Montag, 30. Mai 2011

Slowenien: Teilnahme in Aserbaidschan bestätigt


Slowenien - In einer kurzen aber aussagekräftigen Email bestätigt uns Andrej Hofer, slowenischer Delegationsleiter für den Eurovision Song Contest, dass das kleine Land in den Julischen Alpen auch 2012 einen Kandidaten zum Eurovision Song Contest nach Baku schicken wird.

Slowenien ist damit, wenn man die Aussagen des weißrussischen Präsidenten als Bestätigung sieht, bereits das vierzehnte Land, dass seine Teilnahme in Aserbaidschan bestätigt. In diesem Jahr zog Slowenien zum zweiten Mal nach Einführung des Semifinals in die Endrunde des Eurovision Song Contest ein und belegte, vor allem durch punktewillige Juroren, den 13. Platz mit Maja Keuc.

Trotz dieses Ergebnisses gehört Slowenien zu den erfolgloseren Nachfolgenationen Jugoslawiens, ist die beste Platzierung seit dem Debüt 1993 ein siebter Platz. Bezüglich des Vorentscheid gab es aus Ljubljana jedoch noch keinerlei Informationen, wahrscheinlich wird erneut ein Vorentscheid nach dem Prinzip der EMA ausgetragen.

Sonntag, 29. Mai 2011

Discovery: Aserbaidschan von A bis Z

Aserbaidschan - Mit Aserbaidschan assoziiert man in erster Linie Öl, Korruption und den ständigen Austausch von 12 Punkten mit der Türkei beim Eurovision Song Contest. Nachdem das Duo Ell & Nikki den Wettbewerb 2011 in Düsseldorf gewonnen haben, blickt die Eurovisionsgemeinde mit Spannung, Vorfreude und auch einem sorgenvollem Blick auf das kaukasische Land. Mit diesem Beitrag wollen wir die ehemalige Sowjetunion mit langer kultureller Geschichte etwas näher vorstellen, nach Norwegen also nun Aserbaidschan von A bis Z.
A wie Aliyevs - Der Familienclan der Aliyeves (Əliyev) regiert seit Anfang der 90er Jahre mit harter Hand über Aserbaidschan. İlham Aliyev, amtierender Präsident des Landes ist nicht nur in dieser Position tätig, sondern ist auch erster Vizepräsident der staatlichen Ölgesellschaft und Präsident des nationalen Olympia-Komitees. Er trat im Jahr 2003 die Nachfolge seines Vaters Heydər Əliyev zum Präsidenten an und ist mit Mehriban Aliyeva verheiratet, die ebenfalls einflussreiche Positionen innehat.
Die First Lady des Landes entstammt aus einer reichen Familie, der mehrere Banken und Baufirmen gehören, was es in Bezug auf den Eurovision Song Contest leicht machen wird, entsprechende Baugenehmigungen für eine neue Halle zu erhalten. Neben ihrer Eigenschaft als UNESCO- Sonderbotschafterin ist sie nun zur Vorsitzenden des Organisationskomitees für den Song Contest berufen worden. Aufgrund der mit Petroldollars und Korruptionsgeldern finanzierten chirurgischen Eingriffe bereitet es Aliyeva laut Wikileaks-Berichten Probleme alle Geschichtsausdrücke anzuwenden.
B wie Baku - Baku liegt auf dem 40° Breitengrad Nord und dem 49° Längengrad Ost und ist mit rund zwei Millionen Einwohnern die Hauptstadt von Aserbaidschan. Während die historische Altstadt inzwischen zum Weltkulturerbe gehört, orientiert sich die Wirtschaft der Stadt an den Ölressourcen, vor der Hafenstadt im Kaspischen Meer liegen. Das Bild der Stadt wurde während der sowjetischen Zeit durch Plattenbauten geprägt.
Mittlerweile befindet sich Baku aber auf dem Weg zu einer modernen Metropole, die zwar nur über ein verhaltenes Nachtleben verfügt, dafür aber über eine große Einkaufsstraße, in der sich auch alle großen Marken der westlichen Welt präsentieren. Auch verschleierte Frauen sind nach einschlägigen Reiseberichten fast gänzlich aus dem Stadtbild verschwunden, das mit einer Sauberkeit aufwatet, die der Singapurs gleicht. Aller Wahrscheinlichkeit wird hier der Song Contest 2012 stattfinden.
C wie Cuisine - Die aserbaidschanische Küche wurde durch die Einflüsse der einstigen Besatzer geprägt. Vieles entstammt Rezepturen der mongolischen, persischen, türkischen und russischen Küche. Aufgrund der islamischen Prägung ist Hauptbestandteil vieler Gerichte Lamm- und Rindfleisch. Ähnlich wie in anderen orientalischen Ländern wird auch hier viel mit Gewürzen verfeinert. Das wichtigste Nationalgericht ist Plov, ein Reisgericht mit Hammelfleisch und Gemüse, von dem etwa 100 verschiedene Varianten existieren sollen.
Dazu gibt es das Nationalgetränk Schärbät, ein auf Milch basierendes Erfrischungstränk mit Zitrone, Minze und anderen Fruchtbestandteilen. Wem diese Küche allerdings zu traditionell ist, der hat seit einigen Jahren auch die Möglichkeit bei McDonalds, Burger King oder an einem der Dönerimbisse zu speisen, die nahezu an jeder Ecke zu finden sind.
D wie Devisen - Seit 1992 ist der Manat das gesetzliche Zahlungsmittel in Aserbaidschan und löste damit den sowjetischen Rubel ab, der bis 1994 noch in der Übergangsphase als Währung zugelassen war. Die Banknoten und Münzen des neuen Manat wurden von Robert Kalina entworfen, der auch für das Design der Eurobanknoten verantwortlich ist. Ein Manat sind etwa 89 Cent, ein Euro entsprechend 1,12 Manat. Der Manat wird in 100 Qəpik unterteilt. Geld, insbesondere Euro und US-Dollar kann man in diversen Banken, Wechselstuben, aber auch in Hotels und am Flughafen wechseln. In Baku gibt es mehrere Geldautomaten, Kreditkarten werden von vielen Hotels und Restaurants akzeptiert, Bargeld wird jedoch bevorzugt.
