Sonntag, 31. März 2013

Road to Malmö (06/39): Deutschland


Deutschland - Germany - l'Allemagne- Deutschland

Und da haben wir auch schon Deutschland. Nach einer langen Durststrecke hat Stefan Raab das Zepter in die Hand genommen und drei Jahre lang erfolgreich durch die Eurovision dirigiert, mit Lena gewonnen, nochmals die Top Ten erreicht und mit Roman Lob einen guten Nachfolger ermittelt. "Unser Song für Malmö" basierte nun wieder auf dem klassischen Vorentscheidungsmodell im Ersten unter der Führung von Raabs Produktionsfirma Brainpool. Das Danceprojekt Cascada ging als Sieger hervor.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 1956 mit Walter Andreas Schwarz und Freddy Quinn
Rundfunkanstalt: ARD
Teilnahmen: 56
Siege: 1982 mit Nicole - Ein bisschen Frieden
2010 mit Lena Meyer-Landrut - Satellite


Eurofires Liebling:

Margot Hielscher - Für zwei Groschen Musik
(DE'58 - 5 Pkt.)
Mit Abstand das älteste Lied, das ich mir als Liebling ausgesucht habe. Margot Hielscher war damals eine bekannte und viel gebuchte Interpretin und Schauspielerin. Ihr Lied erscheint heute ziemlich kurios, insbesondere der Text ist ziemlich bescheuert wenn man ihn sich mal genauer anschaut, aber dennoch liebe ich den Titel, wahrscheinlich gerade deshalb. Erfolgreich war Margot, die mittlerweile älteste noch lebende Song Contest-Teilnehmerin, nicht sonderlich, aber sie war gut.

Der ESC in drei Sätzen:
 Die BR Deutschland ist seit Anbeginn des Wettbewerbs mit dabei und das auch meist recht erfolgreich, zweite und dritte Plätze gab es einige, jedoch musste man bis 1982 warten, bis Nicole und den Wettbewerb nach München holte. Insbesondere in den 90er Jahren setzte dann eine Eurovisionsmüdigkeit ein, 1996 erreichte Deutschland nicht einmal das Finale, bis Guildo Horn und nicht zuletzt Stefan Raab es schafften, das müde Image des Wettbewerbs aufzupolieren und Deutschland 2010 mit Lena einen zweiten Sieg zu bescheren.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Cascada
Titel: Glorious
Startnummer: Unbekannt (im Finale)
Sprache: Englisch
Text & Musik: Yann Peifer, Manuel Reuter, Andres Ballinas, Tony Cornelissen
Vorentscheid: "Unser Song für Malmö", Vorentscheid mit 10 Interpreten und dreigeteiltem Voting. Abgestimmt werden konnte zuvor im Radio-/Onlinevoting, per SMS- und Televoting während der Show sowie durch eine fünfköpfige Jury. Siegreich war das Danceprojekt Cascada, wenngleich LaBrassBanda das Radiovoting für sich entscheiden konnten.

Über den Künstler: Hinter Cascada verbirgt sich eines der erfolgreichsten Danceprojekte aus Deutschland. Seit 2002 singt Natalie Horler bei Cascada, ursprünglich hieß das Projekt noch Cascade, produziert und unterstützt wird sie dabei von ihren beiden DJ-Kollegen Yanou und DJ Manian. Mit einem der ersten Titel, "Everytime we touch", einem Cover Maggie Reilly stieg Cascada 2006 in die US-Top Ten ein.

Einen Nummer-Eins-Hit in Deutschland gab es bislang noch nicht für Cascada, Platz 5 mit "Everytime we touch" und "Evacuate the dancefloor". Der aktuelle Song Contest-Beitrag "Glorious", das erst nach Plagiatsüberprüfung durch den NDR nach Malmö gelassen wurde, stand zuletzt auf der #6 der deutschen Singlecharts.

Eurofires Meinung:
Cascada waren von Anfang an meine Favoriten beim deutschen Vorentscheid, anfangs fand ich den Titel etwas schwer aus der Hüfte kommend, je länger ich ihn mir jedoch anhöre, desto besser finde ich ihn. Man kann sich zwar auch schnell daran satt hören, aber für die Eurovision ist der Beitrag optimal geeignet und auch nicht so chancenlos im Kampf um die Punkte. Mit einer guten Show ist eine Top Ten-Platzierung auf alle Fälle drin.

