Freitag, 11. Mai 2018

China: EBU entzieht Hunan TV die Übertragungslizenz



China - Die Europäische Rundfunkunion hat dem chinesischen Fernsehen mit sofortiger Wirkung die Lizenz zur Ausstrahlung des Eurovision Song Contests 2018 entzogen. Nach dem Bekanntwerden, dass die Performances von Albanien und Irland aus verschiedenen Gründen nicht via Hunan TV bzw. deren Plattform Mango TV gezeigt wurden, hat die EBU sofort reagiert und China schon von der Ausstrahlung des zweiten Semifinals entbunden.

"Am 9. Mai hat der chinesische Sender Mango TV das erste Semifinale 2018 live ausgestrahlt, zwei Performances jedoch zensiert. Das steht nicht in Einklang mit den EBU-Grundsätzen der Universalität und Inklusivität sowie unserer stolzen Tradition, Vielfalt durch Musik zu feiern. Wir bedauern, dass wir die Partnerschaft mit dem Sender sofort beenden müssen und es ihm nicht gestattet ist, das zweite Semifinale oder das große Finale auszustrahlen.", heißt es in der Erklärung der EBU.

Hunan TV hatte die Darbietung Irlands nicht übertragen, da es in China per Gesetz verboten ist homosexuellen Content zu zeigen. Ebenso wurde der Beitrag von Eugent Bushpepa aus Albanien zensiert, da seine Tätowierungen offen zu sehen waren, was ebenfalls im chinesischen Fernsehen nicht erlaubt ist. Zeitweise wurde auch der Schweizer Auftritt mit Balken unkenntlich gemacht und Regenbogenflaggen verpixelt. Hunan TV hatte den Song Contest seit 2015 übertragen.