E wie Eurovision - Seit 2008 ist Aserbaidschan Teil der Eurovisionsfamilie. Nur ein Jahr zuvor wurde der Sender iTV Mitglied der Europäischen Rundfunkunion, dem staatlichen Sender AzTV wurde die Mitgliedschaft verweigert, da die Regierung diesen unter Kontrolle hat. Bereits im ersten Jahr erreichte Aserbaidschan den achten Platz mit "Day after day". Ein Jahr später erreichten Aysel Teymurzadeh und der schwedisch-iranische Komponist Arash die Bronzemedaille. 2010 galt Safura neben Lena als Favoritin, erreichte jedoch nur Platz fünf. Ell & Nikki schafften mit Hilfe ihrer schwedischen Komponisten jedoch den Sieg. Aserbaidschan ist somit eines der erfolgreichsten Länder der letzten Jahre.
F wie Feuer - Aserbaidschan trägt auch den Beinamen "Landes des Feuers". Dieser Titel rührt vom sogenannten Yanar Dağ, dem "brennenden Berg", einem Kalksteinhügel in der Nähe von Baku auf der Halbinsel Abşeron, an dessen Hängen seit dem Altertum ein natürliches Erdgasfeuer brennt. Der Yanar Dağ, über den bereits Marco Polo berichtet hat und der heute eines der beliebtesten Ausflugsziele der Touristen darstellt, ist zum Symbol für Aserbaidschan geworden. Neben dem Yanar Dağ existieren nur noch wenige natürlich brennender Erdgasfeuer, die meisten davon kommen in Aserbaidschan vor.
G wie Gobustan - 50 Kilometer südwestlich von Baku befindet sich der kleine Ort Gobustan, der sich für seine graffitiähnlichen Felszeichnungen aus der Steinzeit bekannt ist. In den 30er Jahren wurden hier mehr als 600.000 Symbole gefunden, die Tiere, Menschen, Tänze und Rituale sowie die Sonne und Sterne zeigen. Besonderes Highlight der Region ist jedoch der Gaval Dash, ein Musikstein, der, sobald er berührt wird, den Klang eines Tamburins von sich gibt. Der Ursprung für diese Erscheinung ist, wie fast bei allen Sehenswürdigkeiten in Aserbaidschan, Erdgas.
H wie Historie - Die Geschichte Aserbaidschans in drei Absätzen: Der erste Staat auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschans war die Region Albania, das von einem nomadischen Stamm bewohnt wurde und 65 v. Chr. Teil des Römischen Reiches wurde. Im 4. Jahrhundert wurde durch die Armenier das Christentum eingeführt, 643 fielen arabische Truppen in das Land ein und beendeten die Phase des Christentum. Anschließend wechselten sich diverse Volksgruppen bei der Besiedelung der Region am Kaspischen Meer ab.
Nach einer kurzen Besatzungszeit durch das Osmanische Reich, eroberte der russische Zar Peter I. im Russisch-Persischen Krieg 1723 Teile Aserbaidschans. Um 1870 wurde Erdöl entdeckt und wird seitdem dort gefördert. Nachdem das russische Zarenreich 1918 zerbrach wurde die kurzzeitig existierende Demokratische Republik Aserbaidschan gegründet, die bis 1920 Bestand hatte und 1922 gemeinsam mit Georgien und Armenien zur Transkaukasischen Sowjetunion zwangsvereinigt und in die UdSSR eingegliedert wurde. 1936 wurde diese Sowjetrepublik aufgelöst und es entstand auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschans eine eigenständige Sozialistische Sowjetrepublik.
Wie in anderen Teilrepubliken der Sowjetunion auch, wurde die eigene Kultur gegenüber der russischen unterdrückt. 1988 meldete Armenien die Gebietsansprüche um Bergkarabach an. Hieraus entstand ein Konflikt, der auch nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion 1991 anhielt und 1992 in einem offenen Krieg endete. Seitdem ist die Region instabil, 2003 wurde İlham Əliyev Präsident und Nachfolger seines Vaters, die Wahlen galten als manipuliert und wurden von der OSZE scharf kritisiert.
I wie International - Aserbaidschan ist unter dem Kürzel AZE seit 1993 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees und nahm erstmals 1994 bei den Winterspielen in Lillehammer teil. Die erste Medaille holte der Ringer Namik Abdullajew im Ringen bei den Sommerspielen 1996 in Atlanta, 2000 in Sydney holte er sogar Gold. Im Ringen sowie im Judo und Boxen ist Aserbaidschan recht erfolgreich, insgesamt liegt Aserbaidschan mit vier Gold-, drei Silber- und neun Bronzemedaillen auf dem 57. Platz im Ewigen Medaillenspiegel. Bekanntester Aserbaidschaner im Ausland dürfte der ehemalige Schachweltmeister Garri Kasparow sein, der 1963 in Baku geboren wurde und nach seinem Rücktritt vom Schachsport als russischer Oppositionsaktivist tätig ist.
J wie Jungfrauenturm - Der Jungfrauenturm "Qız Qalası" ist Teil der alten Stadtbefestigung von Baku und zugleich auch die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Seinen Namen erhielt der Turm einer Legende nach durch eine Prinzessin, die sich vom Turm ins Meer herab stürzte, um so einer von ihrem Vater arrangierten Ehe mit einem nicht gewollten Mann aus dem Weg zu gehen. Seit dem Jahr 2000 gehört auch er zum Weltkulturerbe der UNESCO.
K wie Kaspisches Meer - Das Kaspische Meer ist mit einer Fläche von 386.400 km² der größte See der Erde. Er liegt in einer Senke an der Grenze zwischen Europa und Asien und dehnt sich etwa 1.200 km von Nord nach Süd und ca. 300km von Ost nach West aus. Angrenzende Staaten sind neben Aserbaidschan Russland, Kasachstan, Turkmenistan und der Iran. Bemerkenswert ist, dass der Salzgehalt im Nordteil des Sees relativ gering ist, während er im Süden zum Teil bei 30% liegt.
Unter dem Seeboden liegen die großen Reserven an Erdöl und Erdgas, nach Vermutungen von Geologen bis zu 50 Milliarden Barrel Öl, der Großteil davon liegt vor der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku. Der größte Zufluss des Sees ist die aus Russland kommende Wolga, Abflüsse gibt es nicht.