Weiterführende Links:
 

Offizielle Website des Interpreten
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net


Kostprobe:

Samstag, 30. März 2013

Road to Malmö (05/39): Bulgarien


Bulgarien - Bulgaria - la Bulgarie - България

Bulgarien hatte bei der Eurovision bislang auch noch nicht viel zu lachen. Seit 2005 ist man durchgängig mit dabei, zum Teil sogar mit sehr schönen Songs, die es mit einer Ausnahme jedoch nie ins Finale schafften. Aufgrund dieser Tatsache hat man europaweit eine Umfrage gestartet und nach dem perfekten Beitrag gesucht, der typisch bulgarisch ist. Herausgekommen ist nach der internen Nominierung durch den Sender BNT das Duo Elitsa & Stoyan, die 2007 auch der einzige Hoffnungsschimmer Bulgariens bei der Eurovision waren.

Zur bisherigen Eurovisiongeschichte:
Debüt: 2005 mit Kaffe
Rundfunkanstalt: BNT
Teilnahmen: 8
Siege: keine


Eurofires Liebling:
Deep Zone feat. DJ Balthazar - DJ, take me away
(BG'08 - 56 Pkt. im SF, NQ)

Eine sehr sympathische Truppe mit einem tollen Dancefloor-Song hatte Bulgarien nach gefühlten 93 Vorrunden ausgewählt, auch wenn dem Titel im Vorwege nur Außenseiterchancen eingeräumt wurden, das Finale zu erreichen. Geschafft hat man es leider nicht, was aber keinesfalls dem Lied, der durchdachten Choreographie oder dem europäischen Musikgeschmack geschuldet war, sondern vielmehr der Sängerin mit ihrem entsetzlichen Tüllkleid und dem Federvieh, das sie überall, auch bei öffentlichen Auftritten der Band mitschleppte.

Der ESC in drei Sätzen:
 Bulgarien ist eine graue Maus bei der Eurovision bisher, nur einmal glänzten Elitsa & Stoyan kurz für das Land auf. Ansonsten sind insbesondere die Vorentscheide sehr spannend, mal ziehen sie sich von Oktober bis Mitte Februar, manchmal werden irgendwelche, wüst singenden Interpreten per Wildcard ins Finale geschleust und siegen, vgl. Krassimir Avramov. Den richtigen Weg ist man im letzten Jahr gegangen, wo Sofi Marinova punktgleich mit Tooji aus Norwegen im Semifinale hängenblieb, während ihr norwegischer Kollege ins Finale einzog.


Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Elitsa & Stoyan
Titel: Samo shampioni
Startnummer: Unbekannt (im 2. Semifinale)
Sprache: Bulgarisch
Text & Musik: Elitsa Todorova, Christian Talev
Vorentscheid: Interne Auswahl von Elitsa & Stoyan durch den bulgarischen Sender BNT, anschließend Jury- und Televotingabstimmung über drei Titel. Es gewann der Titel "Kizmet", der aber nach Protest der Interpreten gegen den eigentlichen Favoriten "Samo shampioni" ausgetauscht wurde.

Über den Künstler: Elitsa Todorova (Елица Тодорова) wurde 1977 in Varna geboren und genoss eine Ausbildung als Percussionistin. Mittlerweile gehört sie mit ihrem Duettpartner Stoyan Yankoulov (Стоян Янкулов) zu den etabliertesten Acts des Landes und ist vor allem durch Neo-Folk und bulgarische Folklore bekannt. Beide machen seit 1990 Musik.

2007 gewannen sie erstmals den bulgarischen Vorentscheid mit dem Titel "Voda" und konnten den fünften Platz beim Eurovision Song Contest in Helsinki gewinnen, wie bereits erwähnt, das beste Ergebnis des Landes bis heute. 2013 tritt man mit einem ähnlichen Beitrag wieder an, ob das Ergebnis wiederholt werden kann, ist allerdings überaus fraglich.

