu bereit war, setzte sich Niamh Kavanagh erneut im nationalen Vorentscheid durch, der mittlerweile innerhalb einer Freitagabend-Talkshow ermittelt wurde. Niamh fuhr mit "It's for you" nach Oslo. Irland hatte große Erwartungen und erfreut waren sie zunächst auch, als Niamh den Sprung ins Finale schaffte. 

Zweimal 10.000 Volt:
Jedward (2011 und 2012)
Dabei riskierte Niamh als einstige Siegerin ihren guten Ruf beim Song Contest. Das Mindestziel wurde erreicht, im Finale reichte es aber auch nur für den 23. Rang. Wieder wurde eine Fehleranalyse betrieben, es musste etwas geschehen, das nicht an verstaubte irische Balladen erinnerte. Was für ein Glück, dass just zu dieser Zeit die aufgedrehten Zwillinge John und Edward Grimes im britischen X-Factor ihre Hyperaktivität auslebten. Obwohl sie nicht die besten Sänger waren, erreichten sie mit ihren Auftritten zu "Ghostbusters" oder "Oops I did it again" von Britney Spears eine riesige Community, gegünstigt dadurch, das Castingshows auf itv noch nicht derart ausgelutscht waren.

Ihr Mentor Louis Walsh schlug sie beim irischen Fernsehen RTÉ für den Eurovision Song Contest vor, der Sender nominierte sie und fuhr neben einer Traumquote auch gleichzeitig noch das beste Ergebnis seit Jahren ein, Platz acht für "Lipstick" und die höchsten Schulterpolster und Turmfrisuren in der Eurovisionsgeschichte. Dadurch motiviert schickte Irland die beiden gleich noch einmal zum Wettbewerb nach Baku, diesmal mit Mentorin Linda Martin, der zweite Anlauf zündete allerdings schon nicht mehr. Ebenso wenig wie der glanzlose Popsong von Ryan Dolan in Malmö, der ebenfalls wieder auf dem letzten Rang im Finale landete.

Irlands bisher letzter Act:
Nicky Byrne (2016)
Irland profitierte in den letzten Jahren nur noch marginal durch die Nachbarschaft mit Großbritannien, der gemeinsame Punkteaustausch ist eher übersichtlich. Dafür exportiert Irland seit Jahren seine Punkte ins Baltikum, insbesondere Lettland und Litauen profitieren durch die vielen Zuwanderer aus diesen Staaten, auch Polen schneidet im irischen Televoting regelmäßig gut ab, allerdings solidarisieren sich genannte Nationen eher seltener für irische Melodien. Eine große Bindung bestand hier noch nie, Irland erhielt primär aus westlichen Nationen Punkte.


Ryan Dolan war bislang der letzte Interpret, der Irland ins Finale brachte. Can-Linn feat. Kasey Smith, Molly Sterling und Nicky Byrne konnten nichts mehr reißen. Irland, "The home of Eurovision" steckt in einer Eurovisionskrise, scheint ideenlos. Irlands großen musikalischen Exporte, ob nun Boybands oder die Kelly Family gehören eindeutig in die 90er. Durch den Wegfall der Sprachenregelung Ende der 90er hat Irland neben Großbritannien auch kein Exklusivrecht auf die englische Sprache. Ähnlich wie in Großbritannien wird der Song Contest als guter Grund genutzt, sich mit Guinness volllaufen zu lassen und abzulästern, vor allem über den eigenen Interpreten...



Poll: Drei Ladenhüter haben wir noch, ab sofort kann zwischen "Fashion Queen", "Silver Convention" und der "Vintage Week" abgestimmt werden. Viel Spaß, zum Voting geht es hier entlang.