L wie Länderinfo - Die allgemeinen Informationen zu Aserbaidschan, das Land hat etwa 9,1 Millionen Einwohner und dehnt sich auf einer Fläche von 86.600 km² (was etwas größer als Österreich ist) zwischen Russland im Norden, dem Kaspischen Meer im Osten, dem Iran im Süden und Armenien und Georgien im Westen aus. Zum Staatsgebiet gehört zudem noch die Exklave Nachitschewan (siehe Buchstabe N). Das Land befindet sich in der subtropischen Zone und weist höhenbedingt gravierende Temperaturunterschiede auf. Amtssprache ist das, mit dem Türkischen verwandte Aserbaidschanisch. Kfz- und Internetkürzel ist AZ.
M wie Metro - Ähnlich prunkvoll wie die U-Bahnhöfe in der russischen Hauptstadt Moskau ist auch das 1967 in Betrieb genommene U-Bahnnetz von Baku ausgestattet. Bis heute besteht ein 33 Kilometer langes Netz aus zwei Bahnlinien und 22 Stationen, die sich am U-Bahnhof 20 Yanvar treffen. Die Stationen sind mit allerlei schmuckvoller Architektur, Malereien und Kronleuchtern ausgestattet, Fahrten mit den U-Bahnen sind vergleichsweise preiswert, eine Einzelfahrt kostet 15 Qəpik. Bis zum Jahr 2040 sollen laut aserbaidschanischem Bauministerium rund 70 neue Stationen gebaut werden, die auch den internationalen Flughafen mit der Stadt verbinden sollen.
N wie Nachitschewan - Die Autonome Republik Nachitschewan ist eine Exklave, die vom aserbaidschanischen Staatsgebiet getrennt zwischen Armenien, dem Iran und der Türkei liegt. Der Name des Gebietes leitet sich vom Begriff "Ort der Landung" ab, der Bezug auf die Landung von Noahs Arche am Berg Ararat nimmt. Das Gebiet, in dem vor allem reiche Erzvorkommen lagern, ist geographisch sehr hügelig und kaum mit dem Rest des Landes verbunden. Aufgrund des autonomen Status verfügt die Region über ein eigenes Parlament und eine eigene Verfassung.
O wie Ortszeit - Das größte Problem für anreisende Eurovisionsfans und Delegationen aus Europa wird der enorme Zeitunterschied zu Mitteleuropa bzw. der britischen UTC sein. Wenn es in Deutschland 12 Uhr Mittags ist, ist es in Aserbaidschan bereits 15 Uhr. Entsprechend beginnt der Eurovision Song Contest dort erst um Mitternacht und endet gegen drei Uhr in der Nacht. Während der Probenwoche in Baku und der entscheidenden Shows Ende Mai werden sich viele an die Umstellung gewöhnen müssen. Für Daheimgebliebene ändert sich allerdings nichts, der Eurovision Song Contest beginnt weiterhin um 21 Uhr unserer Zeit.
P wie Papiere - Wie das Auswärtige Amt meldet, benötigen deutsche Staatsangehörige ein Einreisevisum, das "vor Antritt der Reise bei der Aserbaidschanischen Botschaft in Berlin oder einer anderen aserbaidschanischen Auslandsvertretung beantragt werden muss". Informationen hierzu können bei der Botschaft im Internet abgerufen werden. Der einfache Personalausweis wird in Aserbaidschan nicht anerkannt. Reisende mit armenischem Stempel müssen mit längeren Wartezeiten rechnen. Die Grenze nach Armenien ist gesperrt.
Zudem gibt das Auswärtige Amt weitere Hinweise, u.a. zum Thema Homosexualität: "Homosexualität ist zwar nicht ausdrücklich strafbar, es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass die Polizei ein homosexuelles Paar festsetzt und erst gegen Zahlung eines Geldbetrages wieder auf freien Fuß setzt." Auch einen Sicherheitshinweis gibt das AA: "Das Auswärtige Amt rät von Reisen in die Konfliktregion Berg-Karabach sowie die im Südwesten gelegenen Bezirke Agdam, Füsuli, Dschabrayil, Sangilan, Kubadli, Ladschin und Kalbadschar, insbesondere in die unmittelbar auf aserbaidschanischer Seite der Waffenstillstandslinie angrenzenden Gebiete ab. Hier muss mit Minen gerechnet werden. Auch kommt es an der Waffenstillstandslinie gelegentlich zu Schusswechseln."
Q wie Qarabağ Ağdam - Der 1968 gegründete Fußballclub ist bereits vierfacher Meister der aserbaidschanischen Liga. Ursprünglich stammt er aus Ağdam in Bergkarabach, ist seit der Besetzung der Stadt durch Armenier jedoch in Baku ansässig. Nich nur dieser Verein, auch der deutsche Berti Vogts ist dort mittlerweile unterwegs, als Trainer der aserbaidschanischen Fußballnationalmannschaft, der eine Reise nach Aserbaidschan jedem empfiehlt. Die Spiele der Nationalmannschaft, deren größer Erfolg ein 4:0 gegen Liechtenstein war, werden im Tofiq- Bəhrəmov-Stadion ausgetragen, das auch um eine mögliche Song Contest-Ausrichtung im Gespräch ist. Am 7. Juni findet in Baku das EM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland statt.
R wie Rohöl - Als armes Land kann man Aserbaidschan angesichts seiner enormen Öl- und Gasvorkommen nicht nennen. Der aserbaidschanische Markt ist Umschlagsplatz für internationale Investoren, die die lokale Wirtschaft wachsen lassen, zuletzt um bis zu 35%. Seit 2006 existiert eine Pipeline von Baku über Tiflis in die türkische Hafenstadt Ceyhan. Durch eben jene Erlöse durch die Ölförderung soll in Aserbaidschan 2012 der größte Song Contest aller Zeiten stattfinden, wenn es nach dem oben beschriebenen Organisationskomitee geht, bis zu 100 Millionen Euro waren im Gespräch, wie hoch die Investitionen sein werden, wird es dann im Laufe des Jahres hier im Blog zu lesen geben.
S wie Saz - Die Saz ist eine orientalische Form der Laute und ist das traditionelle Instrument von kaukasischen Barden. In Aserbaidschan ist die Dichtungsform der Aşık-Kultur weit verbreitet. Anfang des 16. Jahrhunderts wurden die ersten traditionellen Volksgeschichten entwickelt und mit musikalischer Begleitung der Saz dargeboten. Man findet sie auf Basaren, in der Altstadt von Baku und überall dort, wo Touristen ihre Zeit verbringen und gelten als wichtiger Bestandtteil der aserbaidschanischen Liedkunst.