Eurofires Meinung:
"Samo shampioni" war im bulgarischen Vorentschied klar das beste Lied. Den gewählten Titel nachträglich zu korrigieren ist vielleicht nicht unbedingt eine elegante Lösung gewesen, jedoch eine logische Konsequenz. Manchmal muss man dem Glück eben auf die Sprünge helfen. Allerdings bezweifle ich, dass Bulgarien es abermals so weit bringen wird wie 2007. Das Finale könnte mit Chance drin sein, mehr aber auch nicht.

Finalchancen:
 



Weiterführende Links:
 

Offizielle Website des Interpreten + Elitsa Todorova
Profil auf Eurovision.tv
Songtext auf Diggiloo.net


Kostprobe:

Freitag, 29. März 2013

Road to Malmö (04/39): Griechenland


Griechenland - Greece - la Grèce - Ελλάδα

Ohne vermessen zu sein, aber die wenigsten haben damit gerechnet, Griechenland ob der Finanzkrise beim Eurovision Song Contest 2013 zu sehen. Jedoch erfolgte die sichere Bestätigung für Malmö früher als beim Nachbarn Zypern. Man fragt sich immer noch, was wohl im Falle eines Sieges der Hellenen beim Wettbewerb passieren würde, ob ERT die finanziellen Mittel hätte, um den Song Contest abermals nach Athen zu holen. Angesichts des ausgewählten Beitrags, muss man sich in diesem Jahr allerdings nicht davor fürchten.

Zur bisherigen Eurovisionsgeschichte:
Debüt: 1974 mit Marinella
Rundfunkanstalt: ERT
Teilnahmen: 33
Siege: 2005 mit Helena Paparizou - My number one

Eurofires Liebling:
Antique - Die for you
(GR'01 - 147 Pkt.)

Ein wunderbarer Song, der sich heute noch ständig in meiner Wiedergabeliste auf dem Handy befindet. "Die for you" gehört ebenfalls zum Repertoire von Helena Paparizou und neben ihrem Siegertitel von Kiew ist es eines meiner absoluten Lieblingstitel aus Griechenland. Das Ergebnis, ein respektabler dritter Platz ist vollkommen gerechtfertigt und war ein tolles Comeback, nachdem Griechenland zwei Jahre nicht beim Song Contest dabei war.

Der ESC in drei Sätzen:
 Auch Griechenland tat sich in den ersten Jahren schwer, ganz nach vorne durchzustoßen, bis 1992 war keine Top Five-Platzierung zu verzeichnen. Nach dem Wegfall der Sprachregelung und die Einführung von Semifinals wurde es für Griechenland besser. Zwischen 2004 und 2011 war man jedes Jahr in den Top Ten vertreten, lediglich Eleftheria Eleftheriou beendete diese Serie vergangenes Jahr mit "Aphrodisiac" und wurde nur 17.

Eurovision Song Contest 2013:
Interpret: Koza Mostra feat. Agathonas
Titel: Alcohol is free
Startnummer: Unbekannt (im 2. Semifinale)
Sprache: Griechisch, Englisch
Text & Musik: Ilias Kozas, Stathis Pachidis
Vorentscheid: Vorentscheid am 18. Februar in Athen mit vier Beiträgen, moderiert von Despina Vandi und Giorgos Kapoutzidis. Abgestimmt wurde zu jeweils 50% per Jury- und Televoting, als Sieger ging die Kombo Koza Mostra feat. Agathonas hervor..

Über den Künstler: Die Gruppe Koza Mostra formierte sich im Jahr 2011. Hierzu gehören der Leadsänger Elias Kozas, der Schlagzeuger Alexis Arhontis, Gitarrist Stelios Siomos, Bassist Dimitris Christonis, Akkordeonspieler Christos Kalaintzopoulos und Trompeter Vasilis Nalmpantis.

Agathonas Iakovidis (Αγάθωνας Ιακωβίδης) wurde 1955 geboren und ist seit 1971 im Musikgeschäft tätig, seine erste Platte erschien 1977, seitdem folgten regelmäßig Neuveröffentlichungen, primär im Rembetiko-Stil. Gemeinsam mit der Gruppe Koza Mostra geht es nun nach Malmö.