T wie Teppiche - "Von einem Teppich darf sich die aserbaidschanische Familie, so der Brauch, auch in Zeiten größter Not nicht trennen", heißt es in Erzählungen und genauso wird es in Aserbaidschan auch gehandhabt. Die Teppichknüpferei hat in dem Land eine lange Tradition, ebenso wie die Schafzucht. Aus Feigenblättern wurde der Farbton Ocker gewonnen, aus Safran Gold, aus Schalen des Granatapfels der Farbton Rotbraun. Mit Hilfe dieser Farbtöne entstehen die verschiedensten Muster und Ornamente. Heutzutage gehören Teppiche zu den beliebtesten und traditionellsten Mitbringseln aus dem Land des Feuers.
U wie Uralt - Ob es vom schwarzen Tee, dem Chai und den typischen Teezeremonien kommt, ist nicht überliefert. Fakt ist jedoch, dass sowohl die Nachbarn aus Georgien als auch die Aserbaidschaner sich für hohes Lebensalter auszeichnen. Es ist demnach nichts Ungewöhnliches in den Regionen des Kaukasus, dass 80jährige auch noch voll in der Landwirtschaft tätig sind. Die wichtigsten Sektoren der Landwirtschaft sind die Schafzucht sowie der Anbau von Obst, Tabak und angesprochenem Tee.
V wie Volksmusik - Weltbekannt und auch Teil der "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit" der UNESCO ist Muğam, eine spezielle Form der Musik, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Die Ursprünge reichen bis ins Mittelalter zurück, dabei wird Musik mit einer Langhalslaute und einem Tamburin gespielt. Die Melodien enthalten sowohl klassisch-folkloristische als auch moderne Musikelemente. Auch die Vermischung mit anderen Musikarten wie Jazz oder Opernmusik ist keine Seltenheit mehr.
W wie Wald und Wiesen - Wer in den Regenwald möchte, muss nicht unbedingt nach Afrika oder Südamerika fahren, ein Trip nach Aserbaidschan reicht auch schon aus. Im Grenzgebiet zum Iran befindet sich der Hyrcania-Mischwald, ein in sich geschlossenes Ökogebiet mit beeindruckender Flora und Fauna. Hier lebte früher der Kaspische Tiger, der inzwischen ausgestorben ist, die gemäßigten Regenwaldgebiete bevölkern heute Braunbären, Luchse, Fischotter und auch Leoparden. Teile dieser eindrucksvollen Vegetation sind heute als Naturschutzgebiet deklariert.
Ansonsten leben in Aserbaidschan auch Hyänen, Schakale, Hirsche sowie diverse Reptilien und Amphibien. Neben den hügeligen und teils bergigen Landstrichen, gibt es im Einzugsgebiet des Flusses Kura auch Tiefebenen, zu dem auch der oben angesprochene Hyrcania-Mischwald gehört. Der höchste Gipfel in Aserbaidschan ist der Sahdağ, der 4.243m misst.
X wie Satz mit X - In Marco Polo-Reiseführern ist immer eine Kategorie "Bloß nicht" aufgelistet, mit Dingen, die man im jeweiligen Zielgebiet lieber unterlassen sollte. So gelten auch für Aserbaidschan einige Gesprächsthemen, die mit Vorsicht zu genießen und am besten ganz zu unterlassen sind. Insbesondere politische Themen wie der Karabach-Konflikt (siehe Y) oder Kritik an der Regierung sind zu vermeiden. Besonders sollte man in der Altstadt von Baku vor Trickbetrügern und Taschendieben auf der Hut sein.
Nachts sollte man sich nach Möglichkeit nicht mehr in den Straßenzügen von Baku aufhalten, hier kann es trotz schöner Beleuchtung schnell gefährlich werden. Beim Taxifahren sollte zudem aufgepasst werden, dass man nur in mit einem violetten Schild ausgewiesene Taxis steigt. Derzeit ist das Verkehrsministerium damit beschäftigt, Taxifahrern zum einen neue Autos aus Großbritannien zu beschaffen, zum anderen sollen sie sich für den Personentransport während des Song Contests qualifizieren. Dazu gehören neben Drogen- und psychologischen Tests auch ein Benimmkurs und ein Zusatzkurs um Englischkenntnisse zu erlernen.
Überlandfahrten sind nachts in jedem Fall zu vermeiden, insbesondere in den Grenzregionen und der Region um Bergkarabach ist auch mit Landminen zu rechnen. Dafür muss man keine Treibstoffknappheit befürchten, Dank der Ölreserven ist Treibstoff im Überfluss vorhanden, ein Liter Benzin kostet läppische 45 Cent.
Y wie Yuxarı Qarabağ (Bergkarabach) - Ein viel besprochenes Thema, das ich eigentlich nur kurz anschneiden möchte. Der "Schwarze Garten", so die aserbaidschanische Bezeichnung für eine Region im Südosten von Aserbaidschan wird vornehmlich von Armeniern bewohnt und steht seit 1992 für den Hauptkonflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Völkerrechtlich wird die Region weiter als Teil Aserbaidschans gesehen, dennoch sind rund 20% des aserbaidschanischen Staatsgebietes von armenischen Truppen besetzt. Hauptstadt von Bergkarabach ist Stephanakert (aserb.: Xankəndi), das für das Denkmal Mamik & Papik bekannt ist, das Sirusho bei der Punktevergabe 2009 als Provokation ins Bild beim Eurovision Song Contest hielt. Eine Lösung im Konflikt scheint sich derzeit nicht anzubahnen.
Z wie Zum Schluss - Ein Fazit zum Gastgeber des Eurovision Song Contest 2012 fällt schwer. Natürlich gibt es viele Dinge, die verbesserungswürdig sind und sauer aufstoßen mögen, etwa der hohe Grad an Korruption, belegt das Land nur den 134 von 178 Plätzen in der Statistik von Transparency International und trotz des Versprechens der Europäischen Rundfunkunion kann man davon ausgehen, dass der Wettbewerb nicht frei von politischer Einflussnahme sein wird.
Dennoch gibt es, vor allem kulturell und landschaftlich viel zu entdecken im "Land des Feuers", Aserbaidschan ist mehr als nur Krisenherd im Kaukasus und Sitz von Ölmogulen, der Eurovision Song Contest ist ein guter Grund, sich von seiner besten Seite zu präsentieren und auch nachhaltig etwas zu verändern. Ein erster Schritt sind bereits die vereinfachten Visaformalitäten, über alle weiteren Entwicklungen in "Azərbaycan" werden wir hier in den kommenden Monaten stets berichten.

Deutschland: Ein Jahr nach Oslo


Deutschland - Nachdem Lena Meyer-Landrut die vor kurzem ihren 20. Geburtstag feierte und am Freitag in Oberhausen mit einem Comet in der Kategorie "Beste Künstlerin" ausgezeichnet wurde, jährt sich heute zum ersten Mal ihr großer Erfolg beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo. Am 29. Mai letzten Jahres siegte sie mit ihrem Titel "Satellite" deutlich vor der Konkurrenz aus 38 Nationen und brachte den Song Contest nach 28 Jahren erstmals wieder nach Deutschland.

In der Zwischenzeit hat Lena sich weiterentwickelt, eine Konzerttour durch die größten Hallen des Landes absolviert und Deutschland ein zweites Mal beim Eurovision Song Contest vertreten. Inzwischen steht sogar eine Wachsfigur von ihr im Panoptikum auf der Hamburger Reeperbahn. Was in Zukunft folgt, weiß nicht einmal Lena selbst, die kommentierte ihre Zukunftspläne nach dem Song Contest-Finale in Düsseldorf mit: "Vielleicht irgendwie Ausland, vielleicht aber auch hierbleiben und irgendwas studieren oder auch gar nichts."

Wir werden natürlich weiterhin über Lena berichten und schauen noch einmal zurück auf den schönsten Moment des letzten Jahres:

Siegerehrung beim ESC 2010

Freitag, 27. Mai 2011

Weißrussland: Lukaschenko hofft auf großen Erfolg


Weißrussland - Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko erhofft sich nach dem Halbfinal-Aus mit Anastasia Vinnikova und ihrem Liebesgeständnis an Belarus im kommenden Jahr einen großartigen Erfolg im kaukasischen Aserbaidschan. Zugleich lobte er nochmals das Duo Ell & Nikki, das die Herzen von Millionen Europäern gewonnen hätte.

"Ich glaube, dass Aserbaidschans Erfahrung mit dem Eurovision Song Contest für weißrussische Teilnehmer hilfreich war und in einem gastfreundlichen Land wie Aserbaidschan, wo der Contest nächstes Jahr stattfinden wird, den langersehnten Erfolg nach Weißrussland bringen wird.", so Lukaschenko in einer entsprechenden Meldung.

Die Performance des aserbaidschanischen Duos sei "spektakulär, modern und brachte außerdem den verdienten Erfolg nach Aserbaidschan", hieß es weiter. Da mit Lukaschenko die höchste staatliche Instanz in Weißrussland auf den ersten wirklichen Erfolg seit dem Debüt 2004 in Istanbul hofft, kann dies wohl als sichere Teilnahmebestätigung Weißrusslands gedeutet werden.