Eurofires Meinung:
Griechenland verfällt musikalisch dem Alkohol, das ist auch nicht schlecht. Spannend ist die Darbietung allemal, bärtige Männer performen mit Schottenröcken einen Titel, der auch in keine Schublade einzusortieren ist. Mir persönlich gefielen andere Lieder aus Griechenland schon besser, aber man kann es sich anhören. So wie wir Europa kennen, werden wir es sogar zweimal hören, am Donnerstag und am Samstag.

Finalchancen:

Weiterführende Links:

Donnerstag, 28. März 2013

Breaking News: Startreihenfolge bekannt!


Europa - Die Europäische Rundfunkunion hat soeben die Startreihenfolge der Semifinalisten von Malmö bekannt gegeben. Nachdem alle Beiträge bei der EBU vorlagen, haben sich die schwedischen Produzenten der Show und des Senders SVT mit den Beiträgen beschäftigt und daraus resultierend eine angeblich optimale Startreihenfolge ermittelt, die jedem Song gerecht werden soll. Das Ergebnis des Ganzen:

Startreihenfolge im ersten Semifinale:
01. -  Österreich - Natália Kelly - Shine 
02. -  Estland - Birgit Õigemeel - Et uus saaks alguse 
03. -  Slowenien - Hannah Mancini - Straight into love 
04. -  Kroatien - Super Klapa - Mižerja 
05. -  Dänemark - Emmelie de Forest - Only teardrops 
06. -  Russland - Dina Garipova - What if 
07. -  Ukraine - Zlata Ognevich - Gravity 
08. -  Niederlande - Anouk - Birds 
09. -  Montenegro - Who See - Igranka 
10. -  Litauen - Andrius Pojavis - Something 
11. -  Weißrussland - Alyona Lanskaya - Solayoh 
12. -  Moldawien - Aliona Moon - O mie 
13. -  Irland - Ryan Dolan - Only love survives 
14. -  Zypern - Despina Olympiou - An me thimase 
15. -  Belgien - Roberto Bellarosa - Love kills 
16. -  Serbien - Moje 3 - Ljubav je svuda 


Startreihenfolge im zweiten Semifinale:
01. -  Lettland - PeR - Here we go 
02. -  San Marino - Valentina Monetta - Cristalide (vola) 
03. -  Mazedonien - Esma Redžepova & Vlatko Lozanoski - Pred da se razdeni 
04. -  Aserbaidschan - Farid Mammadov - Hold me 
05. -  Finnland - Krista Siegfrids - Marry me 
06. -  Malta - Gianluca Bezzina - Tomorrow 
07. -  Bulgarien - Elitsa & Stoyan - Samo shampioni 
08. -  Island - Eyþór Ingi Gunnlaugsson - Ég á líf 
09. -  Griechenland - Koza Mostra feat. Agathonas - Alcohol is free 
10. -  Israel - Moran Mazor - Rak bishvilo 
11. -  Armenien - The Dorians - Lonely planet 
12. -  Ungarn - Bye Alex - Kedvesem 
13. -  Norwegen - Margeret Berger - I feed you my love 
14. -  Albanien - Adrian Lulgjuraj & Bledar Sejko - Identitet 
15. -  Georgien - Nodiko & Sopho - Waterfall 
16. -  Schweiz - Takasa - You and me 
17. -  Rumänien - Cezar - It's my life


Die Startreihenfolge der Finalisten wird erst im Mai während des Song Contests ermittelt, der Wegfall von Wildcards um sich die Startposition auszusuchen und die Auswahl auf den Konferenzen nach den Semifinals machen den Song Contest allerdings nicht unbedingt spannender. Ob das Konzept der Organisatoren aufgeht, wird sich in knapp zwei Monaten in Malmö zeigen.

Ich verabschiede mich nun allerdings erst einmal in eine kurze Osterpause, Berlin ruft. Die Previews laufen wie gewohnt weiter, ich entschuldige mich allerdings dafür, dass die Startnummern bei den Beiträgen der Folgetage noch nicht eingepflegt sind. Mea culpa und frohe Ostern allerseits.