Eurovision 2012: EBU verspricht politikfreie Zone


Aserbaidschan - Mit Sicherheit stellt sich in diesen Tagen auch bei der Europäischen Rundfunkunion die Frage, ob es sich verhindern lässt, den Eurovision Song Contest im kommenden Jahr zu einer Propaganda-Veranstaltung für den Əliyev-Clan werden zu lassen. Im Interview mit der FAZ betont Song Contest-Supervisor Jon Ola Sand aber eindrücklich, dass der Wettbewerb weiterhin frei von politischer Einflussnahme bleibt.

Damit konfroniert, dass Mehriban Əliyeva, Frau des Präsidenten von Aserbaidschan das Organisationskomitee in Baku leitet, sagte Sand: "Wir reden ausschließlich mit ictimaiTV. Ich kann nichts darüber sagen, was die Frau des Präsidenten macht. Ich weiß nichts darüber. Ich bin sicher, auch in Aserbaidschan wird es intensive Gespräche geben, wie der Contest am besten geplant und ausgerichtet werden kann."

Ähnlich wie in Düsseldorf gibt es mittlerweile auch in Aserbaidschan eine Taskforce, die sich mit den wichtigen Inhalten rund um die Organisation des Wettbewerbs auseinandersetzt, auch wenn diese von vielen Ministern und Oligarchen besetzt ist. Da dieses Planungskomitee sich aber letztlich mit ictimaiTV verständigt, wird mit Sicherheit einiges an politischer Entscheidungskraft in den Wettbewerb in Baku einfließen.

Auf die Regeln der EBU angesprochen sagte Sand, dass klare Vorgaben bezüglich der Redefreiheit gibt und dies für Fans, Delegationen und Journalisten gilt. "Wir erwarten, dass freier Zugang zum Internet gewährt wird, dass jeder frei telefonieren und kommunizieren kann und so weiter." Garantien für die Sicherheit der Anreisenden werde die EBU aber nicht übernehmen, dafür werde allerdings der Sender iTV in die Pflicht genommen.

Ansonsten erfährt man im Interview mit Jon Ola Sand nicht allzu viel Neues. Präsident Əliyev versprach unterdessen, dass die Hotelpreise während der Song Contest-Zeit unter Beobachtung stünden und man Fans und Delegationen günstige Hoteltarife bieten werde.

Donnerstag, 26. Mai 2011

Eurovision 2011: Televotingsieger hat gewonnen


Deutschland - Eins vorweg, bei reinem Televoting hätte Aserbaidschan den Eurovision Song Contest in Düsseldorf auch gewonnen, lediglich bei reinem Juryvoting hätte Italien den Wettbewerb mit 69 Punkten Vorsprung gewonnen. Die Europäische Rundfunkunion veröffentlichte heute die Listen des reinen Jury- bzw. Televotings im Finale und den beiden Semifinals.

Hätte es reines Televoting beim Eurovision Song Contest gegeben, hätten Ell & Nikki aus Aserbaidschan mit zwei Punkten Vorsprung vor Eric Saade aus Schweden gewonnen. Auf den dritten Platz hätten es Loucas Giorkas feat. Stereo Mike aus Griechenland geschafft, was ja nun ein Schlag ins Gesicht für Liebhaber guter Musik gewesen wäre.

Interessanterweise hätten es Blue aus Großbritannien auf Rang fünf geschafft, da die Probe am Freitag von den Juroren aber bewertet wurde, wo nach internationaler Meinung eine grottige Performance abgeliefert wurde, landeten Blue lediglich auf Rang 11. Russland hätte bei reinem Televoting natürlich die Top 10 erreicht, Deutschland wäre auf Platz 9 vorgerückt, Jedward aus Irland wären auf der Zehn gelandet.

Im Hinterfeld platzieren sich überraschenderweise Dänemark auf Platz 18, bei den Juroren lag die Langweilerband A Friend In London auf dem dritten Platz. Österreich und die Schweiz hätten die letzten beiden Plätze belegt, die Schweiz mit gerade einmal zwei Zählern sogar sehr deutlich. Die weiteren Platzierungen verschieben sich beim kombinierten Voting nur unerheblich.

Bei den Juroren hätte Raphael Gualazzi mit 251 Punkten für Italien den Sieg nach Hause geholt. Er hat somit 69 Punkte Vorsprung auf das Duo aus Aserbaidschan und oben angesprochene Dänen. Interessanterweise belegte Slowenien dort den vierten Rang, Österreich den fünften. Jedward platzierten sich bei den Jurys sogar besser als beim Televoting und erreichten Platz 5. Schweden rutscht auf Platz neun ab, Deutschland bleibt auf der 10, Lenas Platzierung ist also in beiden Wertungsszenarien annähernd gleichbleibend.

Bei den Juroren fielen hingegen Blue aus Großbritannien durch, die nur Platz 22. erreichten, noch stärker fiel jedoch Alexey Vorobyov auf, der den letzten Rang im Juryvoting vor der Spanierin Lucía Pérez belegte. Der so oft favorisierte Franzose Amaury Vassili erreichte bei beiden Wertungen jeweils nur das Mittelfeld.

Noch einige Hinweise zu den Semifinals: San Marino hätte bei reinem Televoting mit acht Punkten den letzten Platz im ersten Halbfinale belegt, Serbien, die Schweiz und Litauen hätten sich nicht für das Finale qualifiziert, dafür jedoch Armenien (Platz 7), Norwegen (Platz 9) und die Türkei (Platz 10), die im Vorfeld ja alle drei als sichere Finalisten galten.

Die Juroren hatten die litauische Sängerin Evelina Sašenko bevorzugt, die bei reinem Juryvoting das erste Halbfinale gewonnen hätte, dahinter Aserbaidschan, Island, Serbien und Finnland. Auch Malta und San Marino hätten sich für das Finale qualfiziert, ausgeschieden wären hingegen Georgien und Russland.

Im zweiten Halbfinale wäre lediglich Estland beim Televoting auf der Strecke geblieben, dafür hätte es Weißrussland geschafft. Österreich war auch bei reinem Televoting knapp im Finale. Bei den Juroren gewann Slowenien das zweite Semifinale vor Dänemark, Schweden und Österreich. Außerdem hätten es Belgien und die Slowakei ins Finale geschafft, Bosnein und Moldawien wären hingegen draußen gewesen. Dana International hätte beim Televoting um einen Punkt das Finale verpasst, bei den Juroren waren es dann 30 Punkte.

Halten wir fest, der Favorit der Zuschauer hat letzten Endes den Eurovision Song Contest 2011 gewonnen, wenngleich die Juroren Italien auf Platz eins gesetzt hätten, das bei den Zuschauern nur im Mittelfeld rangierte. Lena Meyer-Landruts zehnter Platz spiegelt die Meinung von Jury und Publikum gleichermaßen wieder, Verlierer durch die Jurys sind Griechenland und Russland, sprich die üblichen Verdächtigen. Dafür hatten die Juroren in den Halbfinals ein Herz für die sonst so hoffnungslosen Nationen wie die Slowakei und San Marino.

Die detaillierten Ergebnisse aus Jury- bzw. Televoting kann man sich hier ansehen.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Italien: Das mediale Echo zum Comeback


Italien - Auch wenn die Einschaltquoten des Eurovision Song Contest 2011 bei der RAI in Italien schlecht waren, nur 1,29 Millionen Italiener das Finale live verfolgten und Shows wie "Italy's got talent", das parallel auf dem Privatsender Canale 5 lief 4,75 Millionen Zuschauer erzielten, ziehen viele Verantwortliche ein positives Fazit aus der Show.

Raphael Gualazzi, der in der Sonntagnacht auf der Pressekonferenz der Sieger aus Aserbaidschan auftauchte, genoss seine Zeit in Düsseldorf sehr und erklärte wenige Tage später gegenüber der dpa, dass er gerne wieder mitmachen würde, sei es nun als Interpret oder Komponist. Auch Caterina Caselli, Chefin seines Plattenlabels dankte der RAI für das Comeback, sie hofft, dass das italienische Staatsfernsehen weiter teilnimmt um italienischen Künstlern die Möglichkeit zu geben, sich europaweit zu präsentieren.

Raffaella Carrà sagte nach dem Finale: "Diese Show darf man nicht verpassen, Europa singt zusammen. Es geht nicht nur um den Wettbewerb zwischen den Künstlern aus verschiedenen Nationen, es geht auch um Freundschaft und Respekt." Auch die italienische Presse, u.a. die Corriere della Sera, lobte die Veranstaltung und das Comeback Italiens trotz anfänglicher Nicht-Beachtung oder Kritik.

Massimo Liofredi, Direktor von Rai 2, auf dem das Finale des Eurovision Song Contest ausgestrahlt wurde, dankte ebenfalls Gualazzi und Raffaella Carrà für ihr Engagement. Weitere Verantwortliche der RAI und auch des Europäischen Parlaments bekräftigten, der Sender hätte dadurch den Anschluss an das europäische Netzwerk und die europäische Kultur zurückgefunden.

Das zweite Halbfinale auf Rai 5 wurde hingegen nur von 37.000 Zuschauern gesehen, was einem Marktanteil von 0,14% entspricht. Die Show liegt damit aber im Senderschnitt, RAI 5 ging erst im November 2010 auf Sendung und erreicht im Schnitt 0,15% Marktanteil. Das sich der Song Contest in Italien aber doch noch zum Erfolg entwickeln konnte, zeigt ein Blick auf die iTunes-Charts des Landes, wo das Album zur Show zwischenzeitlich auf der #8 lag.

Slowakei: Entscheidung über 2012 fällt früher


Slowakei - Sofern das Geld reicht, wird man auch 2012 einen Kandidaten zum Eurovision Song Contest nach Baku schicken, heißt es in einem Bericht der slowakischen Medien vom Sender RTVS, dem Zusammenschluss vom slowakischen Radio und Fernsehen. Dafür soll es dann auch wieder mehr Vorlauf geben, sodass man einen anderen und größeren Auswahlmodus anwenden kann.

Nachdem die Teilnahme 2011 mehr oder weniger unfreiwillig zustande kam, hält man sich die Option offen, auch 2012 wieder mitzumachen, sagte Miloslava Zemková, Generaldirektorin des Senders RTVS. Auch wenn sich die Slowakei 2011 mit den intern gewählten Twiins nicht für das Finale qualfizieren konnte, will man weiterhin nicht aufgeben und sieht sogar das Ergebnis diesen Jahres als Erfolg an.

Programmdirektorin Ľuboš Machaj lobte die Twiins, die den 13. Platz im Semifinale erreichten: "Unsere Teilnehmer endeten zwar sechs Punkte vor dem Finale, aber immerhin sechs Punkte besser als im Vorjahr und das bei erheblich geringeren Finanzierungskosten." Da man aufgrund einer fehlerhaften Abmeldung letztlich doch in Düsseldorf teilnehmen musste, nominierte der Sender Daniela und Veronika Nízlová alias Twiins intern.

Wie auch immer die Pläne des slowakischen Fernsehens für 2012 ausfallen, die Entscheidung wird früher fallen und eindeutiger sein als im letzten Winter, wo am Ende scheinbar nicht einmal mehr die Senderverantwortlichen selbst wussten, ob sie nun dabei sind oder nicht. Abhängig ist die Teilnahme in Baku erneut von der Finanzierbarkeit der Veranstaltung.

Dienstag, 24. Mai 2011

Aserbaidschan: APA bestätigt Termine für 2012


Europa - Presseberichten zufolge hat das aserbaidschanische Fernsehen ictimai TV bekannt gegeben, dass die von der Europäischen Rundfunkunion provisorisch festgelegten Daten für den Eurovision Song Contest 2012 akzeptabel sind und im kommenden Jahr auch fix eingeplant sind. Die offizielle Bekanntgabe durch die EBU soll dann nach endgültigen Verhandlungen Mitte Juni erfolgen.

Wie die aserbaidschanische Nachrichtenagentur APA auf ihrer Website meldet, hat iTV die Termine und die Hauptstadt Baku als Austragungsort festgelegt. Der Eurovision Song Contest würde demnach am 22., 24. und 26. Mai am Kaspischen Meer stattfinden. Sobald es nähere Informationen hierzu gibt, werden wir natürlich darüber berichten.

Gestern wurde bekannt, dass Israel sich aller Voraussicht nach, aus Rücksichtnahme auf einen jüdischen Feiertag, nicht am Finale des Eurovision Song Contest beteiligen kann, da dieser bereits bei Sonnenuntergang am Abend des 26. Mai beginnt und somit direkt in die Ausstrahlungszeit des Wettbewerbs fällt. Ob die IBA tatsächlich auf die Teilnahme an der Eurovision 2012 verzichtet steht jedoch noch nicht fest.

Montag, 23. Mai 2011

Israel: Die alljährliche Feiertagsdiskussion


Israel - Fast schon genauso obligatorisch wie die zwölf Punkte von Zypern an Griechenland ist im Vorfeld eines jeden Eurovision Song Contest die Frage, ob Israel wieder daran teilnehmen wird. Grund ist in diesem Jahr das jüdische Wochenfest, das so genannte Shavu'ot am 27. Mai 2012.

Die israelische IBA hat nach Medienberichten bei der European Broadcasting Union angefragt, den Wettbewerb um eine Woche zu verschieben, um auch 2012 am Song Contest teilzunehmen. Die temporären Daten wurden auf den 22., 24. und 26. Mai nächsten Jahres festgelegt. Da jüdische Feiertage bereits bei Sonnenuntergang beginnen, ist auch der Abend des Samstags Teil des offiziellen Feiertages.

Eine Änderung der festgelegten Termine bedarf einer Zustimmung durch die IBA, der ausrichtenden Rundfunkanstalt iTV sowie den übrigen Delegationen. Wie ESCtoday.com weiterhin meldet, stellt auch die offene Grenze Aserbaidschans zum Iran ein potenzielles Opt-Out Israels beim nächsten Contest dar, Aserbaidschan sowie iTV und die EBU müssten ein gewisses Maß an Sicherheit garantieren, um die israelische Delegation zu schützen hieß es.

Am 20. Juni werden die offiziellen und endgültigen Termine des Eurovision Song Contest 2012 diskutiert und verbindlich festgehalten. Israel nahm 1980, 1984 und 1997 aufgrund von Feier- und Gedenktagen nicht am Wettbewerb teil, seither gab es jedoch immer einen Kompromiss am Song Contest teilzunehmen, etwa in diesem Jahr, als man automatisch für das zweite Semifinale gesetzt war.

Sonntag, 22. Mai 2011

Georgien gewinnt Barbara Dex-Award 2011


Deutschland - Die georgische Gruppe Eldrine hat den diesjährigen Barbara Dex Award für das grässlichste Outfit beim Eurovision Song Contest gewonnen. Mit einem deutlichen Vorsprung von 52 Stimmen entschieden die Internetuser sich für die Band aus Georgien. Auf den zweiten Rang mit 81 Stimmen kam das irische Duo Jedward.

Die Top 10:
01. - 133 - Georgien - Eldrine 
02. - 081 - Irland - Jedward 
03. - 066 - Moldawien - Zdob si Zdub 
04. - 061 - Türkei - Yüksek Sadakat 
05. - 059 - Portugal - Homens da Luta 
06. - 056 - Ungarn - Kati Wolf 
07. - 045 - Albanien - Aurela Gaçe 
08. - 031 - Kroatien - Daria Kinzer 
09. - 028 - Slowenien - Maja Keuc 
10. - 021 - Israel - Dana International

Die georgische Gruppe reiht sich somit in eine Liste mit Guildo Horn, t.A.T.u., Verka Serduchka und Milan Stankovic ein. Der Barbara Dex Award wird seit 1997 vergeben.

Samstag, 21. Mai 2011

Ungarn: MTV bereitet sich auf 2012 vor


Ungarn - Trotz des 22. Platzes von Kati Wolf im Finale des Eurovision Song Contest, der heute vor einer Woche in der Esprit Arena in Düsseldorf stattfand, hat das ungarische Fernsehen MTV bekannt gegeben, dass man auch 2012 wieder einen Kandidaten ins Rennen schicken wird, dies meldet die ungarische Seite quart.hu.

Philip Rákay, Intendant des Senders MTV sagte: "Das ungarische Fernsehen hat in den vergangenen Jahren verschiedene Auswahlmethoden getestet. Aus finanziellen Gründen haben wir uns im März für eine interne Auswahl entschieden." Für das nächste Jahr sei allerdings noch nicht klar, wie man seinen Teilnehmer auswählen wird, Informationen hierzu sollen folgen, sobald das Ergebnis des diesjährigen Wettbewerbs analysiert und ausgewertet wurde.

Für den Intendanten steht nach einer beeindruckenden Einschaltquote allerdings außer Frage, dass man auch 2012 in Aserbaidschan dabei sein wird. In den vergangenen Jahren bestätigte das ungarische Fernsehen seine Teilnahme immer erst recht spät, da man finanzielle Aspekte klären musste. Für 2012 stehen die Dinge allerdings sehr positiv.